In 208 Tagen um die Welt

Reisezeit: Oktober 2006 - April 2007  |  von Helena Graf

Santiago de Chile

Wir steigen also um sech Uhr abends am 30.01.in Aukland in unser Flugzeug (trotz superfruehem einchecken haben wir schon wieder keinen Fensterplatz!) und landen 11 Stunden spaeter um 13.00h am 30.01. in Chile. Wir sind hundemuede, denn so eine Zeitreise ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Grade wollen wir in des Bus steigen, da faellt uns auf, dass wir gar kein Geld haben. Das laesst sich aber schnell aendern. Der Typ, der uns zeigt, wo der Geldautomat ist, will uns auch anschliessend gleich ueberreden lieber mit dem Taxi in die Stadt zu fahren. Das wuerde nur fuenf Dollar kosten und sein damit nur zwei Dollar. Wir wissen eigentlich noch nichmal wo wir hinwollen. Inzwischen stehen sie schon zu zweit um uns herum und reden in einem Spanisch-Englisch-Mischmasch auf uns ein. Sie ueberzeugen uns schliesslich im Taxi mitzufahren und meinen das Hotel unserer Wahl laege in einem ganz schlechten Viertel. Also suchen wir uns ein anderes aus und trotten ihnen hinterher. Unsere Ruecksaecke liegen schon im Kofferraum und wir sitzen schon fast im Taxi, als wir beim Fahrer nochmal genau nachfragen, wie teuer das denn nun sein. Und es stellt sich heraus, dass die fahrt nicht fuenf sondern 20 Dollar kosten soll. Da haben sie sich aber die falschen zum Verarschen gesucht, wir sind schliesslich durch die harte Schule Indiens gegangen. Wir laden also unsere Rucksaecke wieder aus und suchen den naechsten Bus. Der kostet dann auch nur erfreuliche 2 Dollar und bringt uns ganz in die Naehr unseres Wunschhotels. Als wir aussteigen kommt gleich ein kleiner Rasta-Chilene auf uns zugerannt, fuchtelt mit einer Mappe voller Fotos und will uns ueberzeugen, in seinem Nativo-Hostel abzusteigen. Nach der Sache mit dem Taxi sind wir reichlich skeptisch und ausserdem super muede. Aber schliesslich schafft er es doch uns zu ueberzeugen. Wir folgen ihm und bekommen ein super Zimmer in seinem Haus. Pancho, so heisst er, hat ein Haus von seinen Eltern geerbt und vermietet darin jetzt saemtliche Zimmer (wenn sein muss auch sein eigenes, die Chouch im Innenhof tuts auch zum schlafen), weil das die einfachste Art an Geld zu kommen ist.

Pancho

Pancho

sein so genannter Nativostyle

sein so genannter Nativostyle

In seinem Haus wohnen auch noch zwei andere Deutsche, die hier ihr PJ beziehungsweise ihre Diplomarbeit machen. Eine von beiden, Kathi, hat heute Geburtstag und wir werden von Pancho auch gleich zu der Party am Abend eingeladen. Eigentlich wollen wir lieber schlafen, aber naja. Wir erkunden erstmal die Umgebung und besorgen uns in einem riesigen Supermarkt was zu essen und machen in einem Park ein Picknick. Als wir wieder zurueck in unser nativostyle Hostel kommen, sind die Partyvorbereitungen bereits in vollem Gange. Jetzt lernen wir auch Kathi, die Gastgeberin, Verena, die zweite Mitbewohnerin und Steffi eine Freundin von den beiden, kennen. Als viertes wohnt noch ein Englaender, Rich, in dem Hostel, der eigentlich nur drei Tage bleiben wollte und inzwischen seit zwei Wochen bei Pancho wohnt. Auf der Party gibt es massenhaft zu essen und vorerst keine Gaeste ausser uns. Es ist aber trotzdem ziemlich lustig.

