Wir sind dann mal weg...
In der alten Handelsstadt Hoi An
Per Open-Tour-Bus kamen wir um 6 Uhr morgens in Hoi An an.
Wir hatten uns aus dem Reisefuehrer das Hoang Trinh Hotel heraus gesucht. Es war auf Anhieb ein Gluecksgriff. Die Leute waren total nett und sympathisch. Wir bekamen sofort einen Willkommes-Tee und Bananen. Waehrend unser Zimmer fuer 15$ sauber gamacht wurde, fruehstueckten wir. Unser Blick vom Balkon fiel auf eine kleine Tempelanlage. Wir duschten, machten es uns bequem und schliefen beide bis um 13 Uhr tief und fest. Erst danach waren wir wieder aufnahmefaehig und unternahmen einen kleinen Ausflug in die Stadt.
Hoi An liegt in etwa auf halber Strecke zwischen Saigon und Hanoi. Die Stadt war im 16. bis zum 18. Jh. eine der fuehrenden Haefen Suedostasiens. Chinesische und japanische Kaufleute liessen sich nieder und gruendeten Handelsniederlassungen. Es reihen sich Tempel, alte Handelshaeuser und Pagoden aneinander. Es wirkt wie eine kuenstliche historische Stadt.
Heute ist Hoi An eine Touristendestination. Es reihen sich Boutiquen, Souvenirlaeden, Schneidern und Restaurants in Massen aneinander. Alte Frauen und Maenner stellen sich posierlich in deinen Weg und lassen sich fotografieren.
Trotzdem lohnt es sich. Wir moechten es nicht missen, die Stadt und die Menschen hat Austrahlung.
Da Pascal nach langer Zeit mal wieder eine Nacht die Kloschuessel umarmt hatte und sich am naechsten Tag sehr schlapp fuehlte, machte ich mich alleine auf die Socken.
Ich kaufte mir ein Sammelticket fuer fuenf Sehenswuerdigkeiten Hoi Ans fuer 75.000 Dong (ca. 3 Euro).
Zu aller Erst passierte ich die ueberdachte, hoelzerne Japanische Bruecke. Die Breucke verbindet das chinesische mit dem japanischen Viertel. Zwei Affen auf der japanischen Seite symbolisieren den Beginn des Baus im Jahre 1593 und endete zwei Jahre spaeter im Jahre des Hundes, diese stehen am chinesischen Ende. In der Mitte war ein kleiner Raum mit einer Pagode, die ich besuchte.
Als naechstes schlenderte ich durch die Strassen und wurde von so manchen Cyclofahrer angesprochen. Ohne meinen Mann hagelt es doppelt soviel: "Hello madame, Cyclo? Only one Dollar. Very cheap." Die wollen mich unbedingt in ihren kleinen Fahradrrikschas rumkutschieren. Ich denke mir nur immer, die brechen doch unter der Last mit ihren duerren Klapperbeinen sowieso gleich zusammen und grinse freundlich und gehe einfach weiter.
Als naechstes gehe ich in das Old House Quan Thang. Da war gerade soviel Trubel mit Reisegruppen. Ich sollte warten und sass direkt neben der Gruppe. So kam ich in den Genuss der Reiseleitung zu lauschen. Das hatte also auch seinen Vorteile.
Das Haus ist eines der aeltesten der Stadt. Es ist aus Holz und Ziegel gebaut. Der einzigartige chinesische Bau, haelt im Sommer kalt und im Winter warm. Es zeichnete sich aeusserlich aus durch gruene Keramikziegel am First und die Art und Weise, wie die Vorderfront durch waagerechte dunkle Holzplanken verschlossen wurde.
Im inneren teilte sich das Haus im vorderen Bereich in den Raum der Ahnenverehrung, im zweiten Raum war der Arbeits- und Geschaeftsbereich und im dritten und hinteren war die Kueche und fand das Familienleben statt. Die Schlafstaetten sind im zweiten Stock.
Noch heute leben die Menschen in diesen Haeusern, sie verdienen an jedem Besucher ca. 30 $Cent.
Nach wenigen Schritten erreichte ich die Phuoc Kien Versammlungshalle der chinesischen Fukien-Gemeinde aus dem Jahre 1697. In dieser Halle wurden Dinge des taeglichen Handels besprochen und die gemeinsamen Ahnen und Schutzgoetter verehrt. Die Halle war sehr bunt, freundlich und hell. Es war ein huebscher Garten davor angelegt. Sie diente der Verehrung der Schutzgoettin der Seefahrer. Viele Fabelwesen zierte Decken, Waende und Daecher.
