Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Back to mumbai - mission possible

12.05.2007

Zugfahren bei Nacht in der sleeper class ist fuer mich inzwischen ein wahrer Luxus, eine Bank zum auststrecken und schlafen ist auf alle Faelle besser als im einem ueberfuellten Bus eingepfercht zu sein. Die indische Familie, welche die restliche Sitze rund um meinen Platz eingnommen hatte, hat so ziemlich alles an Essbarem verschlungen was die verschiedenen Haendler und Zugcrew so im Angebot hatte und das war ziemlich viel. In einem indischen Zug wird man auf alle Faelle nicht verhungern. Vom einfachen Snack, ueber Chips, Suessigkeiten kann man sogar ganze Menue's ordern. Wer es besonders bequem haben will kann sich auch Decke und Polster gegen eine Leihgebuehr auf die Pritsche legen lassen.

Geschlafen hab ich wiedermal sehr gut und haette fast meinen Ausstieg in Mumbai verpasst. Ankunft 06:00 morgends und diesmal hat der Zug natuerlich keine Verspaetung gehabt.

Mumbai, eine blasse Erinnerung, die nicht die schoensten Tage in Indien einschliesst. Vom Zentralbahnhof (CST) kann man in gut 15min per Taxi in den Bezirk Colaba fahren, wo die meisten Touristen absteigen. Die Preise in Mumbai liegen, vor allem was die Unterkunft betrifft um Welten hoeher als in den restlichen Orten, die ich bisher besucht habe.

Der Anblick auf die vielen siffigen, schaebigen, teilweise fensterlosen Alp(t)raeume koennen einen schon zur Verzweiflung bringen. Eine einigermassen akzeptables Zimmer hab ich dann im Hotel Sea Lord finden koennen. Der klingende Name haelt nicht im entferntesten was er verspricht, doch immerhin gibt es eine Dusche und ein Fenster.

Mein Problem ist dass ich grundsaetzlich schwer von Grossstaedten zu begeistern bin. Auf der anderen Seite nimmt man sich oft nicht die Zeit auch die schoenen Seiten einer Megametropole zu entdecken. Mumbai hat bestimmt jede Menge schoene Plaetzchen zu bieten, doch aufgrund der ueberdimensionalen Groesse duerfte es schwierig werden durch Zufall drauf zu stossen.

Colaba ist immerhin weitaus freundlicher als jener Ort an dem ich das erste mal in Mumbai untergekommen bin. Die Menschen sind ueberraschend freundlich, hilfsbereit und so bleibt man oefters, im Gespraech vertrieft, haengen.

Da ich ja meinen Rueckflug um zwei Monate verschoben habe muss ich natuergemaess ein wenig draufzahlen. Das Prodzedere ist bloederweise nicht direkt am Flughafen moeglich und so muss ich in big big mumbai Ausschau nach einem kleinen Buero halten.

Unglaublich aber kein Mensch konnte mir beschreiben wie ich zum Thapar House komme und selbst die Taxifahrer konnten nur mit den Schultern zucken. Fabelhaft, Britisch Airways koennte es echt nicht komplizierter machen. Irgendwann bin ich doch noch in einem Taxi gelandet, wobei der Fahrer nicht wirklich eine Ahnung hatte, wohin es gehen sollte. Bermerkt hab ich das Ganze erst viel spaeter und so begann eine Hetzjagd quer durch die mit motorisierten Vehikeln ueberquellende Innenstadt von Mumbai. Immerwieder haben wir uns durchgefragt und trotzdem artete das Ganze in einer Farce aus.

Zwei Stunden spaeter bin ich dann endlich vor dem pompoesen Glaskomplex gestanden und mein Fahrer hat fairerweise, schau an, einen akzeptablen Preis gesetzt. Nun ist mir meine Unwissenheit, welcher Wochentag gerade ist zum Verhaengnis geworden. SAMSTAG und Sonntag sind die Tage an denen das Buero geschlossen hat und somit war der weite Weg umsonst.

Durch die vielen Umwege hab ich interessante und neue Einblicke in die Welt von Mumbai erhalten. Der Konstrast koennte nicht groesser sein. Moderne Buero und Geschaeftskomplexe, riesige Wolkenkratzer, Werbung fuer das schicke Designerhandy und luxurioese Schlitten. Eine Minute spaeter passiert man einen Abschnitt wo die Menschen unter Plastikplanen hausen und in aermlichen Verhaeltnissen ihren Alltag fristen. Mumbai ist nicht die einzige Grosstadt weltweit, die ueber ausladende Slumsiedlungen verfuegt. Erstaunt war ich als ich erfahren habe dass sogar der Grossteil der Mittelschicht in den Slumsiedlungen wohnt da die Preise unverschaemt hoch sind und einfach zuviel Menschen hier ihre Zelte aufschlagen. Bandenkriege stehen an der Tagesordnung und man sollte wenn moeglich Abstand von den gefaehrdeten Gebieten halten.

Gleich gegenueber vom Thaperhouse kann man durch Zufall den einen kleinen atmophaerischen Markt entdecken wo man neben Gemuese, Fruechten, Blumen sich auch durch die koestliche Welt indischer Imbissstaende durchkosten kann. Die Auswahl ist so gross dass man immer wieder was neues entdecken kann und diesmal hat mich besonders der Kartoffelball mit Blattspinat in kulinarische Freuden versetzt.

Mein naechstes Ziel war dann der Flughafen....mmhhh komisch wo ich doch erst in 3 Wochen zurueck nach Oesterreich fliege....spaeter mehr....

Die Fortbewegung in einem fremden Land wird erst durch die Benuetzung von den oeffentlichen Verkehrsmitteln richtig interessant. In Mumbai werden die Fahrplaninformationen zum Nachteil eines suchenden Touristen nur in verkrakelten Schriftzeichen preisgegeben. Auf die Hilfsbereitschaft der Einheimischen braucht man hingegen nicht sehr lange warten und die wenn erst herausgefunden hat das die Busnr. am hinteren Teil zu lesen ist kann man nicht mehr viel falsch machen.

Zum Flughafen gab es natuerlich keinen Direktbus und das die einzige Anstrenung lag in der langen Wartezeit auf den Anschlussbus. Durch den lahmenden Verkehr und die weite Strecke zum Flughafen hat mich das alles in allem so an die 2 Stunden beschaeftigt und ich war gerade rechtzeigig am Flughafen...fuer was noch gleich.....

Als ich dann das richtige Terminal gefunden hatte musste ich nur warten bis.....

Auf dem Monitor der vor dem Anfunfsterminal in der Mitte der Aufmerksamkeit der vielen freudig erwartenden Menschen von der Wand haengte konnte ich meine Zielobjekt noch nicht ausmachen.

Dann war es soweit....juhu.....nachdem ich ziemlich lang drauf gewartet habe konnte ich endlich ManuI, meine Exmitbewohnerin, jahrelange Freundin und Sponsorin meines Weblog's nach den ganzen Monaten wieder in die Arme schliessen. Eine wahre Freude.
Einige von euch werden jetzt ziemlich ueberrascht sein, denn die liebe Manu hat aus dem Trip nach Indien doch eher ein Geheimniss gemacht.

Wie auch immer, nun bin ich nicht mehr alleine unterwegs und die naechsten 3 Wochen werden wir gemeinsam Indien unsicher machen. Die Begleitung eines lieben Freundes gibt einer Reise neue Facetten, eroeffnet neue Moeglichkeiten und ich bin mir sicher das wir viel Spass haben werden.....stay tunnend....to be continued

Viele gruesse nach tirol

helliL + manu

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.