In 208 Tagen um die Welt
El Bolsón
Am frühen Abend kamen wir in El Bolsón an und wollten erstmal einen Platz zum schlafen suchen. Der Ort ist nicht besonders groß und liegt zwischen zwei Berghängen. Nach einem kurzen Spatziergang durch die Straßen hatten wir auch schon recht schnell ein nettes Zimmer gefunden.
Der Grund, weßhalb wir überhaupt nach El Bolsón gefahren sind, war, dass wir eine Wanderung in die Umgebung machen wollten. So packten wir uns am nächsten Tag mal wieder unsere Wanderschuhe und Stöcke, ließen einen Großteil unserer Sachen in der Unterkunft und machten uns auf den Weg zum Tourenbüro. Ein Mitarbeiter stellte und kurz die Verschiedenen Wege und Hütten der Umgebung vor und schon hatten wir ein Taxi bestellt, dass uns zu unserem Ausgangspunkt führ.
Das Erste Stück unserer Wanderung führte an einem Fluß endlang, und ging dann relativ steil einen bewaldeten Berghang hinauf, wo wir schon richtig ins Schwitzen kamen
Der Himmel war die meißte Zeit bedeckt und die Bergspitzen tauchten in die Wolken ein, was ganz schön mystisch aussah. Wir waren froh über jeden Sonnenschein und dankbar dafür, dass es wieder erwarten nicht zu regnen anfing!!
Der Weg ging die meißte Zeit bergauf, was natürlich anstrengend war, aber dafür wurde man mit einer schönen Aussicht belohnt!
Am Ende des Tages waren wir sogar so hoch gelaufen, dass wir die Schneefallgrenze erreicht hatten. Das fand ich sehr schön, schließlich waren wir den ganzen Winter unterwegs und haben in den 7 Monaten nur am Thorongla-pass in Nepal Schnee gesehen. Außerdem hat es noch die Vorfreude auf die ersehnte Hütte gesteigert, die wir nun jeden Moment erreichen mussten.
Die Hütte wird von einem jungen Ehepaar mit einer kleinen Tochter bewirtet, die nur von Frühling bis Herbst dort wohnen und den Winter in der Stadt verbringen.
Außer uns waren noch zwei Israelis und ein Argentiner in der Hütte. In der Mitte des Aufendhaltsraumes stand ein Ofen, der gut am heizen war und auf ihm immer eine Kanne mit Wasser, so dass man sich nach Lust und Laune Tee und Kaffee machen konnte, der auch von den Hüttenbesitzern zur Ferfügung gestellt wurde.
Der Argentinier ( hab leider seinen Namen vergessen ) hat ununterbrochen Mate getrunken und uns in die hohe Kunst des Matetrinkens und Zubereiten eingewiesen.
Die Kurzfassung: Die "Yerbas" (Kräuter) werden schräg in den Becher gefüllt. An dem Punkt, wo am wenigsten Teekräuter sind, wird der "Bombilla" reingesteckt. Der Bombilla ist eine Art Strohhalm mit einem Filter am unteren Ende, damit die Teekräuter nicht mitgetrunken werden.
Dann wird heißes, aber nicht kochendes Wasser neben den Bombilla gegossen. Optimaler Weise sollten die obersten Kräuter noch trocken bleiben und dürfen auch nicht umgerührt werden. Der Bechen kann dann mit ca einem Liter immer wieder aufgefüllt werden, bis der Geschmack nachlässt.
Ich muss gestehen, dass Mate mir nicht besonders schmeckt, aber man muss sich wohl erst dran gewöhnen. Welcher Raucher sagt schon, dass ihm die erste Zigarette gut geschmeckt hat?
Es war sehr interresant diese Tradition bzw. Gewohnheit der Argentinier genauer kennen zu lernen. Dazu muss man noch sagen, dass jeder Argentinier wohl so seine eigenen Weißheiten und Gewohnheiten zum Mate Trinken hat.
Als Abendessen bestellten Helena und ich uns eine Pizza, die von den Hüttenwirten frisch zubereitet wurde und sehr lecker war. Den restlichen Abend verbrachen wir damit mit den Anderen Karten zu spielen und zu reden.
Am nächsten Morgen führte uns der Weg zunächst noch etwas weiter bergauf, was sehr steil und rutschig was. Je höher wir kamen, desto mehr Schnee gab es. Wir kamen an einem kleinen See vorbei bevor es wieder bergab ging. Der Abstieg glich mehr einer Rutschparti und ich hatte eher das Gefühl ski zu fahren, als zu wandern, was mir eigendlich ganz gut gefiehl, aber Helena fand das ganze nicht so lustig und kam aus dem Fluchen nicht mehr raus: "Das ist das beschissenste was wir auf der ganzen Weltreise gemacht haben!"
Aber auch der schwierige Abstieg war irgendwann vorbei und zwischendrinn boten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke über die umliegende Landschaft.
Nach etwa 3,5 Stunden kamen wir an einen Fluß der leuchtend türkis war. Ein Stück weiter flussaufwärts hatte das Wasser eine schmale und tiefe Schlucht in den Felsen gegraben, was ganz schön lustig und beeindruckend aussah und uns ein wenig an the Chasm in Neu Seeland erinnerte.
Der Rückweg zog sich ganz schön in die Länge und wir mussten uns etwas beeilen um den letzten Bus nach El Bolsón zu bekommen, von dem wir noch nicht mal genau wussten wo er hält. Am Ende ging es nochmal gut bergauf und so langsam wollten wir einfach nur noch ankommen. Irgendwann führ ein Pickup an uns vorbei und hielt an. Voller freudiger Erwartung gingen wir zum Fahrerfenster und hörten mit noch mehr Freude, dass der er uns anbot uns mit zu nehmen
Also schmissen wir unsere Rücksäcke auf die Ladefläche und stiegen ein. Zunächst dachen wir, er würde uns nur zur Bushaltestelle fahre, doch wie sich rausstellte war er auch gerade auf dem Weg nach El Bolsón. Nach ein paar sätzen stellte sich schnell heraus, dass unser Chauffeur eigendlich US-Amerikaner ist. So schwakten wir ganz schnell von einem lückenhaften Spanisch in ein einigermaßen flüssiges Enlisch, was uns beiden sehr recht war. Er erzählte uns, dass er seit 18 Jahren mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Argentinien lebt und sich sehr wohl fühlt.
Die Autofahrt dauerte keine 10 Minuten uns schwubbs waren wir wieder in der Stadt
Mit letzter Kraft schleppten wir und in ein italienisches Restaurant und genemigten uns erstmal eine Cola und eine ordendliche Portion Pasta!!!
Aufbruch: | 02.10.2006 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 27.04.2007 |
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