In 208 Tagen um die Welt
MachuPicchu - auf den Spuren der Inka
Gegen zwei Uhr Nachmittags besteigen wir einen kleinen Klapperbus, der etwas an das Model Nepal erinnert und auch aehnlich vollgepackt Word. Wir ergattern aber zum Glueck zwei Sitzplaetze. So geht es durch eine wunderschoen, ich muerde sagen typisch peruanische Landschaft in Richtung Urumbamba. Dort steigen wir in einen Colectivo-VW-Bus um und duesen, zusammen mit 23 (¡) anderen Leuden in 20 Minuten nach Ollantaytambo, wo unser Zug nach Aqua Caliente, dem Dorf das Machupicchu am naechsten gelegen ist, abfaehrt. Fuehr die 2stuendige Zugfahrt mussten wir sage und schreibe 44Dollar (return) blechen! Zum Vergleich: die vorrangegangene 2stuendige Busfahrt hat 75 Cent gekostet. Die Touristen werden hier manchmal echt gemolken wir fette Milchkuehe! Bis zur Abfahrt bleiben uns aber noch ein paar Stunden Zeit und deswegen gucken wir uns vorher die Inkaruinen in Ollantayambo an. Die sind auch wirklich ganz sehenswert uns "kleben" an den steilen Haengen ueber dem Ort.
Wir klettern ein bisschen uebers Ziel hinaus und finden uns ploetzlich auf einem Felsen wieder, ueber den wir mehr rutschend als kletternd zurueck in den Ort gelangen. Dort wohlen wir uns mit einer Pizza staerken, bevor wir den Zug besteigen. Und zack, nach nur einer Stunde Wartezeit wird uns das Ding auch schon geliefert (nachdem die Kellnerin zwischendurch dreimal zum Supermarkt laufen musste um Kaese, Tomaten... zu besorgen). Leider besteht der Boden aus dem gleichen Teig wie Apfelkuchen und ist deswegen wenig schmackhaft. Wir haben Glueck und in dem Laden ist grade Happy Hour. Das bedeutet hier aber einfach, dass die getraenke genauso teuere sind wie sonst auch. Wahrscheinlich ist einfach die Kellnerin zu dieser stunde gluecklicher als sonst... oder so. Naja, aber zumindest besteigen wir satt puenktlich um halb acht den Zug.
Inzwischen ist es stockdunkel und es regent in Stroemen. Deswegen bekommen wir von der angeblich wunderschoenen Landschaft nicht viel mit und erreichen zwei Stunden spaeter ziemlich durchgeschuettelt unser Ziel. Weil es immernoch regent, als wuerde die Welt untergehen und wir keine Ahnung haben wos langeht, lassen wir uns von einer der um die wette bruellenden Frauen am Bahnhof zu ihrem Hotel abschleppen. Das Zimmer mit eigenem Bad ist auf den ersten Blick sehr schoen, auf den zweiten aber feucht und angeschimmelt. Naja, trockener als draussen ist es allemal und deswegen fallen wir auch schon bald in die feuchten, unangenehm duftenden Betten. Der Wecker scheucht uns aber schon wenig spaeter wieder heraus. Wir quaelen uns also um halb fuenf Morgens aus den Betten. Es regent immernoch in Stroemen und deswegen beschliessen wir nicht zu laufen, sonder den ersten Bus um halb sechs zum MachuPicchu zu erwischen. Wir wollen schliesslich als Allererste um sechs, wenn dort Oben die Pforten oeffnen, vor Ort sein. Wir kaufen uns also erstmal am Touristenbuero ein Eintrittsticket (ein alter knollennasiger Mann weisst uns erst auf Spanisch muendlich und dann auf englisch schriftlich mit einem grossen Schild, da e runs vor die Nase haelt darauf hin, dass das notwendig ist) und dann an der Haltestelle ein Busticket fuer unverschaemte 6 Dollar! Dann klappt auch zum Glueck alles super, der Bus fahrt uns den Steilen Berg hinauf und punktlich um sechs Uhr stehen wir vor der noch verschlossenen Tuer. Genauso puenktlich hoert es auf zu regnen und das ersteb Licht des Tages setzt sich durch. Zusammen mit ca. 10 anderen Touristen werden wir dann auch wenig spaeter eingelassen. Wir steigen erstmal auf die Terassenfoermigen Ebenen etwas oberhalb der eigentlichen Stadt, von wo au man einen fantastischen Blick auf MachuPicchu hat. Das Licht ist noch ein kleines bisschen schummrig und Wolkenschwaden haengen gespenstisch ueber den Ruinen der 500 Jahre alten Stadt, die majesttaetisch auf den steilen Flesen trohnt.
Ein atemberaubender Anblick. Und als waehre das nicht schon das perfekte Foto, treffe ich, als ich um eine Ecke biege auf ein paar Lamas. Die Gefahr eine gefaehrlichen Spuckattacke nicht scheuend, treibe ich sie eine kleine Treppe hinunter direkt vor den Ausblick auf die Ruinen.
Die grossen und kleinen Tiere posieren ganz fantastisch und Yvonne, die inzwischen dazugekommen ist und ich schiessen ungefaehr 1 Mrd. Fotos.
Dann haben die Lamas aber genug und fluechten. Wir laufen noch ein bisschen ueber die Ebenen und geniessen den Blick auf die noch voellig menschenleere Ruinenstadt.
Anschliessend machen wir uns an den Abstieg und schlendern durch die Ruinen.
Der obere Teil der stadt ist das Tempelgebiet und der untere der Wohnbereich. Ploetzlich sehe ich etwas ueber eine der Wiesen huschen. Beim naeher kommen erkennen wir, dass es ein Chinchilla ist. Wit koennen ein Foto von ihm machen, bevor wir ihm aber zu nahe kommen und er zwischen den Felsen verschwindet. Yvonne und ich trennen uns und erkunden die Stadt. Immer wieder treffe ich auf die kleinen grauen Tiere, von denen manche ganz zahm sind und mich bis auf einen knappen Meter herankommen lassen.
Gegen acht fuellen sich die Ruinen langam mit Touristen. Wir haben gehoert, dass das die Zeit ist, zu der die Inkatrailer ankommen. Weil wir das meiste schon gesehen haben, beschliessen wir gegen neun den steilen Felsen hinter dem MachuPicchu zu erklimmen, von dessen spitze man einen noch fantastischeren Blick haben soll. Eine knappe halbe Stunde spaeter verfluchen wir diesen Entschluss aber schon wieder. Der Weg fuehrt megasteil ueber super hohe Steinstufen unendlich lange bergauf.
Ungefaehr eine weiter halbe Stunde spaeter haben wir es aber dann gschafft. Inzwischen strahlt die Sonne vom Wolkenlosen Himmel und die Ausslicht, nicht nur auf die Ruinen ist gigantisch. Wir geniessen den Blick von den verschiedensten Aussichtspunkten aus, bevor wir uns anderthalb Stunden spaeter wieder an den Abstieg machen.
Inzwischen sind riesige Touristenhorden in den Ruinen unterwegs und fast ebensoviele Guides, die ihr Wissen kundtuhen. Es ist also kein Problem sich einfach zu den Gruppen dazuzugesellen und ein bisschen illegal zu lauschen. Wir positionieren uns also einfach an die Stellen, ueber die wir was wissen wollen und warten bi seine Gruppe kommt. Das funktioniert ganz gut. Leider haben wir be idem Regen heute Morgen nicht an sonne gedacht, und deswegen warden unsere Gesichter und Arme jetzt knusprig rot geroestet. Endlich hat eine fuersorliche amerikanische Lady Mitleid und versorgt uns mit Sonnencreme mit ungefaehrt Lichtschutzfaktor 100. Gegen 2 Uhr haben wir dann aber endgueltig genug geshen und machen uns an den Abstieg. Ueber die Strasse, die sich in Serpentienen den Berg hinunter schlaengelt geht das auch ganz angenehm. Die letzten paar Kilometer laufen wir entlang des Schokobraunen unglaublich tosenden Flusses
und erreichen nach knapp anderthalb Stunden ziemlich erschoepft unsere Unterkunft. Kaum haben wir wieder ein Dach ueber dem Kopf, verschwindet die strahlende Sonne blitzartig und es faengt wieder wie aus Eimern an zu giessen. Da haben unsere zahlreichen Gluecksbringer mal wieder ganze Arbeit geleistet. Wir gehen noch in einem der 1000 Restaurants was essen und fallen anschliessend erschoepft ins Bett. Am naechsten Morgen muessen wir schon wieder um halb fuenf raus, weil unser Zug um viertel vor sechs abfaehrt und wir aus irgendeinem Grund eine halbe Stunde vorher da sein sollen. Gesagt getan, wir sitzen puenktlich wie die Maurer im Zug, und als es dann endlich los geht ist auch schon die Sonne aufgegangen, so dass wir diesmal die schoene Landschaft bestaunen koennen. Leider sitzen wir aber auf der falschen Seite, so dass uns das Beste entgeht. Zwei Stunden spaeter erreichen wir wieder Ollantayambo. Wir schlendern noch ein bisschen durch die kleinen Gassen des Ortes und ueber einen kleinen Markt und fotografieren so unauffaellig wie Moeglich die Bewohner.
Dann nehmen wir das naechste Colectivo, dass mal wieder rappelvoll gestopft wird. In Urumbamba erkundigen wir uns, sinnfreier Weise bei den Taxifahrern, wie man am besten und billigsten nach Moray kommt. Moray sind ganz speziellen Inkaruinen, die wir uns noch ansehen wollen. Natuerlich erzaehlen sie uns, dass man da nur mit dem Taxi hinkommt und das 60 Soles ein absoluter Schnaeppchenpreis sein. Schliesslich finden wir aber einen Bus, der uns 13 Kilometer von den Ruinen entfernt an der Strasse rauslaesst, von wo aus man dann einsehr viel billigeres Taxi nehmen kann. So wirds dann auch gemacht. Mit dem Taxi geht es ueber eine Schotterstrasse durch eine wunderschoene Landschaft, wo Familien auf den Feldern sitzen und ihre Tiere hueten und kleine Kinder die Esel ausfuehren.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt erreichen wir dann Ruinen Morays, kreisfoermig angelegte Terassen.
Hier wollten die Inka testen, welches Klima fuer welche Planzen am besten geeignet sei. Laut Reisefuehrer sollen zwischen den einselnen Terassenfeldern Temperaturunterschiede von bis zu 5 Grad herrschen. Das koennen wir nicht so ganz nachempfinden. Wir steigen die abenteuerlichen Stufen bis zur letzten Ebene hinab.
Die untersten Terassen werden noch bewirtschaftet. Unten treffen wir auf ein kleines Maedchen mit ihren Hundewelpen, die sie behandelt wie Teddybaeren.
Nach einer dreiviertelstunde sind wir wieder nach oben geklettert, wo unser Taxifahrer freundlicherweise ohne Aufpreis auf uns gewartet hat uns uns wieder zurueck zur Hauptstrasse faehrt, wo wir den naechsten Bus nach Cuzco besteigen.
Aufbruch: | 02.10.2006 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 27.04.2007 |
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