hinten: Rich, Helena, Verena, Kathi, Steffi, Yvonne
vorne: Pancho

hinten: Rich, Helena, Verena, Kathi, Steffi, Yvonne
vorne: Pancho

Die Maedels erzaehlen uns von ihren Erfahrungen und wir werden nahezu paranoid, denn keine von ihnen ist in Chile noch nicht ueberfallen worden. Es wird immer spaeter und spaeter und langsam machen sie sich Sorgen , dass keiner mehr kommt. Aber Panch meint, sie sollten nicht vor elf mit ihren Gaesten rechnen. Und so ist es dann auch so ab halb zwoelf trudeln nach und nach immer mehr Leute ein, von denen Kathi offenbar selbst nur die Haelfte kennt. Es ist zwar wirklich eine gemuetliche Party, aber wir koennen nach fast vierundzwanzig Stunden ohne Schlaf kaum noch die Augen offenhalten. Der naechste Tag verlaeuft ziemlich ereignislos. Um viertel nach fuenf nachmittags wachen wir auf und schleichen verschlafen in den Innenhof. Panch macht uns ein super Fruehstueck und kuemmert sich dann um seine Voegel. Er hat leider nur ein Weibchen, das aber nicht sing. Also hat er sich das Maennchen von seiner tante ausgelihen, das seinem Weibchen jetzt offenbar das singen beibringen soll. Aber so richtig klappt das alles nicht, obwohl er schon alles ausprobiert hat. Wir verbringen die restlichen par Stunden des Tages im Internet und gehen dann schon ziemlich bald wieder ins Bett.
Am naechsten Tag beschliessen wir dem Jetlag den Garraus (oder so aehnlich) zu machen, stehen schon ziemlich freuh auf und lassen uns wieder ein super Pancho-Fruehstueck schmecken. Anschliessend geht er mit uns in die Innenstadt um einen Suedamerikareisefuehrer zu kaufen. Die sind aber leider suuuper teuer hier. Aber pancho ist unermuedlich und schleppt uns von einem Buchladen in den naechsten durch die riesige, vollkommen ueberfuellte Innenstadt. In anbetracht der Geschichten von vorgestern Abend umklammern wir unsere Taschen und folgen ihm mit skeptischen Blick. Schliesslich geben wir auf und kaufen den vollkommen ueberteuerten "Lonely Planet South America" (dopplet so teuer wie in Deutschland!). Nachmittags erkunden wir ein bisschen die Umgebung, schauen uns den Plaza de Armas an, auf dem es nur so von Malern, Wahrsagern und Tauben wimmelt.

In der Mitte steht ein grosser Pavillion, in dem ein paar Maenner Schach spielen, was von unglaublich vielen Zuschauern begutachtet wird.

Wir haben zwar immer noch panische Angst vor Taschendieben (davon soll es in Chile die besten der Welt geben) aber die Athmosphaere auf dem Platz ist richtig cool, und langsam kann ich (Helena) das Gefuehl in Suedamerika zu sein auch richtig geniessen. Wir laufen noch ein bisschen weiter zu einem Huegel, dem Cerro Santa Lucia

mit einem wunderschoenen Springbrunnen, von dem man aus die ganze Stadt sehen kann.

Im Dunst der Grossstadt lassen sich in der ferne die hohen Berge erahnen.

Am Fusse des Huegels liegt der Palast Santa Lucia, den wir uns allerdings nur von aussen anschauen.

Als wir wieder zum Hostal kommen schlaegt Pancho vor uns am Abend das Nightlive Santiagos zu zeigen. Ich bin auch sofort Feuer und Flamme, aber Yvonne ist leider nicht so begeistert und deswegen verschieben wir die Entscheidung auf spaeter. Abens sitzen wir gemuetlich mit den Maedels im Innenhof und verzehren die Reste der Part. Pancho ist schon dabei sich aufzubrezeln. Yvonne hat noch immer keine Lust wegzugehen, und deswegen bleiben wir heute Abend wohl hier. Aber das wird auch ein ganz netter und leider auch ziemlich langer Abend. Gegen halb drei gehen wir ins Bett. Der naechste Morgen beginnt mit einer Kathastrophe. Saemtliche Fotocds (also sogut wie alle Neuseelandfotos!!) sind spurlos verschwunden. Es gibt nur zwei Moeglichkeiten: entweder wir haben sie im Internetcafe vergessen oder sie wurden aus unserer Tasche geklaut. Pancho, den Kathi aus dem Bett schmeissen muss, begleitet uns mit roten, geschwollenen Augen zum Internetcafe. Aber da sind sie nicht. Voellig niedergeschlagen und den Traenen nahe sitzen wir in unserem Zimmer. Ploetzlich entdeckt Yvonne in der hintersten Ecke unterm Bett (wo wir schon ca. 10 mal nachgeshen haben) unsrere CDs!! Nachd em Schock fruehstuecken wir erstmal Pancho hat ein neues Maenchen fuer seinen Vogel besorgt, weil der andere zurueck zur Tante muss. Aber die beiden moegen sich ueberhaupt nicht, weswegen es ziemlich lautstark zugeht und Pancho ziemlich niedergeschlagen ist. JAnschliessend heisst es Abschied nehmen, denn wir wollen am Nachmittag mit dem Bus nach Valparaiso fahren. Jedem, der mal nach Santiago kommt, sein das nativostyle Nativohostel mit Panchos Rundum-Sorglospacket empfohlen. Herzlicher kann man eigentlich kaum unterkommen! (Adresse weiss ich grad nicht, wird aber nachgereicht!

© Helena Graf, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nepal-Indien-Neuseeland-Chile-Peru-Bolivien-Argentinien
Details:
Aufbruch: 02.10.2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 27.04.2007
Reiseziele: Indien
Nepal
Varanasi
Australien
Neuseeland
Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Helena Graf berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.