Im inneren hingen etliche Raeucherspiralen. In der Spiralen haengen geschriebene Bittschriften. Der Rauch soll die Bitten der Menschen an die Goetter weiter tragen.
Nach ein paar weiteren Meter erreichte ich das Kultur- und Geschichtsmuseum. Es war ein kleiner Raum in denen einige alte Exponate zur Geschichte Hoi Ans ausgestellt waren.
Schoen war, dass direkt an dem Museum ein weiterer Tempel (Mieu Ong) angeschlossen ist. Dieser Tempel aus dem Jahre 1653 ist Quan Cong, dem sagenumwobenen General der Drei Koenigreiche gewidmet.
Und weil ich immer noch nicht genug Kultur hatte, besuchte ich noch ein weiteres altes Haus, in dem ein handwerklicher Shop untergebracht ist. Dort kann man den Frauen beim Weben und Naehen und den Maennern beim Schnitzen und Malen zu schauen. Ich sag gar nichts davon, weil sie alle Mittagspause hatten.
Mir war heiss, ich war durstig und hungrig und so fand ich eine kleine Strassenkueche. Dort konnten sie kein Wort englisch. Ich bestellte mit Cao Lau auf Fingerdeut, eine lokale Spezialitaet. Das sind dicke Reisnudeln mit Roestzwiebeln, Schweinefleich, Kraeutern, Mungobohnen und einer leckeren Bratensosse, fast wie bei Muttern. Die Nudeln schmecken angeblich nur in Hoi An so gut, da sie aus dem Wasser des dortigen Stadtbrunnens gemacht sein muessen.
Ich und auch die anderen Gaeste hatten ihren Spass. Sie sahen mich an und ich sie. Egal wie touristisch es in den Staedten bereits zu geht, es ist wohl immer noch selten, dass in den Strassenkuechen, die nicht im Lonely Planet abgedruckt sind, Westler auftauchen mit Staebchen essen, Tee trinken und die einheimischen Spaezialitaeten probieren.
Mir hat es wunderbar geschmeckt. Langsam werde ich Spazialistin im Staebchen essen, so dass auch die Nudeln ohne mich zu bekleckern in meinem Mund landen. Ich habe dort fuer weniger als einen Euro gegessen und getrunken, wahnsinn oder?
Am naechsten Tag ging es Pascal langsam wieder besser. Und er war entschlossen einen Ausflug zu machen. Wir liehen uns einen Motorroller und duesten Richtung Da Nang. Wir fuhren immer der Kueste entlang. Was wir sahen war nicht allzu interessant oder heubsch. Der kilometerlange China-Beach, bekannt aus vielen Vietnam Filmen, war im US-Krieg Erholungsort fuer die GI's. Heute sind dort riesige Starndparzellen abgeteilt. Hinter hohen Holzwaenden erkannte man zum Teil den Baubeginn haesslicher Hotebettenburgen. Auf der Landseite entlang der Kuestenstrasse ist es auch nicht wesentlich huebscher, denn dort stehen die verlassenen Flugbunker der US Army. Wir fuhren bis zum Stadtrand Da Nang und machten lediglich einige Fotos des Hafens und der Monkey-Berge.
Auf dem Rueckweg passierten wir die Mamorberge. Das sind fuenf imposante, bis zu 100m hohe bewaldete Felskegel. Sie werden die Berge der fuenf Elemente genannt, wobei jeder der Berge ein Element versinnbildlicht. Auf und in dem groessten Berg, der Thuy Son, stehen einige Pagoden und befinden sich etliche Hoehlen. Wir kauften uns ein Ticket und besichtigten einen Teil, wobei die Aussichten von der Huegelspitze das Interessantese fuer uns war.
Im angrenzenden Ort wird der Mamor verarbeitet. Alle moeglichen Figuren, Tiere, Fabelwesen etc. werden aus dem Stein gemeisselt.
Nach einer Mittagspause zurueck in Hoi An, um der groessten Hitze zu entgehen, fuhren wir noch mal an den Cua-Dai-
Strand. Ab vier Uhr abends ist die Sonne wieder angenehm und so genossen wir den restlichen und letzten Tag.
Fazit: Hoi An ist trotz Touris ein wunderschoener Ort.
Der Weg!
unser kleiner Tagesausflug!
am China Beach von Da Nang
Mamorverarbeitung
Pagode auf dem Mamorberg Thuy Son
Aufbruch: | 16.11.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
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