Mittelamerika
Rückfahrt
Jetzt stehe ich schon bald eine Dreiviertelstunde hier in der Sonne gebenüber vom MqcDonalds.. Bereits hat mir ein Besucher der Tankstelle angeboten, mich in sein gekühltes Auto zu setzen, aber ich will ja gesehen werden.
Gesehen vom Shuttlebus, der mich zurück nach Panajachel bringen soll. Zwar stelle ich mich zwischendurch in den Schatten der Tankstelle, aber langsam wird es mir tatsächlich zu heiss. Und ausserdem müsste der Bus vor einer halben Stunde da gewesen sein, denn von Lanquin, von wo er um halb sieben losgefahren ist, dauert die Fahrt höchstens zwei Stunden.
Ich schreibe an Mario. Was ist los mit dem Bus.
Espera, ist seine Antwort, ich kläre ab.
Und tatsächlich, fünf Minuten später teilt er mir mit, dass der Bus nicht nach Coban hinein fahren durfte, dass er draussen bei der Bushaltestelle war, aber inzwischen losgefahren ist.
Und jetzt?
Espera, warte..
Kurz darauf teilt er mir mit, dass ich mit einem anderen Bus nach Guatemala City und nach Antigua fahren werde. Allerdings ist auch dieser Bus bereits unterwegs, aber er schickt mir jemanden, der ihn einholen wird.
Tatsächlich, kurz darauf fährt ein leerer Bus vor und ich mache es mir bequem. Allerdings ist das nur der Bus, der mich zum bereits losgefahrenen Shuttle bringen soll, der an einer Tankstelle ein paar Kilometer vor uns auf mich wartet. Dieser Bus war eigentlich auf dem Weg zum Service, als der Chauffeur kurzfristig den Auftrag angenommen hat, mich auf den Weg zu bringen.
Es gäbe nur ein Problem mit meinem Transport, eröffnet mir der Adjudant, der neben der Chauffeur sitzt. Der Bus nach Antigua sei bereits voll, es gäbe nur noch einen Platz auf dem Sperrsitz.
Schon bald fahren wir bei der Tankstelle vor, ich steige um und sitze jetzt plötzlich inmitten von jungen Backpackern auf dem provisorischen Sitz zwischen drei anderen Plätzen. Zum Glück sind die Strassen recht gut, so dass es trotz fehlender Polsterung kein Schüttelbecher wird. Ich habe mein Buch dabei und vertiefe mich in eine andere Welt. Die Strecke von Coban über Guate nach Antigua ist zwar länger, als die direkte nach Panajachel, aber da die Strasse besser ausgebaut ist, kommen wir recht gut vorwärts.
Irgendwo unterwegs gibt es einen kurzen Halt. Etwas zwischen die Zähne, etwas trinken und eine Toilette, dann geht die Fahrt weiter.
In Guate steigen ein paar Leute aus und ich bekomme jetzt einen richigen Sitzplatz.
Kurz vor Antigua lässt mich der Chauffeur bei einer Tankstelle aussteigen. Mario wird mich hier selber abholen und zurück nach Panajachel fahren. Ich schicke ihm mein Selfie zum Zeigen, dass ich bereits hier bin und fünf Minuten später fährt er mit seinem neuen Toyota, mit dem er mich schon nach Chichi gefahren hat, vor. Mit im Auto sitzt eine junge Frau, es scheint, dass er sie von Antigua abgeholt hat. Er ist also nicht nur meinetwegen die weite Strecke gefahren.
Auch wenn wir gut vorankommen, so haben wir trotzdem den Sonnenuntergang verpasst. Nur den rot beleuchteten Himmel kann ich noch erkennen, als wir in das letzte steile Stück nach Panajachel einbiegen. Bis wir im Ort ankommen ist es schon wieder stockfinster und ich bin todmüde.
Solche langen Fahrten und die Aufregung machen mich müde. So dass ich direkt das Hotel ansteuere und trotz leicht knurrendem Magen bald eingeschlafen bin.
Aufbruch: | 09.06.2023 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | Januar 2024 |
Mexiko