Wir sind dann mal weg...

Hallo Leute, jeder der ganz aufmerksam unsere Seite verfolgt, weiss dass wir lange nicht geschrieben haben. Das lag unter anderem daran, dass wir so zu sagen verschollen waren auf einer Insel.

Nachdem wir zweimal den Tipp bekommen hatten, dass die Insel an der Ostkueste Malaysias toll sein sollen, wollten wir dort auch unbedingt hin. So buchten wir uns einen Minivan und ein Speedboat von Kota Bahru nach Pulau Perhentian. Wir fuhren dann aber mit einem Taxi, weil der Minivan schon voll war ca. 60 km an den Kuestenort Kuala Besut. Das Taxi teilten wir uns mit zwei Englaendern. Die Karre war mal wieder echt ein Schrotthaufen und es wunderte uns, dass so was noch faehrt, aber lustig wars. Am Hafen stiegen wir in das Speedboot (Returnticket 70 Rm - 15 Euro). Der Bootsfahrer liess sich von uns sagen an welchen Strand wir wollen und dann ging es los.
Von Sabine und Martin, die wir bei der Fahrt durch die Halongbucht kennengelernt hatten, bekamen wir den Tipp auf die groessere der beiden Perhentian Inseln zu fahren, Pulau Perhentian Besar. Sie wohnten damals bei Mama's Chalet und empfahlen uns auch die angeschlossene Tauchschule Turle Bay Divers und die deutsche Tauchlehrerin Birgit.
So kam es, dass wir uns dort ebenfalls einen Bungalow mieteten (RM 60 - 13 Euro Standard Bungalow mit Bad und Fan).

Pulau Perhentian Islands - Besar und Kecil sind zwei wunderschoene Inseln etwa 20 km vom Festland entfernt. Mit ihren tuerkisblauen klaren Wasser und weissen Straenden gaben sie uns ein Gefuehl von Karibik. Die Insel sind ein wahres Taucher und Schnorchler Eldorado. Waehrend die Inselbewohner und Touris sich an den Straenden um die Inseln tummeln, erstreckt sich dichter Dschungel ueber die Inselkuppen.

Die kleinere Insel Kecil ist vornehmlich jungen partysuechtigen billig Backpackern ueberlassen und nach einem kurzen Besuch am Long Beach, laesst sich sagen diese Muellberge zwischen den Bambushuetten am Strand braucht kein Mensch.

Die groessere Insel Besar wird von jung bis alt, von Backpackern, Familien und Eiheimischen jeder Preiskategorie besucht. Der Urlaub hier laesst sich im wahrsten Sinne als ruhig und idylisch beschreiben. Es finden sich keine dieser wirklich chilligen Atmospaehren, wie wir sie auf Koh Chang in Thailand oder am Otres Beach in Kambodscha hatten, aber wahrscheinlich ist auch das der Grund warum hier die Menschen ausgesprochen freundlich sind und der Standard sehr gesittet, ordentlich und eine Klasse hoeher wirkt.

Die Insel hatte fuer uns wirklich viel zu bieten unter anderem machten wir dann tatsaechlich bei Birgit einen Tauchkurs. Die Tauchschule heisst Turtle Bay Diver. Wir sind nun nach 3.5 Tagen ausgebildete Open Water Diver (der Kurs fuer ca. 200 Euro je Person all inkl.) und wirklich stolz drauf. Den Kurs machten wir zusammen mit vier deutschen Studenten, die bei Firma Bosch auf der Insel Pulau Penang ein Praktikum machten - Katrin, Andreas, Michael und Stefan. Birgit war eine tolle Tuachlehrerin. Sie lebt hier schon seit 11 Jahren. Vor allem mir, da ich anfaenglich Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich hatte, war sie eine grosse Hilfe. Ich hatte zu ihr volles Vertrauen. Wir machten innerhalb des Kurses bereits vier Freitauchgaenge. Wir tauchten entlang Korallenriffe bereits auf eine Tiefe von 18 m und sahen dabei Papagaienfische, Snapper, Dreuckerfische, Kofferfische, Floetenfische, Blaupunktrochen, Wasserschnecken, viele Annemonen und anderes Wassergetier, von denen ich mir die Namen noch nicht merken kann. Rund um, es war ein toller Kurs, eine super Tauchschule, die beste Tauchlehrerin und unsere mit Abstand besten Tage und Erlebnisse auf Perhentian Besar.

Ausser dem Tauchkurs unternahmen wir eine kleiner Wanderung entlang der Wasserleitungen ueber die Insel und erreichten nach ca. einer Stunde den Strand Teluk Dalam. Bei der kleinen Trekkingtour sahen wir sogar riesen grosse Warane. Das war fuer unser Reptilienherz schon wieder der Oberhammer, so dass ich vor lauter Begeisterung erstmal den Strand vollkotzte...naja, ich denke, ich hatte zum Fruehstueck mal wieder was falsches gegessen und das wollte rueckwaerts wieder raus. Ich war dann irgendwie nicht mehr faehig fuer den Rueckweg und nahm mir ein Wassertaxi zum Mama's, waehrend Pascal nochmal durch den Dschungel stapfte um noch mehr Warane und sogar einen Skink abzulichten.
Alles nicht so schlimm, wie es sich liesst.

An einem anderen Tag machten wir dann noch einen Ausflug mit dem Kayak zur Turtle Bay um Wasserschildkroeten zu sehen. Leider, als wir dann endlich bei der Bucht ankamen, sahen wir von weitem eine dunkle Gewitterfront. Wir hatten auch den Eindruck, dass Wind und Wellen staerker werden, so dass wir schnurstraks umkehrten und keine Schilkroeten zu Gesicht bekamen.
Allerdings gingen wir dann noch mal am Hausriff schnorcheln und obwohl wir nicht viel erwarteten, umkreisten uns dann tatsaechlich Haie. Echt, kein Witz, Haie...
Wie uns dann Birgit erklaerte waren das relativ harmlose Schwarz-Spitzen-Haie, die nur kleine Fische aber keine Touris fressen. Die Haie waren dann echt das Highlight des Tages, nach dem die Kayaktour nur Muskelkater gebracht hatte.

Nach neun wundervollen ruhigen Tagen verliessen wir die Insel. Unser Bargeld ging langsam aus, denn auf der Insel gibt es kein ATM oder eine Bank. Und schweren Herzens wollten wir (vor allem ich) auch mal wieder in die wirkliche Zivilisation zum Telefonieren und ins Internet. Ausserdem tickt unsere Uhr in Asien, wir muessen weiter Richtung Kuala Lumpur.

Fazit: noch besser als Koh Ngai, Suedseefeeling auf Perhentian Besar.