Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
26.8,Reykjahlíð
Sonntag, 26/8
~8º, Wolken etwas weniger als gestern, abends auch etwas Sonne
Kurz vor 13 Uhr fuhren wir wieder zum Flugplatz hinauf, aber der Pilot vertröstete uns auf 16 Uhr.
So machten wir noch einen kleinen Rundgang durch die riesigen Lavaplatten, die auf und um den Campingplats lagen. Ein bißchen nervten die Zuckmücken.
Kurz vor 16 Uhr waren wir dann wieder am Flugplatz. Der Pilot hatte „sich in Schale geschmissen” mit weißem Hemd und vier goldenen Streifen und erwartete uns mit den Worten: „Seht ihr die weißen Berge am Horizont? Das ist die Askja, wir können fliegen!”.
So kletterten wir in die kleine Cessna TF-MYY, die auf dem Flugfeld stand. Wir huschten so schnell über den Campingplats, der direkt unterhalb der Startbahn lag, daß wir es nicht schafften, unseren Wowa „einzufangen“. Aber die Ortschaft Reykjahlíð mit den Lavafeldern und der Kirche konnten wir schön betrachten. Dann schwenkte die Maschine über den See und flog am Westufer entlang. Am Südufer flogen wir eine große Schleife über die Pseudokrater. Dann ging es direkt nach Süden über das größte Lavafeld Íslands, Ódáðahraun. Hier waren wir vor vier Tagen entlang gefahren. In der Ferne sahen wir die schneebedeckte Herðubreið vorbeigleiten, dann sahen wir vor uns die weiße Wand der Askja. Vor 2 Jahren waren wir hier über die schwarze und rote Bimsebene zum Víti gewandert, nun lag hier Schnee. Über den Kratersee der Askja, Öskjuvatn, flogen wir einige Schleifen. Dann schwenkten wir wieder nach Süden ab und flogen über das neue Lavafeld der Ausbrüche des Bárðarbunga von 2014, nýja-Holuhraun. An vielen Stellen dampfte es noch, und der Pilot wies uns auf den Hauptkrater des Ausbruchs hin. Es war das größte Lavafeld von 1,4 km³ seit der Laki-Ausbrüche von 1783-84. Wir flogen über den Ausläufer des Vatnajökull. Die schwarz-weiße Musterung durch Asche und Schnee war beeindruckend! Dann sahen wir auch schon die Station von Kverkfjöll, Sigurðarskáli. Hier hatten wir 2016 übernachtet. In mehreren Schleifen flogen wir oberhalb über den Gletscher und die heiße Quelle, schier endlose weiße Flächen, dann wieder Einbrüche oder Abbrüche mit großen Eisblöcken. Wir verließen den Gletscher über das Tal, in dem wir 2016 gewandert waren. Zu der Zeit war die Brücke zur Gletscherhöhle weggerissen worden. Jetzt konnten wir sehen, daß der Bach inzwischen verrohrt war.
Unser Flug führte nun wieder nach Norden. Es sah beeindruckend aus, wie die neue Lava die Flüsse verdrängt hatten. Nun flogen wir dichter an der Herðubreið vorbei zurück zum Mývatn. Die schönen Lavaformationen von Dimmuborgir waren aus der Vogelperspektive nur schwer zu erkennen, wirkten viel flacher. Über den Krater Hverfjall flogen wir fast direkt, dann weiter über die Verwerfungszone Grjótagjá mit den wassergefüllten Höhlen und schwenkten zum Sulfatarengebiet Námafjall Hverir ein. Dann ging es wieder Richtung Norden über das Kraftwerk, den Krater Víti und Leirhnjúkur. Beeindruckend waren die unterschiedlichen Färbungen der verschiedenalten Lavafelder. Wir schwenkten nach Osten ab zum Selfoss und Dettifoss. Dann flogen wir in weiten Schleifen über die Wasserfälle und weiter flußabwärts über den Hafragilsfoss. Über dem Tal der Jökulsá á Fjöllum flogen wir in Richtung Norden. Unterwegs sahen wir einige Felsformationen, die wir von früheren Fahrten kannten, wie z.B. Karl og Kerling. Bald öffnete sich das Delta des Flusses. Hier lag Ásbyrgi, eine Felsformation, die der Sage nach durch den Hufabdruck von Odins Pferd Sleipnir entstanden ist. Auf dem Campingplats dort, den wir deutlich sehen konnten, hatten wir 2016 übernachtet. Wir flogen zurück und schwenkten über dem Selfoss in Richtung Westen und anschließend wieder nach Süden. Wir sahen noch einmal Leirhnjúkur, das Kraftwerk und das Sulfatarengebiet Námafjall Hverir. Dann lag unter uns das Bad, und wir flogen einen weiten Bogen, daß wir von Süden über den Ort Reykjahlíð zurück zum Flugfeld flogen. Der Campingplats mit unserem Wohnwagen huschte vorbei, und dann hatten wir schon aufgesetzt.
Ein toller, ereignisreicher Tag ging zu Ende. Wir hatten noch einmal viele schöne Stellen aus der Luft gesehen, die wir auf unseren früheren Fahrten vom Boden aus gesehen hatten. Das war ein würdiger Abschluß unserer Íslandfahrt 2018. Nun waren es nur noch drei Tage bis zu unserer Heimfahrt.
sie endet am Parkplatz am Rand des Schneefeldes, man sieht deutlich den Fußweg über den Hügel, hier gingen wir 2016 ohne Schnee zum Víti
der Fluß war jetzt verrohrt (am rechten Bildrand), die weggerissene Brücke liegt aber wohl noch daneben, 2016 konnten wir nicht hinüber zur Gletscherhöhle
wir flogen noch einmal über Sigurðarskáli, links von der Hütte die Grasstreifen, wo wir 2016 unser Zelt aufgebaut hatten
bei der Landung flogen wir über den Campingplats, oben neben unserem Wowa steht jetzt ein weiteres Fahrzeug
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |