Indien - ein Traum den ich nun lebe
Madurai - festgeklebt im Bus
24.03.2007
Dafuer, das ich heute besonders frueh aufgestanden bin und mich schon um 09:00 auf den Weg nach Madurai gemacht habe bin ich echt verbluefft dass ich erst gegen Abend (ca. 19:00) dort angekommen bin.
Der heutige Tag war mit einigen Stolpersteinen gepflastert und es waer wahrscheinlich besser gewesen mit dem Zug anstatt mit unzaehligen Bussen meine Fahrt zu bestreiten. Erstmal hatte ich dass Problem aus Mettupalayam heraus zu kommen.
Natuerlich gibt es keinen Direktbus von Mettupalayam nach Madurai, wurde mir jedenfalls erklaert, und so musste ich zuerst in Coimbatore vorbei schauen. Eigentlich ist die 5 minuetige Taktfrequenz der Busse sehr gut doch wenn man immer wieder aus dem Bus verjagt wird, hilft dass einem auch nicht weiter.
Es waren offentsichtlich noch Plaetze frei, doch aus mir unbegreiflichen Gruenden wurde ich immer wieder auf den naechsten Bus verwiesen. Vielleicht war ihnen mein Rucksack ein dorn im auge doch den kann ich locker, wie sonst auch, hinter einem Sitz am Eingang verstauen.
Im dritten Bus war mir das ganze dann zu bunt und ich habe mich einfach geweigert meinen Sitzplatz zu verlassen. Der Ticketmensch war ziemlich sauer doch nachdem ich nicht locker gelassen habe, konnte ich mich schliesslich doch noch von Mettupalayam verabschieden.
In Coimbatore war ich ja schon ein paar Tage zuvor und der dortige Busbahnhof war mir dadurch sehr vertraut. Ein Mann, an dessen Namen und Gesicht ich mich eigentlich nicht erinnern kann, hat mich dann noch auf einen Kaffee eingeladen. Anscheinend haben wir uns bei meinem vorherigen Aufenthalt hier schon mal unterhalten. Egal er war sehr nett und hatte wichtige Information fuer meine Weiterfahrt parat.
Viele Staedte in Indien haben mehrere Busbahnhoefe, zum Teil bis zu 4 an der Zahl, um die einzelenen Stationen zu entlasten. Wie der Teufel so will musste ich mit dem Stadtbus 4 km weiter zu einem anderen Busstand (solingol, oder so) und die Suche und Fahrt dorthin hat natuerlich auch wieder jede menge zeit geschluckt. Es war schon Mittag als ich dann endlich in den Direktbus nach Madurai huepfen konnte und war frueh genug dran um noch einen Platz weit weg von der Hupe des Fahreres zu bekommen.
Im Bus war es bruetend heiss und schon nach einigen Sekunden ist man mit dem Polyesterbezug seines Sitzes fuer die naechsten Stunden vereint und es gab wiedermal einen tamilischen Kampffilm im Fernseher zu bestaunen. Dieser Bustrip hat unertraeglich lange gedauert, doch die teileweise atemberaubende Landschaft hat einen zumindest ein wenig entschaedigt. Ein Meer aus Palmen, leuchtend gelbe Sonnenblumenfelder, kleine und urspruengliche Doerfer, Schaf und Ziegenherden und noch vieles mehr schenkten neue fazinierende Eindruecke.
Der aeltere Mann der neben mir den Platz einnahm hatte entweder schleimigen Husten (wenn er wach war) oder er mutierte zum Schulterschlaefer. Aufgrund der ohnehin schon beengten und kochend heissen Verhaeltnisse im Bus war es mir nicht moeglich den alten Mann auf meiner Schulter rasten zu lassen. Doch die Schlafmuetze war sehr freundlich und hat sich jedesmal entschuldigt wenn er mir wieder mal zu nahe gerueckt war.
Ein ganzer Tag in Bussen macht einen koerperlich echt fertig und man ist unberschreiblich erleichtert endlich am Ziel angelangt zu sein. Aus dem Backofen auf Raedern mit Fenstern faellt man in Madurai erstmal in einen Hexenkessel aus einer absolut chaotischen Verkehrslawine. Madurai, ein heisses Pflaster und die desolaten Strassen tragen nicht gerade zum fliessen des Verkehrs bei.
Obwohl es bei meiner Ankunft schon fast dunkel war sind die Temperaturen hier um einiges hoeher als in all den anderen Staedten zuvor. Ich kann mich auch taeuschen doch irgendwie rinnt der Schweiss hier besonders schnell an einem herunter.
Selbst der Venilator in meinem Zimmer scheint nicht stark genug zu sein um seine eigentliche Bestimmung zu erfuellen. Mein Hotel, das Sree Devi (praktisch gleich um die Ecke ist der beruehmte Tempel) ist eigentlich ganz ok, absehen von den duesteren Fluren und dem veralteten Lift. Auf die Erfahrung, 10 min in einem Lift festzustecken (zwischen 2 und 3. Stock), weil der Strom ausgefallen war, haette ich gerne verzichten koennen. Irgendwie beaengstigend und man weiss ja nie wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist ins Bodenlose zu stuerzen. Mein Zimmer verfuegt uebrigends ueber mehr als zehn Schalter, wobei ich noch nicht herausgefunden mit welchem Knopf ich die Massagefunktion meines Bettes (schoen waer's) starten kann
So wie es scheint muss ich weiter auf meinen Schneemann verzichten, gerade wo ich ihn bitter noetig haette, was sehr schade ist.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
Myanmar
Trivandrum