Indien - ein Traum den ich nun lebe
Ooty - Yogapleite und neues Schaetzchen: Schokoladentee und herrliche Ausblicke
20.03.2007
Seit gestern weiss ich ja wie der Kampf um das heisse Wasser ausgefochten wird und heute konnte ich mir sogar meinen eigenen Bucket, der nun friedlich in meinem Badezimmer schlummert, sichern.
Mein 3. Tag in Ooty und ich muss sagen dass mir Ooty selbst nicht sonderlich gefaellt. Zuviele Tourist, Verkehr und Luftverschmutzung und im Ort selbst gibt es eigentlich kaum was zu tun. Interessanter ist vielmehr die atemberaubende Landschaft mit den weitlaeufigen Teeplantagen, Waelder, See'n und Bergen, die sich um diesen geschaeftigen Ort schmiegt.
Mein erstes Ziel fuer heute war die Tea factory + museum. Wenn man mit den lokalen Bussen unterwegs ist, weiss man eigentlich nie so recht wo man aussteigen soll. Eine Haltestelle ist da wo jemand den Bus heranwinkt oder dort wo man aus dem Bus springt. Ein System konnt ich da bisher nicht entdecken, wobei es auch einige ausgeschilderte Bereiche, gibt. Wie auch immer, um nicht meilenweit von der angepeilten Destination abzukommen, sollte man sich so schnell wie moeglich einen Einheimischen krallen (ab und zu ist der Schaffner behilflich), der einem bescheid geben kann, wo man raus zu huepfen hat. Bei der Gelegenheit hat man auch die Moeglichkeiten mit den Einheimischen ein wenig zu plauder, was immer wieder ein Vergnuegen ist.
Die Fuehrung durch die Teefabrik war ein Quantensprung. Man wurde ziemlich schnell die Produktionkette entlang gescheucht und die Erklaerungen der Dame, die auch gleichzeitig die Tickets verkauft hat (wahrscheinlich deshalb der Stress), wurden von dem lauten Maschinenlaerm uebertoent. Ausserdem hab ich gestern, als ich mit Sini durch die Teeplantagen gehatscht bin, weitaus mehr ueber die Herstellung erfahren. Am Ende, in Rekordzeit, landet man bei den eifrigen Verkaeufern, die schon mit den Teesackerln auf einen warten. Doch zuvor bekommt man noch einen winzig kleinen Pappbecher Tee angeboten um die Kauflust zu steigern. Die Palette reicht vom typischen indischen Tee uber gruenen, weissen (soll angeblich Tote aufwecken) und etwas ausgefalleneren Sorten wie Orange piquoe oder Schokoladentee.
Der Doodabeta view point, der sich anscheinend gleich in der Naehe der Teefabrik befindet sollte war mein zweiter Streich fuer den heutigen Tag sein. On the way, Den Spaziergang durch den Teegarten und den ungerechtfertigten Eintritt dafuer haett ich mir echt sparen koennen. Umso besser war dafuer die Tasse Schokoladentee, wobei ich den Schokoladengeschmack ein wenig vermisst habe. Fuer alle, die kreisrunden Haarausfall haben, der Shop bietet auch eine Kraueterpaste an, die es anscheinend wieder wuchern laesst
Der Weg zum Aussichtspunkt (2600 m hoch) ist dann doch ziemlich weit, so an die 5 km und ich musste diesen groesstenteils auf einer kurvenreichen schmalen Strasse zuruecklegen. Keine besonders sicheres Pflaster fuer Zweibeiner, vor allem bei dem verrueckten Fahrstil der Inder.
Doch wenn man erst den Checkpoint erreicht hat und nur noch ca. 3 km vor sich hat, kann man in die umliegenden Waelder fluechten. Weg gab es eigentlich keinen und so hab ich mir meinen eigenen gesucht. Natuerlich hab ich mich in den dichten Waelder verlaufen, doch nach geraumer Zeit hab ich mein Ziel doch noch erreicht. Auch hier ist alles voll mit indischen Touristen, doch abseits der Parkbaenke findet man ein paar nette ruhige Plaetzchen, wo man in aller Ruhe den fabelhaften Ausblick geniessen kann. Schade, das man immer wieder auf wahre Muellverwuestungen stoesst. Ooty hat seit einiger Zeit das Plastiksackerl verbannt und trotzdem schleppen die mit muell um sich werfenden Touristen immer wieder welche an und verschmutzen die so wunderbare Umwelt. Selbst in der Praesenz eines Muelleimer's landet das meiste direkt vor den Fuessen der Leute. Wenn man versucht sie darauf aufmerksam zu machen bekommt ein unschuldiges Grinsen als Antwort.
Zurueck zum Checkpoint bin ich ein weiteres mal durch den Wald geirrt. Auf alle Faelle besser als auf der Strasse zu laufen, wo man alle 2 Minuten von einem Auspuff eines Touristenbusses eingequalmt wird.
Ausserdem sind die Spaziergaenge durch die dichten Waelder ein aufregendes Erlebnis und man definiert seinen Abenteuergeist neu.
Wer suchet, der findet und auf Umwegen hab ich dann ohne weitere Schwierigkeiten zurueck gefunden.
Von dort ist es ein weiter Weg nach Ooty (mehr als 5 km), doch das verrostete Schild einer Trekkingroute nach Ooty stellte sich als Sackgasse heraus. So blieb mir nichts anderes ueberig als ueber die Strasse zurueck zu laufen, Bus war weit und breit keiner auszumachen. In den engen Kurven muss man wirklich aufpassen nicht von einem Bleifuss ueber den Haufen gefahren zu werden. Doch ich hatte wiedermal Glueck. Per Autostop, ohne den Daumen auszustrecken, konnte ich in einem Bus voller Studenten fast bis vor die Tuer meines Hotels fahren. Die Insassen, umschallt von lauter Technomusik, sind eigentlich aus Bangalore und machen nach den Pruefungen einen Partystop in Ooty. Wirklich nette Leute und falls ich nach Bangalore fahren sollte hab ich auch schon einen Platz wo ich vorbei schauen kann.
Sini's Huette steht einem eigentlich jeder Zeit offen und wenn er gerade mal daheim ist, einfach an die Tuer klopfen un eintreten. Er lebt in recht bescheidenen Verhaeltnissen und eines ist sicher, sein Haus ist immer gerammelt voll. Seine Huette ist Zufluchtsort fuer Einheimische aber auch Touristen und die gemuetliche Atmosphaere schafft platz neue Menschen kennen zu lernen und man kann eine entspannte Zeit dort geniessen. Einfach genial.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
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Trivandrum