In 360 Tagen um die Welt

12.-21.3.2007
Da wir das Windsurfen abhakten, fuhren wir am direkten Weg in die Suedwestecke Australiens. Nun hatten wir mehr Zeit als urspruenglich geplant, weshalb unsere Tagesetappen zunaechst klein waren. Man kann die Attraktionen der Region mit drei Begriffen beschreiben: Wald, Kueste, Wein.

Etwa ab Margaret River bis nach Albany ist das Hinterland teilweise bis an die Kueste mit dichten Waeldern ueberzogen. Doch es handelt sich dabei keineswegs um irgendwelche Baeume. Nein, es geht um einige der aeltesten und hoechsten der Welt. Da waeren zunaechst die Karri Trees. Biologisch handelt es sich um Eucalyptus Diversicolor, da die beiden Blattseiten sich farblich unterscheiden. Sie werden bis zu 100 m hoch und 400 Jahre alt.

Bereits die ersten Siedler nutzten dieses wertvolle Hartholz. Innerhalb weniger Jahre entstanden grosse Saegewerke. Das Holz endete zu Beginn des 20. Jahrhunderts oftmals als wetterfester Belag auf londoner Strassen. Innerhalb weniger Jahre wurde der Karribestand deutlich reduziert. Heute steht er unter Schutz und wird touristisch genutzt. Bei Denmark schuf man den Tree Top Walk, welcher einen Spaziergang in 40 m Hoehe durch die Baumkronen ermoeglicht.

Die Baumriesen wurden aber auch ueber Jahrzehnte als Ausguck benutzt, um Waldbraende moeglichts frueh zu erkennen. Drei dieser ca. 60 m hohen Plattformen stehen heute Touristen offen.

Die zweite wichtige Baumart ist der Tingle. Manche Tingle Trees erreichen einen Umfang von bis zu 16 m.

Die Kueste der Region ist teilweise sehr rauh. Dazwischen liegen tolle Surfstraende, besonders um Margaret River.

Bei Albany hat das Meer die die Granitfelsen eindrucksvoll geformt.

Der Suedwesten Australiens gilt als verhaeltnismaessig kuehl. So ist es nicht verwunderlich, dass sich hier zahlreiche kleine aber feine Weinbaugebiete etablierten. Zwischen Margaret River, Denmark und Mt. Barker gibt es heute mehr als 200 Betriebe, deren Auftreten teilweise durchaus als protzig bezeichnet werden kann.

In Albany entschieden wir uns spontan den ziemlich abgelegenen Wave Rock auf unserer Rueckfahrt nach Perth "mitzunehmen". Die Fahrt dorthin ging durch den Weizenguertel.

Die 360 km haben sich durchaus gelohnt! Wasser hat einen maessig grossen Granitblock so geformt, dass er wie eine ca. 8 m hohe und 100 m lange, eben brechenden Welle aussieht.

Vor unsere Abreise nach Bangkok waren wir noch in der Schwesterstadt von Perth, in Fremantle. Die Stadt weist ein wunderschoen renoviertes Stadtzentrum auf. Wir haben in keiner anderen australischen Stadt ein derart lebendiges Erbe der Kolonialzeit gesehen. Fremantle beitzt mit Sicherheit einen der besterhaltenen historisch gewachsenen Stadtkerne Australiens.

Auch der Sueden und Westen Australiens ist eine Reise wert, wenngleich wir bei unserem ersten Besuch vor 10 Jahren doch ein wenig enthusiastischer waren!