Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
15.7,Skaftafell
Sonntag, 15/7
In der Nacht regnete es. Als wir aufstanden, nieselte es nur noch. Dann kam sogar die Sonne raus. Nur ein bißchen windig war es, ~ 15°
Wir wollten eigentlich den alten Hof Selið ansehen. Er liegt am Berg und ist über eine Straße erreichbar. Diese war jetzt aber für Autos gesperrt. So hätten wir die Hälfte von gestern aufsteigen müssen, das war uns doch zu beschwerlich.
Wir wollten ja noch zum Gletscher Skaftafellsjökull. Vom Informationsgebäude führten zwei parallele Wege dorthin. Auf dem Hauptweg sahen wir eine richtige Völkerwanderung, so nahmen wir den rechten schmaleren Weg. Er führte leicht auf und ab durch niedrigen Moorbirkenwald. Dazwischen gab es immer wieder kleine „Blumenwiesen“ mit dicken Moospolstern, in denen leuchtend gelb das echte Labkraut in großen Gruppen stand. Gleich daneben wuchsen dann Glockenblumen und blasiges Leimkraut, mehr am Wegrand kriechende Wicken neben wolliger Weide und kleinen Birken. Zweimal gingen wir durch Senken, dann mußten wir auf einen kleinen Berg klettern. Das war wohl ein Teil der Endmoräne. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick auf den Gletscher und die Lagune. Auch der Nachbargletscher Svínafelljökull war zu sehen. Der Skaftafellsjökull ist an vielen Stellen, besonders am Rand, ganz schwarz vom Geröll. Wir gingen über den Schwemmsand zum Auslauf des Gletscherflusses. Immer wieder sahen wir Gruppen, die mit Helm und Steigeisen auf den Gletscher geführt wurden. Der Weg führte am Berg entlang zum Gletscher, der hier vollkommen schwarz war. Man konnte kaum unterscheiden, was Eis und Geröll war. Der Weg über eine Eisbrücke war mit einem Seil abgesichert. Nun standen wir auf Gletschereis. Rainer ging noch einen Geröllhügel am Rand des Eises hinauf. Von dort konnte man gut auf das Eis sehen, daß dann nur noch wenig mit Geröll überstreut war. An einer Spalte leuchtete es sogar bläulich, und tiefer unten rauschte das Wasser. Ein Stückchen klares Gletschereis brachte Rainer Christa mit, dann machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal gingen wir dem flachen Hauptweg dicht am Berg entlang. Auch hier gab es viele interessante Pflanzen zu entdecken, bis hin zu Orchideen.
Zurück im Wowa erholten wir uns bei Kochkaffe und Knäckbröd mit Avocado.
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |