Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
28.8,Seyðisfjörður
Dienstag, 28/8
221 km
~12º, in der Nacht viel Regen, morgens dicke Wolken, später auflockernd, auch Sonne
Wir hatten gut geschlafen. Aber als die Mitarbeiter des Nationalparkzentrums zum Dienst kamen, gaben sie uns zu verstehen, daß wir dort eigentlich nicht stehen sollten.
So stellten wir dann unser Gespann weiter nach vorne auf den normalen Parkplatz. Dann sahen wir uns erst einmal in Ruhe das Informationszentrum an und erkundigten uns nach den Verhältnissen in diesem Teil des Hochlandes.
Danach ließen wir den Wohnwagen dort stehen und fuhren mit dem Pajero zuerst ein Stück zurück auf der 933 und bogen dann auf die 910 ab, die in Serpentinen bergauf führte. Hier oben lagen noch die Wolken fast auf dem Land auf. Wir fuhren eine Weile über die Hochebene, die mit vielen Seen bedeckt war. Schließlich kamen wir am Abzweig F 909 zum Snæfell vorbei, wo wir 2016 waren. In der Ferne sahen wir Kverkfjöll liegen. Dann führte die Straße bergab auf den neuen Stausee Hálslón zu. Er war gebaut worden, um die Aluminiumfabrik in Reyðarfjörður mit billigem Strom zu versorgen. Dafür wurden Flüsse verlegt und eine eigentlich geschützte Schlucht überflutet. Welch Schatz dabei verloren ging, läßt sich erahnen, wenn man die Reste davon nördlich des Stausees betrachtet.
Nach dem Damm stieg die Straße an und ging dann in einen Grusväg über. Das war aber nur ein kurzes Stück, dann wurde es eine Hochlandpiste, obwohl auf der Karte kein „F“ vor der 910 stand.
Es dauerte nicht lange und wir kamen an eine Kreuzung. Im Íslandführer und der DVD von Pistenkuh.de hatten wir von einem schönen, einsamen heißen Pott erfahren. Wir bogen links ab und sahen bald unten im Tal einen Parkplatz, auf dem mehrere Fahrzeuge standen. Also, einsam war der Pott nicht mehr!
Nach einer kleinen Vadställe stellten wir das Auto ab und gingen ein Stückchen bis zum Pott. Hier waren schon einige Leute im Wasser. Das warme Wasser fiel über eine Kante in den Pott und floß dann in den Bach des Tales ab. Wir badeten eine Weile und gingen dann zurück zum Parkplatz. Dort kamen wir mit Deutschen ins Gespräch, die mit einem Land Rover unterwegs waren. Sie erzählten uns, daß man auf der anderen Seite der Hauptpiste dichter an die Schlucht herankommt.
Das machten wir dann auch. Vom dortigen Parkplatz konnte man eine größere Wanderung im Tal mache, oder aber einen kürzeren Weg an die Kante der Schlucht Hafrahvammagljúfur gehen. Sie war wunderschön anzusehen und zu fotografieren. Schrecklich, wenn man daran denkt, daß die südliche Fortsetzung durch den Stausee unwiederbringlich zerstört wurde. Wir fuhren dieselbe Strecke zurück. Auf der Asphaltstraße kamen wir flott voran.
Am Nationalparkzentrum spannten wir den Wohnwagen wieder an und machten erst einmal Kafferast.
Dann fuhren wir auf der 931 am Lagarfljót entlang und anschließend auf der 95, wie die ehemalige N 1 jetzt heißt, direkt nach Egilsstaðir.
Hier kauften wir noch ein paar Reste zum Mitnehmen ein, dann ging es über den Berg nach Seyðisfjörður. Unser Pajero hatte ganz schön zu tun, unseren Wowa den steilen Berg hinaufzuziehen. Oben vom Parkplatz warfen wir noch einmal einen Blick auf Egilsstaðir und den Lagarfljót. Dann ging es über die Hochebene und anschließend in Serpentinen zum Fjord hinunter. Wir hatten Glück, er war diesmal nicht mit Wolken verhangen. Die Fähre war schon da, obwohl sie ja erst am nächsten Tag abends abfahren sollte. Wie vor zwei Jahren bekamen wir auf dem Campingplats wieder den Stellplatz vorn an der Straße, wo früher die Tankstelle war. So brauchten wir nicht abzukuppeln und würden morgen bei der Abfahrt Zeit und Arbeit sparen.
die Informationstafel am Staudamm zeigt den Stausee Hálslón, die graden Tunnelstrecken in blau und die damit verbundene Seen Ufsarlán und Kelduárlón
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |