In 360 Tagen um die Welt
Argentinien: Puerto Madryn/Peninsula Valdés
3.-8.11.06
Dieses Mal leisteten wir uns einen Choche Cama fuer die 12 Stunden Nachtfahrt von Bariloche nach Puerto Madryn. Hier holte uns zum Glueck Jimenas Vater ab und wir fuhren von Hostel zu Hostel. In Puerto Madryn ist zur Zeit Hochsaison. So dauerte es einige Zeit bis wir ein Zimmer in der Hostel Viajeros (85,- P) fanden.
Die Stadt Puerto Madryn an der argentinischen Atlantikkueste ist Hafenstadt und Seebad zugleich. Sie ist aber auch Ausgangspunkt zu Tierbeobachtungen in der Umgebung. Nachdem wir am ersten Tag ueber den bei Ebbe bis zu 200 m breiten Strand gewandert waren, mieteten wir uns am folgenden zwei Fahrraeder. Damit fuhren wir 17 km nach Sueden zur Seeloewenkolonie von Punta Loma.
Mehr als hundert Seeloewen faulenzen in der Bucht von Punta Loma.
In der Felswand nisten Kormorane.
Die Seeloewen leben das gesamte Jahr ueber in Punta Loma. Sie ernaehren sich ueberwiegend von Fisch. Waehrend die kleineren Weibchen meist nur um die 100 kg wiegen, erreicht ein ausgewchsener Bulle bei einer Laenge von 2,5 m schon 300 kg.
Die Maennchen haben einen Harem, den sie gegen Nebenbuhler tatkraeftig verteidigen.
Die Rueckfahrt ueber die Schotterpiste gestaltete sich ziemlich muehsam. Der Wind hatte extrem zugelegt und die Fahrraeder waren in miserablem Zustand.
In Punta Loma hatten wir zwei deutsche Maedels getroffen, mit denen wir Tags darauf gemeinsam im Leihwagen 180 km nach Sueden fuhren. In Punta Tombo befindet sich die groesste Pinguinkolonie ausserhalb der Antarktis.
Bis zu 500.000 Pinguine nisten in Erdhoehlen.
Zwischen September und Maerz kommen die Pinguine an die Kueste um zu brueten. Sie graben Erdhoehlen und legen meist 2 Eier. Leider waren noch keine Jungen geschluepft, als wir in Punta Tombo waren.
Die Tiere brueten meist ueber Stunden nahezu regungslos.
Die Magellanpinguine werden bis zu 60 cm gross und sind leicht an ihrem schwarzen Streifen am oberen Rand der Brust zu erkennen.
"Bin ich muede!"
Von Punta Tombo fuhren wir am Rueckweg noch nach Playa Union. Dort tummeln sich ganzjaehrig Toninas im Meer. Sie sind eine besondere Art von Delfinen und leicht an ihrem schwarz-weissen Ruecken zu erkennen. Sie spielten regelrecht mit unserm Boot herum und benutzten es leider zeitweilig als Versteck!
Die Toninas waren meist schneller als der Fotograf.
Fuer den naechsten Ausflug hatten wir uns wieder zwei Traveller organisiert, die sich mit uns die Kosten des Mietautos teilten. Das hatte den Vorteil, dass damit die Kosten auch gegenueber einer organisierten Tour halbiert wurden und die Zeiteinteilung uns ueberlassen war. Also gabs statt langem Mittagessen mehr Zeit zur Tierbeobachtung.
Wir fuhren auf die Peninsula Valdés. Die erste Station war Puerto Piramides. Von hier starten die Bootstouren zur Beobachtung der Wale. Die Suedkaper Wale kommen um diese Jahreszeit in die grosse Bucht um sich zu paaren oder um ihre Jungen zu gebaeren. Ein Jahr spaeter kommen sie gemeinsam mit ihrem Nachwuchs nochmals an den Ort deren Geburt zurueck.
Die Muttertiere mit ihren Jungen waren aus wenigen Metern Entfernung vom Boot aus zu beobachten.
Die Suedkaperwale werden bis zu 16 m lang und bis zu 54 t schwer.
Die Meeressaeuger tauchen zum Luftholen auf. Ausserdem praesentieren sie ihre horizontale Schwanzflosse kurz vor dem Tauchen.
Die maechtige Schwanzflosse verursacht beim Schlagen auf die Wasseroberflaeche gehoerigen Laerm.
Im Kieferbereich des Suedkapers befinden sich die Barten. Damit werden taeglich 1-2 t Krill gesammelt und verzehrt.
Typisch fuer den Suedkaper sind der starke Bewuchs mit Seepocken. Vor allem Augen, Ober- und Unterkiefer sowie das Blasloch sind davon betroffen.
An der Ostkueste von Valdés um Caleta Valdes und bei Punta Norte leben grosse Kolonien von Seeelefanten. Die meiste Zeit des Tages verbringen die Tiere am Strand in der Sonne. Dabei bewegen sie sich nur sehr spaerlich.
Die Weibchen haben zum Unterschied zu den Maennchen eine deutlich kuerzere Nase.
"Wer hat mich bloss geweckt?!"
Zu den gelegentlichen Bewegungen gehoert das "Sandduschen".
Die maennlichen Seeelefanten werden durchschnittlich 5 m lang und 2,5 t schwer. Die Bullen halten sich aehnlich wie die Seeloewen einen "Harem". Dieser kann allerding bis zu 80 Weibchen umfassen. Das Leben eines Bullen muss somit ziemlich anstrengend sein!
"Bist du schweeer!"
Zu guter Letzt durften wir in Punta Norte noch eine Reihe von Guerteltieren bewundern. Diese Saeugetiere kommen nur auf dem amerikanischen Kontinent vor. Sie leben vorwiegend in Trockenraeumen.
Nahezu der gesamte Koerper wird durch einen Hornpanzer geschuetzt.
Guerteltiere ernaehren sich von Insekten und wirbellosen Tieren. Wir sahen sie aber auch Abfaelle am Parkplatz aufsammeln.
Mit den grossen Krallen wuehlt das Guerteltier nach seiner Beute im Sand.
In Punta Norte geniessen nicht nur Seeelfanten die waermende Sonne.
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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