Unser kleines Abenteuer am anderen Ende der Welt

Reisezeit: November 2010 - Februar 2011  |  von Joana & Christoph

NEUSEELAND: Russel/Bay of Islands

(07.01. - 09.01.2011)

Russel ist d a s Bilderbuchstädtchen schlechthin, hier möchte man am liebsten nie wieder weg und kann sich gar nicht vorstellen, dass es einst als "Höllenschlund des Pazifiks" bezeichnet und von Darwin als "angefüllt mit dem Ausschuss der Gesellschaft" beschrieben wurde. Dieser Eindruck dürfte sich heute eher umgekehrt haben.
In der Bay liegen viele viele kleine und ein paar große Segelboote im glasklaren Wasser und die Leute schlendern an der Promenade mit den historischen, schicken Häuschen vorbei, schlürfen ihre Drinks oder sitzen in den netten kleinen Restaurants.
Russel ist ein geschichtsträchtiger Ort, da es die älteste von Europäern besiedelte Stadt Neuseelands ist. Auch war sie Schauplatz einiger Auseinandersetzungen zwischen Maori und Pakeha (Europäer). Z.B. fällte der bekannte Häuptling Hone Heke hier ganze viermal demonstrativ den Fahnenmast der britischen Autorität. Trotz ein paar Querelen untereinander wurden hier auch die ersten Verträge zur Gründung der Nation geschlossen. Auch stehen hier die älteste Kirche und das älteste Hotel (Duke of Marlborough) mit Schanklizenz Neuseelands.
Unser neues Zuhause für die nächsten 2 Tage kann sich tatsächlich sehen lassen, zwar weniger "natürlich" aber mit sagenhaft schönem Blick in die Bay und über das Städtchen, da der Campingplatz am Hang liegt.

Blick von unserem Platz nach rechts und...

Blick von unserem Platz nach rechts und...

...nach links

...nach links

Die älteste Kirche Neuseelands

Die älteste Kirche Neuseelands

Unser Segeltörn war ein absolut unvergessliches Erlebnis. Der Tag begann zwar bewölkt, aber kurz nachdem wir an Board des 50 Fuß langen Katamarans mit seiner in Neuseeland anscheinend sehr bekannten Skipperin Vanessa Mckay gestiegen sind, riss der Himmel auf und die Sonne blieb uns bis zum späten Abend erhalten.
Da die Teilnehmerzahl aufgrund der Größe des Boats begrenzt ist, waren wir mit ca. 30 Passagieren eine angenehm überschaubare Gruppe mit sehr netter Crew. Mit gesetzten Segeln ging es hinaus in die Inselwelt und nach ca. 45 min konnten wir bereits Delfine ausmachen. Es war eine große Gruppe Bottlenose-Dolphins und wir begleiteten sie über eine halbe Stunde lang, es war wahnsinnig schön, diese wunderbaren Tiere so nah und in freier Natur beobachten zu können. Schwimmen durften wir allerdings nicht mit ihnen, da sich die Gruppe sichtbar in einer Ruhe- bzw. Schlafphase befand und es nach den Auflagen zum Schutz der Tiere streng verboten ist, sie beim ruhen, fressen oder wenn sie Nachwuchs haben zu stören. In die Bay kommen aber immer mehrere Gruppen verschiedener Delfine und so mussten wir die Hoffnung zunächst nicht aufgeben, doch noch mit ihnen schwimmen zu können. Es ist auch nicht so, dass diese Möglichkeit garantiert wird, da es eben wilde Tiere sind und entsprechend darauf reagiert werden muss. Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass man sich nicht vorstellen darf mit den Delfinen zu spielen oder sie anzufassen, wenn man mit ihnen im Wasser ist. Uns wurde erklärt, dass sie ausweichen, sobald man sie anfassen will und dann auch nicht mehr zurückkommen. Alles was man tut ist gemeinsames schwimmen, großartig genug, wie ich finde.
Nicht nur Delfine kommen in die Bay, auch Orkas und allerlei andere große Meeresbewohner. So waren auch am Tag zuvor eine Orkamama und ihr Baby im Hafen zu Besuch, wie uns unabhängig von mehreren Leuten erzählt wurde.
Nachdem wir die Delfine ausgiebig begutachtet und fotografiert hatten, ging es in eine schöne Inselbucht, wo wir den Anker gesetzt haben und ausgiebig geschnorchelt und im 21 °C warmen, helltürkisfarbenem Wasser geschwommen sind. Hier konnten wir das richtig genießen, da wir keine Angst vor fiesen Quallen und anderen Schmerz- und Todbringenden Ungeheuern haben mussten
Nach einem reichlichen BBQ an Board ging es noch mal gute 1,5 - 2 h durch offeneres Gewässer in der Bay auf der Suche nach einer weiteren Delfingruppe. Doch leider wollten die Delfine heute nicht mit uns spielen und wir konnten keine mehr entdecken.
Dies mag unter anderem auch daran gelegen haben, dass rund um und in der Bay ungewöhnlich viele Schiffe unterwegs waren, da heute ein besonderes Happening stattfand. Normalerweise hat man eine Chance von fast 90%, dass es klappt. Trotzdem wir leider Pech mit dem Schwimmen hatten, würde ich diesen Trip immer wieder machen, alles andere und auch allein schon das Segeln war herrlich und wir waren insgesamt gute 6 h unterwegs. Außerdem ist die Bay of Islands bei weitem nicht der einzige Ort in dem Delfinschwimmen möglich ist...

die Segel werden gesetzt

die Segel werden gesetzt

und da sind die Delfine, die Gruppe war doppelt so groß, aber sie sind nicht immer alle auf einem Haufen geschwommen...

und da sind die Delfine, die Gruppe war doppelt so groß, aber sie sind nicht immer alle auf einem Haufen geschwommen...

da sie gerade geruht haben, war das die maximale Aktivität

da sie gerade geruht haben, war das die maximale Aktivität

wir waren schon ziemlich nah dran

wir waren schon ziemlich nah dran

unser Katamaran in der Bucht, in der wir geschnorchelt sind.

unser Katamaran in der Bucht, in der wir geschnorchelt sind.

ein Blick auf Russel vom Wasser aus...

ein Blick auf Russel vom Wasser aus...

Wieder an Land spielte gerade eine gute Live-Band vor dem Duke of Marlborough Hotel, weshalb wir uns noch mit einem dicken Eis ans Wasser gesetzt haben.
Abends sind wir auch noch mal hier her zurückgekehrt und haben uns bei einem Glas regionalem Wein von der Veranda aus den Sonnenuntergang angeschaut. Wunderbar. Ich bin hoffnungslos verliebt in Russel...

mit diesem Blick saßen wir auf der Veranda...

mit diesem Blick saßen wir auf der Veranda...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere erste große gemeinsame Reise steht an: Wir werden mit dem Campervan die australische Ostküste runter und danach quer durch Neuseeland düsen. Zwischendurch sind kurze Städteaufenthalte ohne Camper geplant. Wir freuen uns sehr auf diese Zeit und werden euch hier von unseren Erlebnissen erzählen.
Details:
Aufbruch: November 2010
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Februar 2011
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Joana & Christoph berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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