Danis und Muckis Reise in die große weite Welt
Papua New Guinea: Ab in die Highlands
Von Madang aus machten wir uns mit einem PMV auf in Richtung Highlands. Goroka in den Eastern Highlands war unsere erste Station. Am Weg von der Kueste passiert man die Finisterre Range auf argen Strassen.
Auf der Finisterre Range
Danach gehts durchs Ramu Valley, einem fruchtbaren Flusstal, voll von Zuckerrohr- und Palmplantagen.
Im Ramutal
Vom Ramutal steigt die Strasse relativ flott auf ca. 1500 m Seehoehe an. Das Klima wird merklich kuehler und die Luft duenner.
Goroka ist eine nette Stadt in den Highlands, und wie so oft rund um den Airstrip angelegt.
Squatter Settlements beherbergen Leute aus anderen Provinzen, die ihr Glueck in der Stadt versuchen wollen. Nicht alle finden Arbeit.
Squatter Settlement in Goroka
Fast jedes Auto kann zu einem PMV erklaert werden, wenn man einen Transport benoetigt.
Transport auf der Ladeflaeche eines Pickups
Die Maerkte in den Highlands sind voll von frischem Gemuese das in dem kuehleren Klima gut gedeiht: Brokoli, Karotten, Zwiebel, Kartoffel, Salat, Karfiol, Bohnen, ...
Daneben gibts natuerlich Suesskartoffeln, Taro, Cassava, Kumu, und Spezialitaeten wie Lammbauch am Spiess, oder Huehnerkoepfe und -fuesse.
Die Highlands Ananas sind der pure Wahnsinn und Passionsfruechte (sugarfruit) kann man naschen bis zum umfallen.
Markt in Goroka
Fuer uns gings nach zwei Tagen weiter nach Kundiawa in die Simbu Province. Dort wollten wir des Pazifiks hoechsten Berg besteigen: Mount Wilhelm, stolze 4509m hoch.
PMVs fahren nur knackevoll.
Unsere Fahrt fuehrte uns ueber den 2500m hohen Daulo Pass. Dort werden Blumenkraenze gebunden, mit denen die PMVs fuer die Weiterfahrt geschmueckt werden.
Blumenschmuck und Highlands Darts (Hintergrund)
In Kundiawa stiegen wir auf ein berggaengiges Fortbewegungsmittel um. Ein alter Landcruiser sollte uns nach Kegesugl bringen, von wo wir den Aufstieg auf Mt. Wilhelm beginnen wollten.
Die Dame sitzt schoen komfortabel, waehrend der Herr auf der Ladeflaeche durchgeschuettelt wird.
Die 60 km lange Strasse war in einem erbarmungswuerdigen Zustand. Frueher brauchte man ca. 1 1/2 h fuer die Fahrt von Kundiawa nach Kegesugl. Heutzutage sinds eher gegen 3h.
Offroad driving at its best, on the road.
Wir hatten jedoch das eine odere andere kleine Problemchen mit unserem PMV, sodass die Fahrt fuer uns 7 h dauerte.
Gebrochene Blattfedern werden vor Ort repariert
Alles in allem hatten wir 2 zerstoerte Reifen, eine gebrochene Blattfeder und einen leckenden Kuehler. Das machte die Fahrt auf der ausgesetzten Bergstrasse zu einem echten Erlebnis.
Dusche fuer den ueberhitzten Motor.
Neben dem Zustand des Fahrzeuges selber sind es vor allem die Bruecken, die einem den Angstschweiss auf die Stirn treiben. Die Dorfbewohner haben naemlich nach und nach das gesamte Holz von den Stahlkonstruktionen entfernt und anderweitig verwendet. D.h. man faehrt auf Skelettbruecken ueber die zahlreichen Fluesse und Baeche, vorausgesetzt, man hat den richtigen Reifenabstand (mit einem Toyota Landcruiser gehts).
Skelettbruecke
Die Aussicht entlang der Strasse ist jedoch umwerfend.
Die Haeuser sind an die schroffen Berghaenge geschmiegt. Ueberall, selbst an den steilsten Stellen, sind Gemuesegaerten angelegt. Zahlreiche Ziergaerten rund um die Haeuser schmuecken den Weg.
Traditionelle Haeuser am Weg.
Wir blieben bei Paul, dem PMV-Fahrer, ueber Nacht. Sein Dorf Kangri liegt am Weg nach Kegesugl auf 2300 m Seehoehe. Am naechsten Morgen starteten wir den Aufstieg mit unserem Guide William.
Dani und William am Weg zum Berg
Highlander sind geschickte Gaertner
Durch den Nebelwald gings auf einem matschigen Weg zuegig bergauf. Wir versuchten, unser Gepaeck soweit als moeglich selbst zu tragen. Waehrend wir mit unseren Rucksaecken kaempften hatte William nur eine kleine Umhaengetasche mit dem Allernotwendigstem mit.
