Wir sind dann mal weg...

Ueber Rockhampton, Gladstone, Agnes Beach und Town 1770 ging es ca. 650km weiter nach Bundaberg.

In "Bundy", wie die Einheimischen zu ihrer Stadt sagen, wollten wir die Rum Destillery besichtigen.

In ganz Queensland fuhren wir an riesigen Zuckerrohrfeldern vorbei, wohl gemerkt sind das weit ueber 1000km. Wenn man in einer Gegend ist, in der eine Zuckerrohrfabrik steht, riecht man es schon von weiten. Es riecht aehnlich suesslich, wie wenn Mais gekocht wird. Entlang der Plantagen
liegt ein endloses Schienennetz. Die geerneteten Zuckerrohre werden per Bahn in die Fabriken gebracht. Erntezeit ist ab Juni.

Die Bundaberg Destillery gibt es schon seit 1888 und es ist das bekannteste Rum Label in ganz Australien.
Der Rum traegt als Erkennungszeichen einen Eisbaeren, was wir sehr merkwuedrig fanden. Eisbaeren gehoeren irgendwie nicht nach Australien, oder? Uns wurde erklaert: Zu den Anfaengen des Bundaberg Rums etablierte sich das Getraenk vor allem in Nordaustralien. Die "kalten" Suedaustralier dachten der Rum muss ein tropisches Erfrischungsgetraenk
(wie ein Cocktail) sein. Sie bevorzugten eher starke, warmmachende Getraenke. Daher entschied sich Bundaberg Rum fuer ein winterliches und von staerke strotzendes Label, den Eisbaeren, um auch die eisigen und harten Suedaustralier zum Bundaberg Rum zu bekehren.

Wir kamen nach der historischen Zeitreise durch die Rumraffinerie in den Genuss einer Bundaberg Rumprobe.
Es war 11.15 Uhr. Pascal steht auf das Redlabel, der etwas staerker und originaler ist. Ich dagegen bevorzuge den dunklen Rum, der nach Caramel, Kaffee und Schokolade schmeckt (45A$, die Falsche). Mein Lieblingsrum wird
allerdings nur im Hause als lokale Spezialitaet verkauft. Er wird nur zweimal im Jahr hergestellt und so ist die Produktion fuer den Nationalen und Internationalen Verkauf zu gering.

Anbei die Australier erlauben nicht mehr als 0.05 Promille am Steuer - Gut, das die Destille nur per Auto errichbar ist.