Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
08.8,Langbrók
Mittwoch, 8/8
46 km
~15º, Sonne und Wolken, windig
Beim Aufwachen wackelte der Wohnwagen noch manchmal, und der Wind heulte. Nach einem Blick auf die Wetterseite beschlossen wir, unsere Hochlandfahrt noch einen Tag zu verschieben. Die Aussichten waren dann besser.
So wollten wir nun den ältesten Hof Íslands ansehen, Keldur. Er liegt nicht weit entfernt von unserem Campingplats. Wir fuhren wieder die Piste durch das Wäldchen und über den Berg, dann durch die Vadställen im vielarmigen Flüßchen und anschließend durch das Lavafeld. Als wir die F 210 erreichten, bogen wir aber nicht rechts ab, sondern fuhren geradeaus. In einem großen Bogen erreichten wir nach wenigen Kilometern Keldur. Vom Parkplatz ging es erst einige Meter an der Quelle vorbei auf die Anhöhe, wo der Hof liegt. Bis 1946 war er bewohnt, dann hat ihn das Nationalmuseum übernommen. Bekannt ist er aber schon seit der Saga-Zeit und spielte eine Rolle in der Njáls-Saga und anderen. Die ältesten Teile waren im typischen Baustil mit Kochplatz, Vorratsräumen, einem Schlafraum und Eßzimmer. Vom Schlafzimmer gab es einen unterirdischen Gang zum Bach. Es waren unruhige Zeiten! Später, als man etwas wohlhabender war, wurde ein neues Wohnhaus angebaut, das über eine Treppe erreichbar war. Hier lag die gute Stube, die nur sonntags und zu festlichen Anlässen benutzt wurde. Auch ein Gästezimmer war von hieraus zu erreichen. Gegenüber lag das Arbeitszimmer, wo im Sommer auch die Landarbeiter untergebracht waren. Im Winter fuhren sie zum Fischfang auf See. Dann wurde das Zimmer zum Weben usw. benutzt. Im Dachgeschoß lagen die Schlafzimmer mit vielen Betten. Wir hatten die Führung zusammen mit einer isländischen Familie. Der Führer sprach auch dänisch und sogar etwas deutsch. So hörten wir die Erklärungen auf allen drei Sprachen und hatten keine Probleme mit dem Verständnis. Das war sehr lustig für alle.
Wir wanderten noch ein bißchen auf dem Gelände und um die Kirche herum, gingen zum Ausgang des Tunnels am Bach und sahen uns die Quelle an.
Schließlich fanden wir noch ein GPS-Versteck. Dann fuhren wir auf der 264 nach Hvolsvöllur und kauften ein. Zurück am Campingplats gab es erst einmal Kaffe mit dem eingekauften Kuchen, und am Abend wieder leckeres blaubeermariniertes Lammfleisch mit Broccoli!!!
auf der Strecke waren mehrere Steine inmitten der Fahrbahn mit roter Farbe markiert, kein Problem für unseren Pajero
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |