Wir sind dann mal weg...

Ninh Binh ist eine kleine ueberschaubare Stadt. Sie liegt ca. 100 km vor Hanoi. In ihrer Umgebung befinden sich viele bizarre Kalkfelsen, wie Zuckerhutberge. Sie gehen ansatzlos ueber in Reisfelder, dazwische befinden sich Flusslaeufe, Kanaele, Deiche, Grotten, Tempel und Pagoden. Das ganze ist die faszinierende Landschaft der "Trockenen Halong Bucht".
Tatsaechlich ist es geologisch die gleiche erodierte Kalkstein-Formation, wie in der echten Halong Bucht, nur ohne Meer. In der Urzeit aber war die Region ebenfalls von Meer bedeckt.

Da wir die Nase gestrichen voll hatten von Touri abgezockten Ausfluegen und Bussen, nahmen wir uns wieder einen Motorroller. Das Wetter war auch am naechsten Tag schlecht. Immer noch war es nasskalt, regnerisch und neblig. Noch ein Grund mehr, nicht zwingend hinter einem Guide hertrappeln zu muessen.
Herr Xuan vom Hotel gab uns eine selbstgezeichnete Landkarte mit und wir fuhren zu aller Erst in den Ort unseres gestrigen Schreckens, nach Tam Coc.
Wir fuhren einfach hinter dem Ort weiter ins Land und auf die Felder hinaus. Immer mehr Felsen schossen, wie die Pilze aus dem Boden. Selbst bei Nieselregen und Nebel bot sich uns eine fantastische Aussicht. Wir fuhren entlang der satt gruenen Reisfelder. Voegel erhoben sich in grossen Gruppen und flogen um die Huegel. Bauern hakten ihre Felder. Wir fuhren durch Doerfer. Frauen fuhren in Holzbooten auf den Fluesschen. Auf dem Weg von Tam Coc nach Hoa Lu nahmen wir einen schmalen Weg und erreichten so auf halber Strecke die Mua Cave bzw. Pagode. Sie lag romantisch auf einem Berg. Anscheinend kein attraktives Touri-Ziel, denn hier waren wir fast alleine. Eine Treppe schlengelte sich in einer Serpentine aufwaerts. Es war ein bezaubernder Ort. Ich wuenschte mir immer wieder Sonne, denn hinter jedem Felsen, sah man wieder einen weiteren Berg, aber die verschwanden im Nebel. Je, weiter wir nach oben stiegen, desto nebliger wurde es. Die Schwaden zogen durch die Pagode an der Spitze des Felsens. Wir ruhten einige Zeit aus.
Als wir beide durchgefrorenwaren und Hunger bekamen, fuhren wir nach Ninh Binh zurueck. Wir fanden durch Zufall eine Garkueche, wo wir ein reiches Festmahl mit Reis, frittierten Fruehlingsrollen, Fleischbaellchen, Eierauflauf mit Hack, gebratenem Wasserspinat, Gemuesesuppe und Jasmintee zu uns nahmen.
Zureuck im Hotel kuschelten wir uns unter die warme Decke und dachten, heute war das Wetter wie daheim bei Herbst. Es war ein toller Tag.

Fazit: Ganz schoe nass, die Trockene Halong Bucht!