Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
29.8-1.9,Hemresa
Mittwoch, 29/8 bis Samstag, 1/9
Gegen 17 Uhr fuhren wir zur Fähre. Es gab zwei große Aufstellfelder. Wir mußten im ersten Feld bleiben, als eines der wenigen Wohnwagengespanne. Das Aufstellfeld, das näher an der Fähre lag, war schon ziemlich voll mit PKW, Wohnmobilen in allen Variationen bis hin zu Gelände- und Expeditionsfahrzeugen. Rainer machte einen Rundgang mit der Kamera und entdeckte u.a. unser Titelbild auf einem der Fahrzeuge. Sie standen dicht an dicht. Erst kurz vor 19 Uhr konnten wir an Bord fahren. Es ging die Rampe hinauf auf das obere Deck, dann mußten wir eine Kehre fahren und uns neben der Wand der Rampe aufstellen. Mit unserem Gepäck für drei Tage suchten wir unsere Suite. Sie war extra zugänglich und lag genau über der Gangway. Wir hatten ein großes Wohnzimmer, ein geräumiges Schlafzimmer mit großem Doppelbett und ein großzügiges Badezimmer mit Bubbelbad und Dusche. Da wir jetzt in der Nebensaison drei Nächte unterwegs waren, war das eine tolle Sache.
Kurz vor 20 Uhr liefen wir dann aus. Wir gingen an Deck und sahen die meiste Zeit vom Heck aus zurück auf Seyðisfjörður und den gleichnamigen Fjord. Es wurde langsam dämmerig. Wir blieben an Deck, bis wir “unseren” Leuchtturm Dalatangi, den wir 2016 besucht hatten, passiert hatten. Dann machten wir es uns in unserer Suite gemütlich.
Wir hatten gut geschlafen. Als wir aufwachten, war draußen eine leichte Dünung. Wir frühstückten in aller Ruhe wie immer unser Müsli. Als wir uns den Färöarna näherten, gingen wir an Deck. Das Wetter war gut, Sonne mit Wolken. Wir setzten uns eine Weile auf die Deckstühle und ließen die Inselwelt an uns vorbeiziehen. Immer wieder lagen kleine Dörfer an den Felskanten. Als wir vorübergehend wieder in offneres Gewässer einschwenkten, gingen wir erst noch einmal in die Kabine und machten Kafferast.
Bei der Einfahrt in den Hafen hatten wir einen schönen Blick auf die malerischen Häuser, die teilweise auf einer Halbinsel lagen, die in das Hafenbecken ragte.
Da wir einen längeren Aufenthalt in Tórshavn haben sollten, wollten wir uns die Stadt ansehen. So gingen wir an Land und kletterten erst einmal zu der alten Festungsanlage Skansar í Havn mit dem hübschen rot-weißen Leuchtturm hinauf. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf das Meer, die Fähre und die Stadt. Dort gingen wir nun hinunter. Es gab viele Holzhäuser mit Grasdächern. Durch viele kleine Gassen gingen wir auf die Halbinsel Tinganes hinaus. Das war der alte Tingplatz der Vikingar. Nun ist es das Regierungsviertel der Färöarna. Wir gingen bis nach vorne zur Flagge, von wo wir einen schönen Blick auf die Häuser und die Fähre hatten. Um die Bucht mit dem Kleinboothafen gingen wir zurück zur Fähre. Wir hatten noch ein bißchen Zeit, uns auszuruhen, bevor es Zeit wurde, zum Buffé zu gehen. Wir hatten einen Platz über der Rampe. So konnten wir die ganze Zeit der Beladung der Fähre zusehen. Mit einigen Stunden Verspätung verließen wir im Dunkeln Tórshavn.
Als wir morgens aufwachten, fuhren wir gerade an den Shetlandinseln vorbei. Es war herrlich blauer Himmel mit wenigen kleinen Wolken über den Inseln. An Land sahen wir u.a. einige Ruinen. Ob sie wohl noch aus der Vikingarzeit stammen?
Hier begleiteten uns auch eine ganze Menge Bastölpel.
Am Nachmittag setzten wir uns an Deck in die Sonne. Am Horizont sahen wir die Viermastbark Kruzenshtern, die 1926 als Padua in Wesermünde (Bremerhaven) vom Stapel gelaufen war.
Eine Nacht hatten wir noch, aber leider mußten wir sehr früh aufstehen. Die Fähre sollte um 10 Uhr Ortszeit ankommen, das entsprach 8 Uhr isländischer Zeit. Ehe wir aber an unser Auto kamen, mußten wir noch eine ganze Weile warten. Zuerst mußte das untere Deck geräumt werden, damit die Abfahrt von der Rampe möglich wurde. Da wir ja in der Ecke neben der Rampe standen, mußte auch unser Deck erst weitgehend geräumt werden, damit wir Platz zum Rangieren hatten. So konnten wir uns die Parade der Fahrzeuge an der Rampe ansehen, bis wir dann endlich auch hinabfahren und die Fähre verlassen konnten.
Die Abfahrt unserer Anschlußfähre von Frederikshavn nach Göteborg war um einige Stunden verlegt worden, da die Stena Danica an dem Tag besichtigt werden konnte.
So besuchten wir noch Freunde aus Deutschland, die gerade auf dem Campingplats in Ålbæk waren.
Am Nachmittag fuhren wir dann nach Frederikshavn zur Fähre. An Bord machten wir uns erst einmal über das Buffé her. Als wir uns dann schließlich wieder Schweden näherten, sank die Sonne schon langsam Richtung Horizont. So konnten wir einige schöne stimmungsvolle Bilder in Göteborgs Skärgården machen.
Da es nun schon ziemlich spät war, fuhren wir nicht mehr nach Hause an diesem Abend. Wir stellten uns bei Ikea auf den Parkplatz, wo wir am nächsten Morgen frühstücken wollten.
Eine schöne neunwöchige Reise ging nun zu Ende!
Wir waren 4279 km auf Ísland gefahren.
unsere Suite hatte drei Fenster in der oberen Reihe über der weißen Fläche, das einzelne Fenster gehörte zum Schlafzimmer, die Zweiergruppe links daneben war das Wohnzimmer
Begegnung mit der Viermastbark Kruzenshtern, der ehemaligen in Wesermünde (Bremerhaven) gebauten "Padua"
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |