Unser kleines Abenteuer am anderen Ende der Welt
NEUSEELAND: Tongariro National Park
(16.01. - 18.01.2011)
Wir haben uns hier im Schatten des Schicksalsberges (Mt. Ngauruhoe) und des Mt. Ruapehu niedergelassen und die Sonne brennt uns auf den Pelz. Mordor, nein der Tongariro NP, zeigt sich von einer äußerst freundlichen Seite. Auch der Campingplatz ist toll, direkt am Fuss der Berge gelegen, klein, entspannt, kaum was los, hier kann man sich entfalten!
Der Betreiber dieses Platzes organisiert alles rund um den Great Walk und ist selbst ein Extremsportler, nämlich ein sogenannter Mountain Runner, der die 19,4 km und 1100 Höhenmeter der Tongariro Crossing in unmenschlichen 1.25 Std. schafft.
Nachdem wir selbst die Strecke in moderaten 6.5 h Std. gelaufen sind können wir uns beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Mann das gemacht hat...
Um 6 Uhr morgens sind wir im Sonnenaufgang losmarschiert, das Wetter war wie bestellt! Nach einem ziemlich langen und steilen Anstieg durch zerklüftete Vulkanlandschaft und versteinerte Lavabrocken gelangt man zum South Crater, der einer Mondlandschaft gleicht. Nach einer weiteren anspruchsvollen Klettertour kommt man an den höchsten Punkt des Walks (es sei denn man besteigt noch die Spitze des Mt. Ngauruhoe) auf 1886 m und blickt in eine irre Vulkanlandschaft, der Red Crater mit seinen bizarren Felsspalten (wer schon hier war, weiß wovon ich rede ) und Farben und die knallig türkisfarbenen, aber nach Schwefel stinkenden Emerald Lakes erscheinen hinter der Bergkuppe. Hier geht es dann wieder ein steiles und unbefestigtes Stück bergab durch den Central Crater und wieder rauf zum Blue Lake, einem etwas größeren Vulkankratersee. Von nun an geht es langsam aber stetig abwärts und bald gelangt man dann schon wieder in Gebiet mit alpiner Vegetation. Der Weg schlängelt sich mit einer unglaublich schönen Aussicht bis ins Tal. Wer hier (bzw. an der Ketetahi Hut) allerdings schon glaubt, er wäre bald am Ziel, irrt gewaltig, denn der Abstieg zieht sich noch mal über gute 1,5 - 2 Std. und kommt einem länger vor als die gesamte bisher gelaufene Strecke. Auf den letzten 3 km taucht man, dankbar nach der zwar schönen aber auch unbarmherzigen Sonnenbestrahlung, dann noch in den schattigen Urwald ein.
Am Ende haben uns dann aber wirklich die Füße geglüht, wir hatten zwar keine konditionellen Probleme, sind ja aber trotzdem verhältnismäßig untrainiert für solche Touren. Das wird morgen sicher einen saftigen Muskelkater geben!
Dass dieser Wanderweg mit seinen unglaublichen, landschaftlichen Facetten und Besonderheiten einer der schönsten der Welt sein soll, können wir nur bestätigen, bzw. uns gut vorstellen, denn so viele Wanderwege haben wir ja noch nicht beschritten.
Alles in allem hatten wir zwar einen anstrengenden aber extrem tollen Tag, und zählen den Walk definitiv zu den Highlights unserer Reise.
Mt. Ruapehu
Campingromantik - im Hintergrund der Mt. Ngauruhoe
los geht´s...
Sunrise
da ist er wieder der Schicksalsberg - diesmal ganz nah...
Traumwetter begleitet uns...
Emerald Lakes
Den höchsten Punkt des Treks erreicht man ganz rechts auf der Kuppe, danach rutscht man den geschlängelten "Weg" (sichtbar?) runter und erblickt die Emerald Lakes. Vorne links (bzw. Mitte) der Red Crater, dahinter Mt. Ngauruhoe und ganz links ein Stück Mt. Ruapehu.
Blick ins Tal, Beginn des Abstiegs.
Nachdem es lange Zeit über Geröll und Felsen ging, kann man dann hier schon wieder von einem richtigen Weg sprechen, dieser begleitet uns bis ins Tal...
Aufbruch: | November 2010 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
Neuseeland