Unser kleines Abenteuer am anderen Ende der Welt
NEUSEELAND: Kaikoura
(05.02. - 06.02.2011)
Kaikoura ist ein sehr besonderes Fleckchen Neuseeland, hier stoßen nicht nur alpine Berge direkt an die Meereskante, auch unter Wasser tut sich ein Canyon mit bis zu 1500 m Tiefe auf. Das ist auch der Grund, warum sich hier viele sehr große Meeresbewohner ganzjährig aufhalten. In den Tiefen des Unterwassercanyons wimmelt es nur so an Leckerbissen für verschiedene Wale, aber auch für Delfine, Orkas, Haie, Rochen, Barracudas und und und. Allen voran ist der Pottwal ein ständiger Gast vor der Küste von Kaikoura. Grund für uns, unser Glück, Wildlife zu sehen, doch noch mal herauszufordern. Ich nehme es schon mal vorweg - wir hätten es eigentlich wissen müssen...
Aber von vorn: Wir hatten für Sonntag eine Whale Watch Bootstour gebucht, sind schon Samstagnachmittag angereist und haben uns ein paar Kilometer außerhalb ein Plätzchen am Strand gesucht. Je mehr wir uns aus den Bergen kommend der Küste näherten, desto mehr wurden wir in dichten, gespenstischen Nebel gehüllt, der vom Meer kam und die ganze einmalige Kulisse an diesem Küstenabschnitt hartnäckig versteckt hielt. Erst kurz vor Sonnenuntergang schaffte die Sonne den Durchbruch und versprach uns auch am nächsten Tag erhalten zu bleiben.
Abendstimmung am Strand von Kaikoura
Da die Tour um 07:45 starten sollte, mussten wir Sonntag früh raus. Die Sonne ging gerade über dem Meer auf und anstelle des an der Ostküste immer vermissten Sonnenuntergangs bekamen wir einen tollen Sonnenaufgang zu sehen.
So könnte ich jeden Morgen in den Tag starten, einfach wunderschön!
Sunrise in verschiedenen Stadien...
Am Whale Watch Center angekommen, mussten wir noch etwas warten, bekamen noch eine Sicherheitsunterweisung und dann ging es los, raus auf´s offene Meer.
Es wurde schon im Vorfeld vor Seekrankheit gewarnt und spätestens nach 10 min auf dem Wasser war auch allen, einigen deutlich spürbar, klar warum. Obwohl kaum Wind ging, wurde das mittelgroße Boot von den Wellen ganz schön durchgeschaukelt. Zum Glück waren wir ja durch die Cook Strait schon sehr gut abgehärtet!
Nach kurzer Zeit hatten wir einen Pottwal ausgemacht, der Veranstalter operiert mit Helikoptern, die aus der Luft nach auftauchenden Walen Ausschau halten und dann mit Unterwassermikros um die Wale zu orten. Es war schon ganz schön spannend, so ein riesiges Tier, welches gut und gerne mindestens so groß wie unser Boot ist, aus der Nähe zu sehen. Die Größe lässt sich vom Boot aus allerdings erwartungsgemäß nicht im Ganzen erfassen, so hofften wir darauf, die Fluke beim Abtauchen sehen zu können. Die Wale tauchen immer für ca. 15 min auf um Luft zu holen und dann wieder für 30 - 40 min tief abzutauchen, wobei sie sich normalerweise in einen steilen Winkel zur Wasseroberfläche drehen und die Fluke zum Schluss kurz in die Luft ragt. Unser Wal wollte uns diesen Gefallen aber leider nicht tun. Naja, wir hatten ja noch viel Zeit und neben den Walen bestand ja auch noch die Chance, Delfine und diverse andere spannende Tiere zu sehen. Ich hatte sehr darauf gehofft, doch noch springende Delfine zu sehen, da die, die wir in Russel gesehen hatten, sich ja leider in ihrer Schlafphase befanden.
man sieht nicht viel, aber in der Phantasie geht alles...
Nachdem der Wal abgetaucht war, sollte es zu einem anderen Wal gehen, der aus der Luft gesichtet wurde. Nur leider konnten wir ihn nicht finden. Genauso wenig wie die Gruppe Delfine, die auch irgendwo unterwegs gewesen sein muss und auch der letzte Versuch noch mal zu unserem ersten Wal zurückzukehren ist gescheitert. Natürlich hatten wir, wie uns versichert wurde, besonderes Pech, normalerweise sieht man während der knapp 2,5 h Tour wohl viel mehr, eben genau das, was wir uns erhofft hatten. Tja, wie schon gesagt, wir hätten es wissen müssen...
Immerhin haben wir noch einen Königsalbatross fliegen sehen. Und ein weiteres kleines Trostpflaster war, dass wir auf einem Zufallsabstecher (falsch abgebogen)
auf der Kaikoura Peninsula noch auf einen Seelöwen gestoßen sind, der sich nicht stören ließ und wir uns ihm für ein schönes Foto nähern konnten.
Royal Albatross - die Größe kommt leider nicht rüber, es ist aber ein sehr deutlicher Unterschied zu einer Möwe!!!
Anschließend sind wir wieder zurück Richtung Christchurch bis an den Strand von Spencerville gefahren. Auf der Fahrt wurde es merklich immer wärmer und wärmer und wir hätten uns das erste Mal hier in Neuseeland wirklich über eine Klimaanlage gefreut. Den Rest des Tages verbrachten wir dann am Strand, da sich die ungewohnten 36 °C sonst nicht hätten aushalten lassen...
noch ein letzter Blick auf Kaikoura...
Aufbruch: | November 2010 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
Neuseeland