Unser kleines Abenteuer am anderen Ende der Welt

Reisezeit: November 2010 - Februar 2011  |  von Joana & Christoph

NEUSEELAND: Abel Tasman NP/Marahau

(21.01. - 24.01.2011)

Die Wolken hingen immer noch sehr tief, daher hielt uns nichts mehr in den Sounds und wir sind über Nelson nach Marahau gefahren. Von hier aus können wir direkt und ohne Umstände in den National Park starten und haben uns auch ein entsprechendes Programm vorgenommen. Wir bleiben 3 Tage, einen davon wollen wir wandern, den anderen Kajak fahren.
Kurz nach unserer Ankunft sind wir dann, auch irgendwie durch glückliche Umstände, auf Jutta und Hubertus getroffen, wir hatten uns zwar schon grob verständigt und wollten uns am National Park treffen, aber es gibt hier mehrere Möglichkeiten und da wir wenig Handyempfang hatten, war noch nicht ganz klar wann und wo genau. Doch die beiden waren schon am Tag zuvor auch hier in Marahau angekommen und sind gerade als wir unseren Platz bezogen hatten, von ihrer Tagestour zurückgekehrt, so dass wir uns nicht verpasst haben. Sie sind dann noch eine Nacht geblieben, haben einen Platz neben uns bekommen und so hatten wir einen netten Abend und ein nettes Frühstück zusammen! So klein ist die Welt
Der Muskelkater nach der Tongariro Crossing war uns noch nicht saftig genug, deshalb haben wir am nächsten Tag mal versucht, ob 25 km des Abel Tasman Coastal Tracks (inkl. kleiner Abstecher) ausreichen um uns klein zu kriegen!
Wir sind also morgens mit dem Wassertaxi in 1h zur Bark Bay gefahren und von da aus ging´s dann auf dem wesentlich längeren "High Tide Track" (High Tide war ungünstigerweise mittags um 12, sonst hätte es eine Abkürzung gegeben) über Torrent Bay und Anchorage an etlichen Buchten und schönen Ausblicken entlang und schließlich zurück nach Marahau. Zum Glück ließ sich der Track insgesamt gut laufen und man muss nicht soviel klettern, sonst hätten wir vielleicht schlapp gemacht. Wir hatten wunderschönes Wetter, so dass wir das ein oder andere Mal am liebsten am Strand liegen geblieben wären. Aber wir mussten ja zusehen, dass wir noch vorm Dunkelwerden zurück sind. Das haben wir auch geschafft, aber wieder zurück in Marahau haben wir uns dann ziemlich bald in die Senkrechte begeben. Es war schon ein ordentlicher Marsch und unser Wanderbedarf in solchem Umfang ist fürs erste gedeckt.

Apple Split - leider nur von Weitem

Apple Split - leider nur von Weitem

schöne Ausblicke entlang des Tracks...

schöne Ausblicke entlang des Tracks...

Waldgeister...

Waldgeister...

Sandadern

Sandadern

Erstaunlicherweise haben wir jedoch auch diesmal kaum Nachwehen gehabt und waren deshalb Sonntagmorgen schon bereit für den nächsten Trip. Diesmal auf dem Wasser.
Der sonst sehr zuverlässige Wetterbericht hat uns nur leider total im Stich gelassen.
Der Himmel war grau und die Sonne wollte und wollte sich nicht zeigen...am Tag zuvor war es hingegen herrlich. Naja, wir kennen das ja schon, also haben wir uns davon (vorerst) auch nicht die Laune verderben lassen und uns unter Anleitung mit unserem Doppelkajak vertraut gemacht, alle Sicherheitsinstruktionen verfolgt und dann gings raus auf´s Meer. Wir waren ohne Guide unterwegs und hatten nur eine Zeitgrenze mit Hinweisen, bis wohin man es normalerweise an einem Tag hin und zurück schafft und mit welchen Wetterbedingungen wir zu rechnen haben werden. Es wurde also schon gesagt, dass es heute ziemlich rau werden würde. Soweit so gut, zunächst war das auch alles nicht problematisch, außer, dass wir gerne ein bisschen Sonne gehabt hätten, aber sonst sind wir zügig durch schon etwas unruhigeres Wasser bis Adele Island gepaddelt. Eigentlich wollten wir vorher noch bis zum Apple Split rüber, aber anhand des eher schlechten Wetters haben wir das lieber gelassen, da es uns für den Rest der Tour zuviel Kraft geraubt hätte...
Im National Park gibt es zwei große Seehundkolonien, die aber nur innerhalb von Mehrtagestouren vom Wasser aus zu erreichen sind. Glücklicherweise lassen sich aber auch immer wieder ein paar auf den Felsen von Adele Island nieder, die man wunderbar während einer Tagestour anpaddeln kann. Vom Kajak aus kommt man ihnen ziemlich nah, und wir hätten sie stundenlang beobachten können, die einen lagen faul in der Gegend rum, die anderen haben im Wasser gespielt und es waren auch zwei, drei ganz kleine zu sehen. Das war echt schön!

