Indien - ein Traum den ich nun lebe
Madikeri - kuehler Wind und Regentanz
07.05.2007
Heute morgen war ich heilfroh Iritti und den Zoo meines Zimmers verlassen zu koennen. Am Morgen war nicht mehr viel Leben zu entdecken und ich frage mich wo die krabbelnde Bande wohl den Tag verbringt.
Egal, mit dem Bus gings zuerst nach Vari...irgendwas und von dort hatte ich das Glueck gleich auf den Anschlussbus nach Madikeri zu huepfen. Die restlichen 50km fuehrten ueber bergies Gelaende und da ich wiedermal auf der letzten Sitzreihe platz nehmen durfte habe ich die schlechten Strassenverhaeltnisse ziemlich intensiv miterleben duerfen. Meine Haltungsnoten duerften recht gut gewesen sein und die Aussicht auf die weiten eines gruenen Urwaldes war schlichtweg atemberaubend. Auf dem Weg sind zwei Busse liegengeblieben, Opfer der riessigen Schlagloecher, die wahrscheinlich nicht so schnell wieder von dort wegkommen.
In Madikeri weht einem eine kuehle Brise um die Nase, doch wer auf die ruhige Abgeschiedenheit eines Bergortes hofft hat die Rechnung ohne den tosenden Verkehr, der auch hier tobt, gemacht.
Quartier hab ich im Anchorage Guesthouse bezogen. Die im Reisefuehrer als absolut schlicht beschriebenen Zimmer haben sich dann wohl eher als Bruchbude entpuppt. Besonders das Bad ist abstossend und wer eine Dusche sucht wird schliesslich bemerken dass es nur zwei rostige Wasserhaehne und die dazu passenden dreckigen Plastkeimer gibt. Ich hatte schon weitaus schlimmeres gesehen und das Zimmer selbst war eigentlich recht sauber.
Wenn man erst das chaotische und laute Zentrum verlassen hat eroeffnen sich einem wunderschoene Ausblicke auf die gruene Umgebung und das kuehle Klima laedt gerade zu zum wander oder treking ein.
Mein Spaziergang durch die huegelige Landschaft und Kaffeeplantagen ist dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Der Regen kam mit ploetzlicher und prasselnder Kraft und hat mich mitten in der Pampa ueberrascht. Zum Unterstellen gab es nicht wirklich was und so bin ich ziemlich weit gehatscht bis ein Bauer mitleid mit mir hatte und mich in sein Haus gewunken hat. Die Verstaendigung aufgrund linguistischer Barrieren war unmoeglich und sobald es wieder zu regnen aufgehoert hatte bin ich zurueck ins Guesthouse um mir etwas trockenens auf den Leib zu klatschen.
Schade, Madikeri und besonderes die Umgebung ist besonders reizvoll und wenn es nicht geregnet haette waer ich noch stundenlang durch die saftige Landschaft gewandert. Die Menschen in Madikeri sind eigentlich auch ganz freundlich wobei man an den Blicken bemerkt dass der Tourismus hier noch nicht voll eingeschlagen haben duerfte. Man trifft auch hier jede Menge neugieriger Leute und manche kennen tatsaechlich den Unterschied zwischen Austria und Australia und andere wissen sogar ueber die grosse Geschichte des kleinen Oesterreich bescheid.
Am Abend durfte ich dann noch einer Parade beiwohnen, dessen leuchtendes Lampenrad die dunklen Gassen erleuchtet hat. Die euphorische Trommelcombo hat das letzte aus den Tierhaeuten geschlagen und war meilenweit zu hoeren.
Auf dem Rueckweg zu meinem Zimmer bin ich dann mit einer Schlange zusammengestossen. Das zischende und im wunderschoenen Gruen glitzernde Schuppentier war genauso geschockt wie ich und hat auch gleich wieder das weite gesucht. Der Manager meines Guesthouse's war total aufgeregt als ich ihm von der Begegnung erzaehlte und ist mit seiner Taschenlampe sofort auf Erkundungstour davon gehuscht???
