Wir sind dann mal weg...

Von Cairns aus waren es nun ca. 2400 km bis wir in Alice Springs ankamen. Wir brauchten 9 Tage viel weniger als gedacht. Wir fuhren im Durchschnitt 300 bis 400 km am Tag.

Alice, so nennen die Australier Alice Springs, ist eine kleine Oase mitten im Nichts. Eine Stadt die vom Tourismus lebt. Hier leben in etwa 24.000 Menschen und es gibt alles was das Herz begehrt. Waehrend unterwegs die Preise fuer Lebensmittel (2 wirklich kleine kuemmerliche Gurken - 6A$ - 4Euro) und Spritt (unterwegs bis 1.70$ sonst ca. 1.15$ je Liter) wirklich teuer waren, ist es hier schlagartig wieder normal im Preis, so dass wir uns wieder neu organisieren konnten.

Ansonsten blieben wir hier eine Nacht und besuchten das Alice Springs Reptile Center. Dort konnten wir Bartagamen, Blauzungenskinke und einen Oliv-Python streicheln und anderes Getier betrachten. Meine Favoriten waren eindeutig die Thorny Devils (Dornige Teufelagamen).

Dann fuhren wir weitere 400 km gegen Sued-Osten immer Richtung Uluru (Ayer's Rock) und Kata Tjuta (die Olgas).
Wir holten uns eine National Park Karte fuer je 25A$. Der Rock ist einzigartig. Auf Bildern kann man einfach nicht sehen und fuehlen, wie es ist. Man muss einfach hiergewesen sein. Es ist beeindruckend den Berg (ca. 350m hoch) zu sehen. Und ganz anders als in der Vorstellung.
Habt ihr gewusst, dass es gar nicht der groesste Monolith der Welt ist? Es gibt tatsaechlich in Australien einen grosseren (etwa dreimal so gross), der ist aber angeblich nicht so beeindruckend.
Wir erlebten den Berg von allen Seiten, denn wir nahmen den 10 km Weg um ihn herum auf uns. Nach oben gingen wir nicht, aus Respekt der Aborigines und deren Glauben. Wir erlebten den Berg bei Sonnenuntergang und wieder beim Sonnenaufgang. Und jeder Moment bei dem der Berg nur ein klein wenig die Farbe von rot zu rot zu roter und nochmal roter wechselt ist so spannend... und wenn dann eine Wolke kommt, dann ist das aber echt schlimm fuer so viele Fototgrafen um uns herum.

Am naechsten Tag fuhren wir zu den Olgas (546m hoch). Das sind ca. 60 km weiter Richtung Westen gelegene runde Monolithen, eine Art Felsformation.
Die wiederum von nahen betrachtet ganz anders aussehen und faszinieren. Kata Tjuta bedeutet "many Heads".
Wir machten an diesem Tag zwei Wanderungen. Wir sahen Schluchten und Wasserloecher und hatten wunderbare Aussichten im Valley of the Wind und in der Walpa Gorge.

Wir uebernachteten in der Zeit auf einem Rastplatz ca. 30 km vom Uluru entfernt, der war kostenlos. Dort trafen wir auch zwei nette Kanadier wieder: Brian und Vanja. Mit denen wir unser Lagerfeuer teilten.

Im Yulara Resort direkt am Rock gelegen gibt es einen Campingplatz, die wollen aber fuer einen Platz ohne Strom 36A$. Das war uns zu teuer. Die haben da so etwas wie ein Monopol errichtet.

Bereits nach zwei Tagen fuhren wir auf dem Weg zurueck nach Alice nochmal am Kings Canyon vorbei. Es waren ca. 300 km Umweg. Es ist eine der schoensten Sehenswuerdigkeiten neben dem Uluru in der Umgebung. Dort durften wir entlang einer Steilwand von bis zu 150 m eine Rimwalk von ca. 6km machen. Rim heisst Rand und so war es auch. Ohne Absperrung, ohne Seile oder dergleichen laeuft man da den Canyon mit seinen tiefen Abgruenden entlang. Es war toll.

Nun sind wir zurueck in Alice Springs und prombt haben wir auf unserem Campingplatz wieder zwei unglaublich nette Aussies kennengelernt. Rod und Lu (Loo heisst auf australisch Klo, ich fand seinen Namen witzig). Die beiden haben uns zu einem Fruehstueck mit Eiern und Speck eingeladen, "Brekki" wie sie sagen mit Eggs & Baken.

Fazit: Wir waren im Outback und wir lieben es. Der Berg ruft!