Wir sind dann zurück zum Festland gepaddelt und an der Küste entlang zu einem der vielen kleinen Strände. Baden und Sonnen konnten wir allerdings vergessen, denn das Wetter wurde merklich schlechter und stürmischer. Außerdem hat die High Tide nicht viel Strand übrig gelassen, so dass wir den Stopp nur für eine kurze Pause und Stärkung eingelegt haben. Da wir schon wussten, dass wir zurück ordentlich Gegenwind haben werden, sind wir dann auch bald wieder Richtung Marahau aufgebrochen.
Der Gegenwind entpuppte sich dann aber als immer näher kommende Wetterfront und eins der Wassertaxis hat uns auf dem Weg gewarnt, das Wetter ändere sich gerade sehr schnell und wir sollten uns beeilen, nach Marahau zurückzukommen.
Zu dem Zeitpunkt waren wir schon beinahe 4 Stunden auf dem Wasser und die Kräfte wurden langsam schwächer, zumal uns der Walk vom Vortag ja doch noch irgendwie in den Knochen steckte...Dann wurde es abenteuerlich. Die Wellen waren für so ein Kajak mittlerweile schon ziemlich grenzwertig und der Gegenwind hat uns das Vorankommen zusätzlich erheblich erschwert. Wir wurden ganz schön durchgeschaukelt und mussten das ein oder andere Mal echt aufpassen, nicht umgeschubst zu werden. Aber nach einer sehr kräftezehrenden letzten Stunde hatten wir es dann gerade noch rechtzeitig geschafft, bevor die Wetterfront eintraf, nicht zuletzt, weil Christoph zum Glück die besseren Nerven hat. Die Guides in Marahau waren auch sehr erleichtert uns und noch ein anderes Kajak heile wieder zurück zu wissen, da wir so ziemlich die einzigen "Freedom-Kayaks" an diesem Tag auf dem Wasser waren. Alle anderen waren mit Guides unterwegs oder schon in ihren Camps eingetroffen.
Zum Glück ist alles gut gegangen und außer, dass wir schlimmstenfalls umgekippt wären, wäre ja weiter nichts passiert, da sie einen früher oder später aus dem Wasser ziehen. Aber trotzdem, es war schon eine gehörige Portion Adrenalin im Spiel
Jetzt haben wir erstmal genug von körperlichen Überdosen und werden uns entspannt weiter auf der Südinsel vorarbeiten...

Seehunde!!!

Seehunde!!!

Rotschnäbel

Rotschnäbel

Kurzer Paddelstopp in der Spitwell Bay

Kurzer Paddelstopp in der Spitwell Bay

abends hat die Sonne dann doch noch mal ein paar glühende Strahlen geschickt...

abends hat die Sonne dann doch noch mal ein paar glühende Strahlen geschickt...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere erste große gemeinsame Reise steht an: Wir werden mit dem Campervan die australische Ostküste runter und danach quer durch Neuseeland düsen. Zwischendurch sind kurze Städteaufenthalte ohne Camper geplant. Wir freuen uns sehr auf diese Zeit und werden euch hier von unseren Erlebnissen erzählen.
Details:
Aufbruch: November 2010
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Februar 2011
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Joana & Christoph berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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