Wir sind dann mal weg...

Von Ninh Binh aus fuhren wir ca. 100 km weiter noerdlich nach Hanoi. Wir fuhren mit einem Lokal Bus. Am Busbahnhof nahmen wir uns ein Taxi in die Stadt. Diesmal hatte ich fuer uns eine Reservierung vorgenommen, da wir eine Empfehlung von Bettina und Michael hatten. Wir nahmen uns ein Zimmer im Tung Trang Hotel 2. Das Zimmer war sehr sauber und das Haus war sympathisch familiaer. Das Hotel liegt mitten in der Altsatdt Hanois.
Direkt nach der Ankunft erkundeten wir die Stadt. Das Wetter war immer noch nicht besser und auch die Wetterprognosen sahen fuer die kommenden Woche nicht vielversprechend aus. Trotzdem wollten wir unsere Tour zur Halongbucht buchen und uns die Laune nicht verderben lassen.

Hanoi ist die Hauptsatdt Vietnams. Mit 4. Mio. Einwohnern ist es nach Saigon die zweit groesste Stadt des Landes. In der eigentlichen City leben etwa 1.5 Mio. Menschen. Hanoi liegt beiderseits des Roten Flusses Song Hong. Im Zentrum der Stadt liegt der Hoan-Kiem-See. Noerdlich davon erstreckt sich das Gassengewirr der Altstadt, im Osten ist sie begrenzt von Deichen des Roten Flusses, im Westen von der ehemaligen Zitadelle der Kaiserstadt. Noch weiter westlich befindet sich das Regierungsviertel am Ba-Dinh-Platz (Ho-Chi-Minh-Mausoleum und Museeum). Suedlich des Hoan-Kiem-Sees erstreckt sich das einstige franzoesische Viertel mit schnurgeraden Alleen, Hotels, Banken, Museen, der Post und der Oper.

Uns hat besonders die historische Altstadt gefallen. Es ist ein chaotisches Labyrinth kleiner und kleinster, von schattenspenden Baeumen gesaeumter Gassen, in denen es vor Waren, Menschen, Mopeds, Cyclos, Geschaeften, Geraeuschen und Geruechen nur so wimmelt. Auch wenn viele der alten franzoesischen Haeuser aus dem 18. und 19. Jahrt. mit ihren ockergelben Stuckfassaden, schmiedeeisernen Balkonen und roten Ziegeldaechern weichen mussten, findet man sie immer noch.

Man erhascht selbst noch eine Ahnung aus frueheren Zeiten, denn der eigentliche Ursprung des Geschaefts- und Handelsviertel zwischen Zitadelle und Rotem Fluss war das 11. Jahrt., als der damalige Kaiser die Stadt zur Hauptstadt des Landes kroente. Handwerker, Bauern und Fischer gruendeten hier ihre Niederlassungen. Es bildeten sich feste Gassendoerfer. Es formierten sich 36 Gassen gemaess ihrer Zugehoerigkeit zu den Clans und Genossenschaften. Noch heute erzaehlen die Namen der Strassen in der Altstadt, welche Funktion sie einmal erfuellten bzw. welche Waren in ihnen einst vertrieben wurden. So gibt es z.B. die Strasse der Ware Fisch (Ware - hang/ Fisch - Ca = Stasse - hang ca). Es gibt die Strasse der Kraeuter, Tuecher, Schuhe, Fleisch, Leder, Papier, Metall etc.
Nahezu in jeder Gasse steht ein kleiner Tempel auch dinh oder den genannt, in denen die Gemeinden und Zuenfte ihre Ahnen verehrten.
Dieses ganze Assemble macht den Charme der Stadt aus.

Wir genossen das Flanieren in den Strassen. Wir kauften Souvenirs ein, tranken guten Vietnamischen Kaffee, gingen gepflegt in Restaurants essen oder wir schluerften die beste Rindersuppen (Pho Bo) unseres Lebens in einer Strassenkueche. Wir waren spazieren entlang des Sees und besichtigten den sich darauf befindlichen Tempel "Den Ngoc Son". Wir statteten dem Ho-Chi-Minh-Museeum einen Besuch ab und standen vor seinem Mausuleum. Wir nahmen uns Zeit fuer das nationale Armeemuseeum und streunerten durch das franzoesische Stadtviertel. Und eine Strecke liessen wir uns von einem Cyclofahrer durch die Strassen kutschieren, weil wir dachten, es gehoert dazu in Vietnam einmal Fahrradrikscha gefahren zu sein.

Fazit: Die Stadt ist anders als Saigon. Sie ist asiatischer, mehr vietnamesisch, sie wirkt echter und naeher am Land und den Menschen.