Danis und Muckis Reise in die große weite Welt
Segeln mit Robert und seiner Emma Peel: Chinese New Year in Bangkok
Fuer laengere Strecken in Thailand, vor allem ueber Nacht, empfiehlt es sich wirklich, einen der recht bequemen Nachtzuege zu nehmen.
Es ist kein Vergleich zu den ermuedenden Busreisen. Im Schlafwagen schlummert man friedlich im Norden oder Sueden ein und wacht 1000 km spaeter relativ gut erholt wieder auf. Bangkok ist dabei zentraler Knotenpunkt.
Hauptbahnhof in Bangkok, und der Koenig schaut ueberall zu
Voller Vorfreude auf die Feierlichkeiten machten wir uns mit einem der zahlreichen Flusstaxis auf ins chinesische Viertel.
Der Fluss bietet eine gute Alternative zu den verstopften Strassen der Millionenstadt.
Longtailboot am Mae Nam Chao Phraya
In Chinatown herrschte schon am Tag vor dem grossen Fest rege Betriebsamkeit.
Die Tempel waren herausgeputzt. Es wurde gebetet und geopfert.
nach dem Silvesterputz, alles blitzt und blankt
Die Strassen waren voll mit fahrenden Kuechen. Beim Durchspazieren stiegen einem exotische Gerueche in die Nase, nicht alle verfuehrerisch.
Essensstaende satt
Die wenigen freien Flaechen waren mit Plastiktischen und -sesseln fuer die hungrigen Maeuler vollgestellt.
auf kulinarischem Neuland
Die Chinesen sind essenstechnisch wirklich wild drauf. Da schmurgeln Dinge in den grossen Toepfen, die man in seinen kuehnsten Traeumen nicht mit Essen in Zusammenhang bringen wuerde.
Augen zu und durch war da die Devise. Und gekochte Huehnerfuesse (nein, nicht Beine, Fuesse!), Blutpuddingsuppe und geschnetzelte Innereien schmecken viel besser als sie aussehen, ehrlich.
da muss man sich einfach durchkosten
Darueber hinaus vergehen sich unsere asiatischen Freunde auch noch immer an Dingen wie Vogelnestern und Haifischflossen. Zumindest zu Neujahr gabs einen regelrechten Run auf diese exklusiven Leckereien.
Es herrscht Volksfeststimmung in den Strassen zum Jahreswechsel. Und neben dem Essen gehts vor allem auch ums Einkaufen. Das Geld sitzt locker und zahlreiche Neujahrsgluecksbringer wechseln den Besitzer. Und ganz offensichtlich tauscht hier jeder Thai das obligatorische gelbe T-Shirt gegen ein rot-gueldenes Silvester-T-Shirt aus.
rot ist die Farbe des chinesischen Jahreswechsels
Die Vorfreude auf die zu erwartenden Drachentaenze und Umzuege stieg.
Ein kleiner Imbiss zwischendurch sollte uns die Wartezeit verkuerzen. Das Angebot war ja breit und verlockend.
Sategriller
Angekuendigt war das Spektakel fuer 16:00 Uhr gewesen. Die Strasse war schon vorher abgezaeunt.
Wahrend unserer kulinarischen Ehrenrunde in den Nebenstrassen und Gassen war es mittlerweile dunkel geworden und wir waren froh, dass sich die Feierlichkeiten offensichtlich etwas nach hinten verschoben hatten.
Wir postierten uns hinter den Absperrgittern und warteten zusammen mit zahlreichen Einheimischen und dem einen oder anderen Touristen.
Und wie gehts nun weiter?
Die geschaeftigen Polizisten versicherten uns immer wieder, dass es in ein paar Minuten endlich beginnen wuerde.
Und immer wieder wurde der Verkehr angehalten, um nur Minuten spaeter die Strassen wieder zu fuellen.
geschmueckte Gebaeude
Wir hatten uns auch einen besonders guten Platz ausgewaehlt, gleich neben einer voll motivierten Koechin, die alle zwei Minuten neue Koestlichkeiten aus ihrem Wok zauberte und ihren Abluftventilator auf uns ausgerichtet hatte.
Meeresfruechteallerlei
In regelmaessigen Abstaenden erfuellte so chilieschwangerer Rauch die Luft und verursachte bei den Wartenden und den meisten Passanten Hustenattacken und mittelschwere Erstickungsanfaelle.
im Wuergegriff des Chilie-Oel-Dunstes
Und um 22:00 Uhr schien es dann soweit, der Verkehr verebbte, Polizei und Militaer machten letzte Sicherheitschecks und noch mehr Leute draengten gegen die Absperrungen.
Es sah tatsaechlich so aus, als wuerde sich etwas tun. Und es tat sich auch was, nur nicht das, weswegen wir gekommen waren.
Statt der erhofften Taenze, Umzuege und Knallereien schritt eine Regierungsabordnung ueber die schwer bewachte Strasse, und inmitten dieser befand sich der Stargast des Abends, auf den alle gewartet hatten, auch wir armen unwissenden Wuerstchen:
die dicke thailaendische Prinzessin, Liebling des Volkes.
Dani haette sie beinahe uebersehen, obwohl wir sie bei unserem Besuch im Koenigspalast auf zahlreichen Fotos bewundert hatten.
Muck ist knapp an einem Bauchschuss vorbei gegangen, bei dem Versuch die Prozession zu fotographieren.
Die Einheimischen waren begeistert. Leider hat die ueberschwaengliche Verehrung der Thais fuer ihre koenigliche Familie nicht genug auf uns abgefaerbt, als dass wir die hochehrwuerdige Visite in gleichem Masse haetten wuerdigen koennen.
Geduld, keine von Mucks Tugenden
Waehrend das Volk den Hoehepunkt des Abends offensichtlich genoss warfen sich die westlichen Besucher fragende Blicke zu und waren sichtlich verwirrt, was den Verlauf des Abends betraf.
Konnte es wirklich sein, dass wir 5 Stunden auf die Drachen-Knallerei-Action gewartet hatten, nur um einen Seitenblick auf eine pummelige Koenigstochter zu erhaschen?
schon wieder vorueber der Zauber
Die Vorahnung wurde schnell zur Gewissheit. Es kam nichts mehr. Nur Minuten nach dem traurigen Spektakel waren die Absperrungen verraeumt und die Menschen widmeten sich wieder dem Essen und Einkaufen.
im goldene-Winkekatzen-Himmel
Um das Erwartete betrogen mischten wir uns auch wieder in die Menge und behandelten die Enttaeuschung mit Frustkaeufen an chinesischen Trash-Strassenstaenden.
einkaufen im T-Shirt-Chaos
Aufbruch: | 15.01.2006 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 16.03.2007 |
Neuseeland
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Papua-Neuguinea
Indonesien
Singapur
Thailand
Malaysia
Laos