In 360 Tagen um die Welt
Argentinien: Gral. Alvear
25.-27.10.06
Diese beiden Tagen boten uns die Moeglichkeit in einer argentinischen Familie zu leben! Jimena aus BA hatte ihren Vater gefragt, ob er uns nicht seine Heimat zeigen wolle. Da dieser spontan zusagte, bestiegen wir nachmittags den Bus in Mendoza und wurden 5 Stunden spaeter um 21 Uhr etwa 300 km weiter suedlich von Pepe am Busbahnhof abgeholt. Er hatte uns sofort erkannt, da wir mit Sicherheit die einzigen auslaendischen Touristen in dieser 20.000 Einwohnerstadt waren.
Fuer den Abend waren noch weitere 5 Gaeste geladen, die teilweise Englich konnten, wodurch die Kommunikation doch erleichtert wurde. Das Besondere fuer uns aber war ein Asado, das Pepe zubereitete. Asado bedeutet soviel wie Grillfest und ist ein wesentlicher Bestandteil der kulinarischen Kultur Argentiniens. Am Griller lagen 7 kg Rindfleisch, und die wurden tatsaechlich von 9 Personen mit Purz und Stingel verspeist! Dazu gabs aber noch mit Thunfisch gefuellte Paradeiser, Kaesespiesschen, Brot, Salat und hinterher Kaffee, Kuchen und jede Menge eingelegte Fruechte. Argentinischer Wein rundete das lukullische Mahl ab, das bis 1:30 dauerte!
Die Region um General Alvear - Pepe bezeichnete die Gewohnheit argentinische Staedte nach Generaelen zu benennen als schlechten Brauch - lebt fast ausschliesslich von der Landwirtschaft. Neben Obst und Gemuese gedeiht hier auch Wein. Waehrend seines Berufslebens leitete Pepe diverse Bodegas. So war es fuer ihn ein Leichtes uns die Besonderheiten der oertlichen Weinproduktion naeherzubringen. Auch wenn die Kommunikation wegen meiner rudimentaeren Spanischkenntnisse schwer fiel, war doch leicht zu erkennen, dass die meisten Betriebe schon bessere Zeiten gesehen haben. Der Unterschied zu den Bodegas in Maipu bei Mendoza ist augenscheinlich.
In vielen Bodegas der Region Gral. Alvear ist der Investionsbedarf enorm. Deutlich erkennbar wurde lange Zeit nur Massenwein produziert. Betontanks mit mehr als 30.000 hl sind keine Seltenheit.
Das Gesamtbild der Anlagen ist meist ein sehr duesteres: beschaedigte Daecher, uralte Rohrleitungen und Maschinen, wenige Beschaeftigte auf riesigen Arealen. Moderne Stahltanks sahen wir einzig in der Bodega Goyenechea. Und auch hier ist man erst in einer Umstellungsphase. So wurden die riesigen Betontanks in den letzten Jahren zu Flaschenlagern umgebaut.
Die Bodega Goyenechea baut hochwertige Weine neuerdings in Bariques aus.
Die Fruechte des Obstbaus werden zur Erntezeit teilweise direkt in die Grossstaedte Argentiniens geliefert. Waehrend des restlichen Jahres erzeugt man Trockenfruechte von guter Qualitaet.
Die getrockneten Zwetschken werden von Frauen kontolliert und haendisch in Kartons verpackt.
Als wir gefragt wurden, ob wir eine Kostprobe moechten, antworteten wir mit "Un poco". Unsere Rucksaecke sind auch so schon schwer genug. Was wir bekamen waren 20 kg in drei Kartons! Und das geschenkt, schliesslich waren wir ja die einzigen Auslaender in Gral. Alvear und zudem Bekannte von Pepe!
Auch hier ist leicht zu erkennen, dass die Anlage sehr alt ist und ...
... offensichtlich das Geld fuer Investionen fehlt.
Diese beiden Tage boten uns einen sehr guten Einblick in das taegliche Leben der Menschen in und um Gral. Alvear. Pepe und seine Familie ueberhaeuften uns mit ihrer Gastfreundschaft und machten so den Aufenthalt einfach schoen!
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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