Wir sind dann mal weg...
Ein Stueckchen Heimat - Dalat
Etwa 300 km weiter nordoestlich von Saigon liegt Dalat. Bereits als wir noch im Bus sassen, fingen wir an zu staunen. Der Reisefuehrer hatte uns nicht zuviel versprochen. Um uns herum waren Berge, Pinien, Kiefern, Obstplantagen, Blumen, Seen und eine schoene kleine Stadt mitten an einem Huegel. In der Stadt gab es nette Restaurants, Cafes und Ateliers. Selbst das Klima war schlagartig ein voellig anderes, wie noch in Saigon. Es war, wie an einem schoenen Fruehlingstag, an dem man Abends noch eine Jacke braucht. Wir fuehlten uns, wie nach Europa versetzt. Es fuehlte sich an, als waeren wir im Elsass. Auf dem Markt gab es Spargel, Artischocken und Erdbeeren. Das Angebot an Blumen war unueberschaubar. Alles war bunt, freundlich und lebendig und so wenig asiatisch vietnamesisch.
Unsere Busfahrt bis Dalat war lang. Wir kamen erst gegen halb fuenf an und suchten dann noch nach einem Zimmer. Die Anzahl der Hotels war unzaehlbar, so war dies kein grosses Problem. Wir beschlossen gleich lecker Essen zu gehen. Wir hatten beide richtig Kohldampf. Wir suchten nach Reisefuehrer gleich in der Naehe unserer Unterkunft ein Restaurant heraus. Als wir hinein gingen, machte es einen teuren Eindruck. Es war mit Klimaanlage und Tischdecken und sehr nett eingerichtet. So viel Schnick und Schnack sind wir schon gar nicht mehr gewoehnt. Wir studierten die Speisekarte, es gab sogar Wild und Kaninchen. Wir entschieden uns spontan Pascals Geburtstagsessen nachzuholen und bestellten erstmal eine Flasche Rotwein aus Dalat. Der schmeckte unerwartet leicht und fruchtig. Gegessen haben wir dann frische Fruehlingsrollen, die am Tisch zubereitet wurden. Und als Haupgang ass Pascal Rindfleich und ich Fisch. Als Nachtisch und weil alles gerade passte - die Stimmung, die Umgebung und der Alkoholpegel- goennten wir uns einen vietnamesischen Joghurt. Es war ein klasse Geburtstagsessen.
Die Stadt bot ein unerschoepfliches Angebot an Aktivitaeten. Man konnte unter vielen Tagestouren zum Trekken im Nationalpark, Besichtigungen von Wasserfaellen und Bergvoelkern waehlen. Wir entschlossen aber einfach mit einem Moped die Gegend auf eigene Faust zu erkunden.
Mit dem Roller fuhren wir gegen Norden raus aus der Stadt. Als erstes kamen wir an einen kunterbunten riesigen Friedhof vorbei. Die Graeber sahen schmuck und froehlich aus, ganz anders als daheim.
Dann fuhren wir Ueberland entlang riesiger Plantagen von Obst und Blumen. An einem Huegel hielten wir an und bestiegen den Gipfel. Von dort hatten wir einen tollen Blick ueber das Tal und die Stadt.
In der Stadt selbst fuhren wir durch die Strassen, hielten zum Essen bei einer vegetarischen Suppenkueche oder auf einen Kaffee an. Wir unternahmen eine kleine Rundfahrt um den Xuan-Huong-See, der in der Stadt liegt. Wir besichtigten den Markt, wo wir Gummibaerchen aus Erdbeeren und Brombeeren kauften.
In einer Seitenstrasse besuchten wir das Hang Nga Crazy House. Madame Nga ist eine Kuenstlerin aus Hanoi, die dort in Dalat ein Haus baute. Es sah aus, wie eine Mischung aus Maerchenschloss und Hexenhaus. Es ist ein Guesthouse sowie ein Museum. Wir streiften durch enge kleine Gaenge und ueber kleine Treppen durch das Haus. Wir sahen uns die kleinen Zimmer an, die wie das Zuhause Bilbo Beutlins erschienen und genossen die Aussichten von den kleinen Tuermchen. Statik und Sicherheit gab es hier nicht. Manchmal dachten wir, wir fallen gleich vorne ueber, weil die Treppen kein Gelaender hatten. Es machte auch nicht den Eindruck, als haelt das alles noch lange. Auf der eine Seite waren die Zimmer fertig, am anderen Ende zerfielen bereits Teile und am wieder anderen Ende bauten tatsaechlich Leute weiter. Aber das war wieder unser gewohntes chaotischen Asien.
Fazit: Und wir vermissen zu Hause doch!
Aufbruch: | 16.11.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland