In 208 Tagen um die Welt
Waitomo Caves
Philipp bleiben nur noch vier letzte Tage am anderen Ende der Welt, dann muss er wieder zurueck in die Faenge der alltagsbeherrschenden Unimafia. Deswegen will das Programm dieser vier Tage wohlgeplant sein. Das Wetter hat das bisher wohl noch nicht so richtig eingesehen, es ist naemlich seit 3 Tagen ziemlich scheisse! Deswegen sind wir auch nicht ganz sicher, ob unsere Idee ein bisschen Strandurlaub zu machen, die beste ist. Egal, wir lassen uns von ein bisschen Regen die Laune nicht verderben (oder versuchen es zumindest). Wir wollen die rote Sonne das Meer beruehren sehen und weil wir fuer einen Sonnenaufgang zu faul und zu verschlafen sind duesen wir mit unserem roten Ferrari in Richtung Westen. Auf dem Weg zum Meer liegen die Waitomo Caves. Hier soll es Mio. von Gluehwuermchen in den riesigen unterirdischen Hoehlen geben. Manche Hoehlen kann man zu Fuss mit einer Fuehrung erkunden, andere kann man mit einem kleinen Schiff durchkreuzen und in wieder anderen kann man sogenanntes Black-Water-Rafting (auf den Bildern sieht es so aus, als wuerde man sich auf einem LKW Reifen den unterirdischen Fluss hinabstuerzen) machen. Ich (Helena) muss keine Sekunde ueberlegen. Das mit den Reifen will ich unbedingt machen, koste es was es wolle! Leider stellt sich raus, dass es ziemlich viel kosten will... Yvonne und Philipp sind sich da leider nicht so sicher. Yvonne will nicht nass werden, was sich beim Rafting wohl nur schwer vermeiden laesst und Philipp will nicht so viel Geld ausgeben, was sich wohl leider auch nicht vermeiden laesst. Nach langem hin und her entscheiden die beiden sich aber schliesslich doch. Yvonne wird eine Hoehle zu Fuss und mit einem Boot besichtigen und Philipp wird mich nicht allein durch das schwarze Wasser der unterirdischen Gewaesser treiben lassen. Praktischerweise werden wir von den jeweiligen Hoehlenbetreibern mit kleinen Bussen am Visitorcenter abgeholt. Das scheint uns zwar etwas ueberfluessig, als wir feststellen, dass der seeehr dicke Mann in seinem hautengen Neoprenanzug, der uns zehn Minuten spaeter mit seinem klapprigen VWBus abholt, uns hundert Meter weiter an einer Huette wieder absetzt, in der wir mit ebenso hautengen Anzuegen, Gummistiefeln und Helmen mit Stirnlampen ausgestattet werden. Leider haben wir nur unsere Delfinbeobachtungsunterwasserkamera dabei, auf der, mangels Delfinen (siehe Bericht Picton) noch einige Fotos frei sind. Deswegen gibts von uns leider keine digitalen Fotos. Wir zwaengen uns in die Gummischlaeche und dann gehts erst mit dem Bus und dann zu Fuss ueber Kuh- und Schafweiden zu unserer Hoehle. Jeder schnappt sich einen Reifen und dann steigen wir hinab in das schwarze Loch. Zunaechst laufen wir durch ziemlich niedrige Gaenge, in denen wir froh sind einen Helm zu tragen. Schliesslich wir das wasser immer tiefen, bis wir schliesslich nur noch in unseren Reifen haengen. Jeder schnappt sich die Fuesse seines Hintermannes und so bilden wir eine lange Schlange, die jetzt von unseren beiden Hoehlenforschern (auch der Dicke hat es irgendwie durch die engen Gaenge geschafft) durch den kleinen Fluss gezogen. Sie fordern uns auf unsere Lampen auszuschalten und ueber uns erhebt sich eine Art gigantischer Sternenhimmel. Ueberall blitzen und blinken kleine Gluehwuermchen. Allerdings nicht diese Kaefer, die es bei uns gibt, sondern richtige kleine Wuermchen, die lange Faeden von der Decke haengen lassen, in denen sich, wie bei einem Spinnennetz, ihr Essen verhaeddern soll, das sie sich dann nur noch holen muessen.
Ich treibe gemuetlich in meinem Reifen durchs Wasser und bestaune das Lichtspektakel ueber uns. Ploetzlich wird das Rauschen des Flusses lauter und ich hoffe schon, dass es gleich richtig los geht. Wir werden aufgefordert unsere lampen wieder anzuschalten. Vor uns liegt ein kleiner Wasserfall, den man moeglichst rueckwaerts hinunterspringen soll. Hinter dem Wasserfall fliesst der Fluss leider genauso seichty weiter wie davor, und laut Hoehlenfuehrer wird es auch keine rasante Raftigfahrt wie ich es mir vorgestellt habe mehr geben. Aber so richtig ewnttaeuscht bin ich eigentlich nicht, weil das Gleuhwuermchenspaktakel mich wirklich entschaedigt. Philipp und ich treiben jetzt mehr oder weniger alleine durch die funkelnde Dunkelheit. Soooo romantisch... Nach der naechsten Ecke sammelt sich die Gruppe wieder und es gilt den naechsten Wasserfall ueber eine supersteile Rutsche zu ueberwinden. Danach ist die Hoehlentour leider auch schon fast zu ente und wir kletter wieder an die Oberflaeche und werden zurueck zu der Huette gefahren, in der wir uns aus unseren Neos schaehlen.
Eine halbe Stunde spaeter trifft auch Yvonne wieder zu uns, der ihr Hoehlen-Bootstour-Spaziergang mit gaaaanz vielen Gluehwuermchen auch gut geafllen hat. Mit dem Ato geht es weiter zur sechzig Kilometer entfernten Westkueste ueber eine suuuper kurvige Strasse surch spektakulaere Landschaft. Wir muessen alle 100 Meter fuer Fotos anhaltemn und brauchen deswegen ziemlich lange.
Gegen Abend schlagen wir in einem winzigen Ort direkt an der Kueste, in dem es so gut wie keine anderen Touristen gibt, unsere Zelt auf, machen uns einen koestlichen Salat und muessen uns dann richtig beeilen zum Strand zu kommen, um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen. Grade noch rechtzeitig machen wir es uns hinter einem Felsen mit ein paar Flaschen Bier gemuetlich und bestaunen den roten Abendhimmel.
Das Wetter ist Gott sei Dank uebrigens schon seit gestern seeeehr viel besser und deswegen wollen wir am naechsten Tag einen Strandtag einlegen. Am Strand ist es super windig und riesige Wellen rollen ans Ufer.
Yvonne macht es sich mit einem Buch hinter einem Felsen gemuetlich und Philipp und ich stuerzen uns in die Fluten. Meistens wir man von den riesigen Wellen zwar einfach umgerissen und ich muss das ein oder andere Mal meinen Bikini an die dafuer vorgesehen Stellen zuruekholen oder mir kleinen Quallen aus dem Oberteil fischen, aber wenn man im richtigen Moment ziemlich schnell losschwimmt kann man richtig auf den riesigen Wassermassen surfen. Als wir nach einer kleinen Pause ein zweites Mal ins Wasser gehen sind die Wellen noch griesser. Eigentlich ist mir das ganze jetzt ein bisschen zu krass, weil ich ueberhaupt keine Kontrolle mehr ueber meinen Koerper habe, aber ich will es noch ein letztes Mal schaffen auf einer grossen Welle zu surfen. Leider packt diese Welle mich einfach und schleudert mich mit dem Gesicht auf den Boden. Meine Fuesse befinden sich hinter meinen Ohren und es knackt in meinem Nacken. Da bekomme ich doch ziemlich Angst, weil ich keine Ahnung habe wo die Oberflaeche ist. Gott sei Dank tauche ich ziemlich bald doch wieder auf und Philipp fischt mich aus dem Wasser. Das reicht mir dann auch erstmal fuer die naechsten Wochen. Mein Nacken fuehlt sich an wie Wackenpudding und laesst sich nicht mehr bewegen. Wir machen uns also auf Philipps letzte Reise durch Neuseeland Richtung Aukland.Unterwegs halten wir noch an verschiedenen Naturspektakeln an, die auf grossen Schildern am Strassenrand angepriesen werden. Zum Beispiel an diesem riesigen Wasserfall, bei dem sich dass Wasser aus 24m Hoehe in die Tiefe stuerzt und selbst fuer Neuseelaendische Verhaeltnisse ziemlich beeindruckend ist.
Oder an dieser natuerlichen Bruecke, wo sich das Wasser durch den Felsen gefressen hat.
Auf dem Rueckweg von diesem Felsgiganten kommen wir an einem riesigen, wunderschoenen alten Baum vorbei.
Danach gehts leider schon bald auf einen von Neuseelands wenigen mehrspurigen Motorways in die einzige Millionenstadt Neuseelands Aukland.
Aufbruch: | 02.10.2006 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 27.04.2007 |
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