08.05.2007
Das Wetter in Madikeri war auch an meinem zweiten Tag von dicken Regenwolken verhangen und somit hab ich beschlossen weiter nach Mangalore zu fahren. Es zieht mich nach Mumbai wo ich in ein paar Tagen ein Geschenk entgegen nehmen werde, mehr davon wenn es soweit ist Nach Mumbai ist es noch ein weiter Weg und ich bin frueher wieder dort als mir eigentlich lieb ist. Wie auch immer, es gibt genug Plaetze dazwischen und wahrscheinlich werde ich einen Zwischenstop in Goa einlegen muessen. Goa stand eigentlich auf meiner Wunschliste doch die lange Strecke muss irgendwie unterbrochen werden und ansichts der Hitze ist ein kurzer Aufenhalt am Strand das nahe liegendste.
Die Fahrt von Madikeri nach Mangalore war mindestens genauso holprig doch auch ebenso begleitet von wunderschoenen Ausblicken in das ueppige Gruen wie jene nach Madikeri. Dichter Urwald, stuermische Fluesse und vorbeiziehende Einblicke in das doerfliche Leben entlang der Strasse. Immer wieder sieht man Siedlungen aus notduerftig zusammengebastelten Zeltplanen und manche Menschen bestreiten hier ein wirklich sehr einfaches und bescheidenes Leben.
Selbstverstaendlich hat die Busfahrt nach Mangalore wiedermal viel laenger als erwartet gedauert und wenn man erst am Busbahnhof angekommen ist, moechte man am liebsten gleich mit dem naechsten holprigen Vehikel weiter fahren. Mangalore ist eine ziemlich groesse und teilweise ueberraschend moderne Stadt und ein wichtiger Punkt um vorallem die guten Zugverbindungen in den Norden und Sueden zu nuetzen.
Wer hofft im Vishwa Bhavan Hotel, im Reisefuehrer als beste Billigherberge angepriesen, unterschluepfen zu koennen wird von den Truemmern vergangener Tage gleich wieder weitergeschickt. Eine alternative ist die Andrash Lodge in der Markt Road, wo ich von dem wahrscheinlich mit Abstand freundlichtsten Rezepionisten der Welt begruesst wurde. Die Zimmer sind zwar klein dafuer aber perfekt sauber.
Den Grossteil des Tages hab ich damit verbracht in dem kleinem Reservation office am Bahnhof verzweifelt zu versuchen ein Ticket nach Goa zu bekommen. Die Warteschlange war so chaotisch wie sie lang war und ich hatte alle Haende voll vordraengelnde Einheimische in die Schranken zu weisen. Selbst wenn man dann endlich an der Reihe ist schnellen von allen Seiten Arme in die kleine Oeffnung um so schnell wie moeglich ein Ticket zu loesen.
Leider hatte ich das Pech dass der Zug nach Goa heillos ausgebucht war und da ich nicht noch einen Tag in Mangalore vergeuden wollte hab ich mich dazu entschlossen in der ordinary class den Weg nach Goa zu bestreiten. Zu diesem Zweck gings ab in die grosse Halle und auch dort konnte ich nochmal eine Stunde warten bis ich endlich mein Ticket hatte.
Obwohl ich den halben Tag am Bahnhof verbracht hatte blieb noch Zeit die Stadt ein wenig zu erkunden. Die unzaehligen Geschaefte, die alles nur erdenkliche verhoeckern ziehen sich quer durch das Zentrum und viele Kauflustige Einheimische draengen sich durch die engen Gasse. Ein wirklich weniger attraktiver Zeitvertreib so hab ich die restliche Zeit damit verbracht ein anstaendiges Restaurant zu finden und ein paar Einheimische haben mich zu einem wahren Schlemmertempel gefuerhrt, wo man koestliches indischen Essen serviert bekommt. Den namen hab ich leider vergessen.
PS>
Hab bemerkt dass mein Guestbook kurz davor ist den Hungertod zu sterben. Auf alle Faelle ein fettes danke an all jene die noch immer mein weblog verfolgen und fuer die vielen e-mails meiner treuesten und eigentlich unbekannten fan's, vor allem stritzi und stiefel. Last but not least meine besten Freunde und Familie die so oder so immer wieder was von sich hoeren lassen und die ich wahnsinnig vermisse. Knappe 3 Wochen dann fall ich wieder in Oesterreich ein, wobei ich auf der anderen Seite, wenn die Kassa stimmen wuerde, gut und gern noch ein paar Monate durch die Welt cruisen wuerde.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
Myanmar
Trivandrum