Unser kleines Abenteuer am anderen Ende der Welt
NEUSEELAND: Rotorua
(13.01.2011)
"Puh, hier stinkts nach faulen Eiern"...
Ja, das tut es, denn wie allgemein bekannt, ist Rotorua der Ort mit den schwefelhaltigen, geothermischen Quellen und das kann man so ziemlich überall in der Stadt eindeutig riechen! Es ist aber durchaus auszuhalten und man gewöhnt sich sehr schnell daran!
Rotorua ist außerdem ein Mekka für die ausgefallensten Extremsportarten, wie z.B. das "Zorbing", bei dem man sich in einem riesigen Kunststoffball den Berg runter stürzt.
Aber nein, wir haben uns dann doch lieber auf die klassische Tourivariante, die Thermalquellen und alles was damit zu tun hat, konzentriert.
Diese und vor allem auch die berühmten Geysire "Pohutu" und "Prince of Wales' Feathers" kann man sich im spektakulär aufgezogenem "Te Puia" ansehen.
Diesen Fehler haben wir aber nicht begangen, denn man hat einen ebenso guten Blick auf die Geysire aus dem Maori-Dorf Whakarewarewa. Hier lebt der Stamm der Tuhourangi Ngati Wahiao, die sich traditionsgemäß ihre Kultur und den Nutzen der Quellen erhalten haben. Dieses Dorf existiert im Gegensatz zu Te Puia schon seit mehr als 200 Jahren und Besucher werden seit jeher gerne empfangen. Da den Quellen eine besondere Heilwirkung zugesprochen wird, war dieses Dorf auch schon Anfang des 19. Jh. verhältnismäßig "populär" und es gab sogar bereits eine Fremdenführerin (Maggie Papakura) in Whakarewarewa. Dies hat sich bis heute fortgesetzt und die Maori-Familien des Dorfes organisieren in Eigenregie geführte Touren sowie Aufführungen mit kulturellen Tänzen, Bräuchen und Liedern.
Während der einstündigen Tour erfährt man eine Menge über das Volk, ihre Geschichte und insbesondere über den Gebrauch der Quellen im Alltag, der bis heute fortbesteht. Natürlich ist alles ein bisschen moderner geworden, aber die ca. 23 dort ansässigen Familien nutzen die Pools immer noch z.B. zum traditionellen kochen, baden und heizen. Überall steigt Dampf auf. In einem Pool brodelt das Wasser mit fast 100 °C aus der Erde, in einem anderen, der zum kochen benutzt wird, hat das Wasser eine konstante Temperatur von ca. 90 °C. Hier werden allerlei Gemüse, aber auch Fleisch und Pasteten gegart. Das Wasser ist glasklar und der Pool über 50 m tief. Ebenso zum kochen werden Holzkisten verwendet, die den Dampf der Erdwärme aufnehmen und die mindestens genauso gut funktionieren wie ein moderner Dampfgarer. Das ganze nennt sich "Hangi" (Kochen mit Erdwärme) und ist das einzig authentische in Rotorua.
Ich könnte noch viel weiter ausholen und Einzelheiten erzählen, aber für alle, die an dieser Stelle mehr wissen wollen, können hier weiterlesen:
www.whakarewarewa.com
Man kann durchaus einen ganzen Tag hier verbringen und wir fanden, es ist ein sehr authentischer Ort in dem die lange Tradition und Geschichte spürbar ist. Ein bisschen wie ein lebendiges Museum.
Natürlich leben die Menschen hier hauptsächlich vom Tourismus, aber ich finde es bemerkenswert, dass sie sich gegenüber dem kommerziellen "Te Puia" durchaus behaupten können. Ich würde also jedem bei einem Besuch in Rotorua ans Herz legen, ins Whakarewarewa Village zu kommen. Es lohnt sich über alle Maßen!
Die Kulturgruppe des Dorfes
im ganzen Dorf dampft es aus der Erde
Hier wird gekocht...
...und hier hat das Wasser den Siedepunkt schon überschritten.
farbenfroh ist es auch
Whaka´s Hauptstrasse
Pohutu in Action
um Whakarewarewa gibt es noch ein paar größere Thermalseen, in denen gerne gebadet wird.
Aufbruch: | November 2010 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
Neuseeland