Wir sind dann mal weg...
Die schwimmenden Maerkte von Can Tho
Die Langnasen wurden mal wieder abgezogt.
Ich will nicht sagen, dass uns das staendig passiert, aber es nervt. All zu oft, haben wir das Gefuehl, dass wir wegen der weissen Haut ein Aufschlag bezahlen und keine Wahl haben.
Wir wollten den 5.30 Uhr Bus von Ha Tien nach Can Tho nehmen. Da um diese fruehe Uhrzeit der Ticketshop noch nicht auf hat, wurde beim Fahrer bezahlt. Wir zahlten anstatt der 60.000 Dong, die uns der Hotelier nannte, 100.000 Dong. In Euro sind das 2 Euro mehr. Das ist zwar nicht viel, aber wenn man oefter das Gefuehl hat, das man drauf bezahlt, dann wuenscht man sich doch wieder nach Deutschland, wo die Dinge ausgpreist und geordnet sind.
Was sollen wir denn machen, so ist das hier halt. Manchmal triffst man eine ehrliche Haut manchmal nicht. Manchmal merkst du es und bestimmt ganz oft, weisst du gar nicht, dass du mehr bezahlst. Die Wahl fuer uns war, zahlen und fahren oder stehen bleiben, aber einen anderer Bus nach Can Tho gibt es nicht.
Nun gut, nach vielem Grummeln, irgendwann wars auch wieder gut.
Doch dann mussten wir feststellen, dass die Mentalitaet der Vietnamesen doch eine ganz andere ist. Sie sind laut. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und streiten sich auch oeffentlich, was es in den letzten drei Laender, tief buddhistisch, nie gab. Die Vietnamesen haben keine gefestigte Religion inne. Manche sind Hindus, manche Buddhisten, einige sogar Christen. Das heisst Geischtsverlust gibt es hier nicht.
Auf jeden Fall, die Alte aus dem Bus, die fuer die Sitzanweisung zustaendig war, hatte ein sehr lautes Organ und nahm kein Blatt vor den Mund. Der passte es ganz und gar nicht, dass ein russischer Traveller auf zwei Sitzen lag. Die hat uns Weisse dann einfach alle angefaucht und uns Blicke zugeworfen. Uiuiui, wir waeren bestimmt dreimal tod, waeren die toedlich. Verstanden haben wir eigentlich nur ihr wildes Gefuchtel, denn kein Wort war auf Englsich. Aber das Problem an sich blieb uns unerklaerlich, denn der Bus war leer. Trotzdem kamen wir irgendwann an.
Can Tho ist die groesste Stadt des Mekong Deltas. Sie liegt mitten im Herz. Sie war uns sympathisch. Wir wohnten in einem kleinen Hotel, dass direkt in der Gasse des Automibilzubehoers vom Auspuff bis zur Baggerkette, liegte. Wir haetten das nie selber gefunden, Gott sei Dank, gibt es Motorradtaxis. Der Hotelier empfahl uns fuer den kommenden Tag eine Halb-Tages-Boots-Tour auf dem Can Tho Fluss.
Morgens um 7 Uhr ging es los. Ueber der Stadt hingen noch graue Wolken und es war frisch. Wir stiegen in ein kleines Holzboot, gerade gross genug fuer uns Europaer. Der Fahrer drueckte uns eine Tuete mit trockenen Baguettes und Bananen in die Hand und schipperte uns etwa 6 km zu einem der groessten schwimmenden Maerkte im Delta dem "Cai Rang". Dort kam uns auch schon ein kleiner findiger Kerl auf seinem Kahn entgegen und verkaufte uns einen Kaffee. Unser Fruehstueck war perfekt.
Es war ein grosses Treiben dort auf dem Fluss. Viele grosse und kleine Boote tauschten ihre Waren untereinander aus. Die grossen Kutter hatten alle eine lange Lanze ueber dem Schiff haengen. Dort baumelten die Gemuese oder Obstsorten, die sie auf dem Kutter anboten. So wusste jeder auf einem Blick, was das Angebot war. Die Ware wurden aus dem Fenster gereicht oder vom Deck herunter geschmissen und weitergereicht.
Am besten fanden wir die kleinen Holzboote auf denen nur eine alte Frau sass. Viele trugen noch ihre traditionellen Strohhuete.
Die Boote habe einen Motorbetrieb, aber in dem Gewusel zwischen den Schiffen, werden die kleineren Boote mit zwei langen Paddeln umhergeschifft. Keine Ahnung wie das funktioniert. Aber gut schaut es aus.
Wir kamen noch in den Genuss eines zweiten aehnlichen Marktes, der aber 20 km weiter entfernt liegt, den "Phon Dien". Der soll urspruenglicher und weniger ueberlaufen sein. Naja, sah da keinen Unterschied.
Die weitere Fahrt ging dann durch kleiner Kanaele. Es war gruen, gruener am gruensten. Es wurde immer ruhiger und laendlicher. An den Raendern standen Obstbaeume, Reisfelder, Blumen, Bambus und kleiner Haeuser. Da unser Bootsfuehrer nur gebrochen Englisch konnte, machten wir uns einen Spass daraus die Obstsorten, die wir erkannten auch zu benennen. Vietnamesisch ist echt schwierig...
Als wir in Can Tho ankamen, war der Himmel blau, es war warm und wir waren zufrieden.
Fazit und Lektion: Asiaten laecheln nicht immer!
Der Weg!
man beachte, Pascal mit dem Kaffee-Becher
das Angebot des Tages
gigantisch gefaehrliche Wasserschlange
Aufbruch: | 16.11.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
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