Erste Rast im Nebel
Unser Ziel fuer den ersten Tag waren 2 Seen auf ca. 3500 m Seehoehe. Kurz davor lichteten sich die von Flechten und Moosen zugewachsenen Baeume und wichen einer offenen Graslandschaft mit Farnbaeumen.
Riesenfarne im Nebel
Als wir bei den Seen ankamen fing es leicht an zu nieseln und die Sicht war bescheiden.
Glasklares Wasser und Forellen im Bergsee
Es wurde empfindlich kalt und wir waermten uns bei warmem Tee und einem kleinen Feuer, dass aber mehr rauchte als brannte.
Im Feuerhaus
Die Nacht verbrachten wir in einer kleinen Huette an den Seen. Die Unterkuenfte sind nicht exakt das, was man als alpenvereinsverwoehnter Oesterreicher kennt und haben eher Vogelhaeuschencharakter. Vor allem das Klo ist eine echte Herausforderung. Preislich scheinen sich die Lokals jedoch an guten Budgethotels zu orientieren.
Freiluftoertchen
Um 01:00 Uhr nachts startete unser Aufstieg zum Gipfel. Mit Stirnlampen bewaffnet gings des naechtens ueber Stock und Stein um den Sonnenaufgang am Gipfel geniessen zu koennen. Psychologisch gesehen ist es in diesem Fall auch nicht schlecht, wenn man nicht sieht, wo genau man entlang und hinauf steigt.
Nach einem langen und anstrengenden Aufstieg sahen wir fruehmorgens die ersten Sonnenstrahlen aufs "Gipfelkreuz" fallen.
Gipfelsieg
Es war ein tolles Gefuehl, und wir waren schon etwas stolz auf uns, es geschafft zu haben. Wir haben einige Leute getroffen, die umgekehrt sind. Die Hoehe macht einem zu schaffen, wenn man wie wir direkt von der Kueste kommt und nur wenig Zeit hat, sich zu aklimatisieren.
Mt. Wilhelm mit Nebelschleier
Es war unser erster Viertausender, und fuer diese Gelegenheit haben wir uns extra die wunderbaren Zipfelhauben aus dem Secondhand-Shop in Madang besorgt. Dermassen gut ausgeruestet konnte uns der eiskalte Wind am Gipfel nichts anhaben.
wunderbare Ausblicke in jede Richtung
Nach einer kurzen Verschnaufpause on the top mussten wir den langen Rueckweg zum Dorf beginnen.
Gipfelstuermer
Am Rueckweg sahen wir dann, wo wir in der Nacht herum gestiefelt waren. Gottseidank gings jetzt nur noch bergab.
ueber schroffe Haenge
Nach einer kurzen Pause bei den Seen gings weiter zum Dorf. Das Wetter zog am nachmittag leider wieder zu.
im Nebelwald
Pauls Familie nahm uns wieder fuer die Nacht auf. Pauls Vater war einer der ersten, der Weisse in den Highlands sah. Das war um 1930 herum. Damals kamen Deutsche Missionare ueber Bundi und Brahmin nach Kangri. Einer der Missionare wurde kurzerhand mit Pfeil und Bogen erschossen, nachdem er ein Schwein toetete, dass in seiner Kirche herumrannte.
Zwei der 15 Kinder mit der 4. Ehefrau von Paul
Pauls Jungs betaetigen sich taeglich nach der Schule als Mechaniker, um den betagten Wagen fuer den naechsten Tag wieder flott zu kriegen. Die Strasse setzt dem Vehikel ordentlich zu.
Die Boxencrew
Die Rueckfahrt nach Kundiawa gestaltete sich aehnlich abwechslungsreich wie die erste Fahrt. Der Kuehler war offensichtlich noch immer nicht richtig dicht (obwohl fachmaennisch mit Epoxyharz verklebt).
Fahren bis der Kuehler raucht ...
... aber auch kein Wunder bei diesen Bedingungen
Runter waren wir allerdings um Stunden schneller als rauf und so konnten wir am gleichen Tag noch die Weiterreise zurueck nach Goroka antreten.
Strassenverkaeufer in Kundiawa
Der Highlands Highway, die wichtigste Strassenverbindung in den Highlands, und der einzige Interstate-Highway im Land, verdient seinen Namen auch nur auf wenigen Teilstuecken. Oft ist er nicht (mehr) asphaltiert und zahlreiche Murenabgaenge machen die Strasse zum Teil einspurig.
am Highlands Highway
Am Weg gibts es zahlreiche kleine Maerkte, an denen man sich als Reisender mit lokalen Spezialitaeten bzw. Betelnuessen versorgen kann. Mal gibts geraeuchertes Gemuese, mal wird gebratener Fisch angeboten, Betelnuesse, Ingwerzapfen und Kalk gibts jedoch immer und ueberall zu kaufen.
Strassenmarkt am Highlands Highway
Aufbruch: | 15.01.2006 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2007 |
Neuseeland
Australien
Papua-Neuguinea
Indonesien
Singapur
Thailand
Malaysia
Laos