Unsere letzte Fahrt zum Mittelpunkt der Welt
25.7,Stokkseyri
Mittwoch, 25/7
12 km
~15º, wolkig, windig, später etwas Sonnendurchbruch.
Heute ließen wir es ruhig angehen. Das Wetter hatte sich wieder verschlechtert. Wir hatten gelesen, daß es hier ein Elfenmuseum geben soll. Als wir schon den Eintritt bezahlen wollten, fragten wir nach einem Audioguide, aber die gab es nur auf isländisch und englisch. Auch die Beschriftungen seien wohl alle auf englisch. So verzichteten wir auf den Besuch. Wir schlichen weiter um das Gebäude herum und an die Pier. Hier waren Bilder von Sturmschäden ausgestellt. Beim Blick auf die Rückseite des Gebäudes fiel uns das Schild „Orgel-Schmiede“ auf. Es war die einzige Orgel-Werkstatt Íslands. Der Orgelbauer hatte seinen Beruf in Deutschland gelernt und 8 Jahre dort gelebt. Er sprach perfekt deutsch und zeigte uns die ganze Werkstatt. Das war sehr beeindruckend. Draußen am Hafen gab es einen kleinen Aussichtspunkt mit einer Windrose. Hier fanden wir weißen Íslandmohn, auch einigen gelben und orangenen.
Nicht weit entfernt war eine Fischerhütte aufgebaut zu Ehren von Þuríði Einarsdóttir. 1777 geboren, fuhr sie schon im Alter von 11 Jahren mit ihrem Vater zur See und war mit 17 Jahren schon ein erfahrener Fischer und später Vormann des Fischerbootes von Stokkseyri und Þorlákshöfn.
Dann fuhren wir noch einmal zur alten Meierei. Sie hatte einen Wasserantrieb, was wir bei der Herfahrt noch nicht entdeckt hatten. Zum Leuchtturm von 1938-39 ging ein kurzer Fußweg.
Auf dem Rückweg hielten wir noch an einer Vogelbeobachtungshütte. Im Vorland tummelten sich die Seeschwalben, die wir eine Weile beobachteten. Weiter draußen schwammen viele Schwäne.
An einem weiteren kleinen Parkplatz fiel uns ein Schild auf. Es wies darauf hin, daß Lava vom größten Ausbruch nach der Eiszeit im Jahr 6700 v.u.Z. vom Hochland bis hierher geflossen und erst hier vom abkühlenden Meer gebremst worden war.
Eigentlich wollten wir noch in ein anderes Gebiet an der Ölfusá fahren. Aber bei dem Wind wollten wir dann lieber Drachen steigen lassen, zumal die große Campingwiese noch frei war. Hier sahen wir auch noch eine Austernfischerfamilie. Als wir noch die Seeschwalben am Campingplats beobachteten, kamen die Pferde an den Zaun und „verlangten“ nach Futter von der anderen Seite. Christa war begeistert.
Am Abend machte sie uns wieder das tolle blaubeermarinierte Lammfleisch, lecker!
Informationstafel beschreibt den Lavafluß 6700 v.u.Z. von der Heljargjá am Vatnajökull zum Meer hier bei Stokkseyri
Aufbruch: | 02.07.2018 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2018 |