Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
30.7,Sandgerði
Montag, 30/7
25 km
Sonnig, 16º, angenehm warm, am Wasser windig, abends etwas Regen.
Heute wollten wir zu den beiden Leuchttürmen an der Nordspitze der Halbinsel fahren, nach Garðskagi. Auf dem Weg dorthin wollten wir nachsehen, ob noch irgend etwas von den hier gefundenen Wikingergräbern zu sehen ist. Es war aber nichts auszumachen. Also fuhren wir weiter zu den Leuchttürmen. Sie stehen nur ca. 100m auseinander. Der kleinere am Wasser ist rot-weiß gestreift. Er wurde 1897 gebaut. Der zweite Turm, er ist der höchste Íslands, wurde 1944 erbaut. Hier ist auch das Zentrum zur Beobachtung und Erforschung von Zugvögeln zwischen Grönland und Nordamerika. Daneben befindet sich auch ein Museum und ein Kafé. Davor stehen sehr malerisch zwei Schiffswracks. Beim alten Leuchtturm entdeckte Christa zwei Nerze. Sie rannten zwischen Tang und Steinen flink hin und her und verschwanden dann Richtung Wasser. Die Nerze richten hier viel Schaden an, es sind entflohene Tiere aus Pelztierfarmen.
Wir gingen dann ins Museum. Der Chef sprach gut deutsch, und so erfuhren wir, weshalb es zwei Türme gibt. Da der kleine Turm so nah am Wasser steht, befürchtete man, daß dieser bei einer Sturmflut ins Meer gerissen werden könnte. Die Strömungen sind hier aber so, daß das mehr als ungewöhnlich wäre.
Im Museum wurde alles ausgestellt, was mit der Seefahrt und dem Leben hier zu tun hatte. Auch viele technische Geräte waren zu sehen.
Nach dem Museumsbesuch kletterten wir noch auf den großen Leuchtturm. Von oben hatten wir eine tolle Aussicht über das Meer bis zum Snæfellsjökull und nach Reykjavík. Im Treppenhaus des Turmes gab es Ausstellungen über Wale und Nordlicht.
Anschließend gingen wir noch ins Kafé und sahen bei Kaffe und Kuchen aufs Meer hinaus. Wir beobachteten eine ganze Weile ein schönes Segelschiff, das einlief und viele Vogelschwärme.
Ein Stück weiter machten wir noch einen Abstecher nach Garður in den Hafen. Dorf begegnete das Segelschiff zwei Fischdampfern, und etwas später war eine Aida mit dem Fernglas gut auszumachen.
Rainer hatte im GPS einen kleinen Weg entdeckt, der direkt zum Campingplats führen sollte. Wir suchten ihn. An einer Gabelung probierten mehrere kleine Wege und entschlossen uns dann, dem breitesten einfach zu folgen. Weg konnte man dazu kaum sagen. Es war nur eine Fahrspur. Es ging über Stock und Stein, durch Pfützen und Schlamm.
Irgendwann sah man in der Ferne den Flughafen, wo gerade ein Flugzeug nach dem anderen startete. Dann kam plötzlich eine befestigte Straße, die uns auf die Hauptstraße führte. Gleich darauf erreichten wir den Campingplats.
Es ließ Rainer aber keine Ruhe, er wollte unbedingt die Stelle finden, an der der Weg rauskommt, den unser GPS angezeigt hatte. Wir hatten die Stelle tatsächlich gefunden. Der Weg war nach einigen Metern aber gesperrt.
Da wir frischen Fisch gekauft hatten, gab es heute Fisch satt. Bei kühlem Bier sahen wir dann all den vielen Neuankömmlingen zu. Das war spannender als Fernsehen.
weiter landeinwärts der große neuere Leuchtturm mit den Pfosten der Langdrahtantennen, Kafé und Museum
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |