In 360 Tagen um die Welt
Neuseeland: Milford/Doubtful Sound
10.-12.1.2007
Die Fahrt von Queenstown Richtung Sueden ist zunaechst landschaftlich reizvoll: links stehen die ueber 2000 m hohen Remarkebles, rechts zieht sich ueber ca 50 km der Suedarm des Lake Wakatipu dahin. Es ist schon erstaunlich welch gewaltige Seen die maechtigen Gletscher der letzten Eiszeiten - es gab hier fuenf davon - nach ihrem Abschmelzen hinterlassen haben.
Im kleinen Ort Te Anau am gleichnamigen See, ebenfalls ein Relikt der grossen Glaciers, schlugen wir fuer die folgenden drei Tage unser Quatier auf. Hier beginnen sowohl der Keppler als auch der Milford Track. Letzterer ist in vier Tagen zu bewaeltigen und im Sommer hoffnungslos ueberlaufen, sodass die Schlafplaetze in den Huetten bereits Monate im voraus zu buchen sind. Deshalb blieb uns gar nichts anderes uebrig, als mit dem Auto zum Milford Sound zu fahren. Die Fahrt dorthin stimmt, besonders bei Sonnenschein, den wir leider nicht hatten, zunehmend auf die beeindruckende Landschaft ein. Zunaechst geht es durch Huegelland und breite Trogtaeler, ehe die Berge der Divide immer hoeher und steiler werden.
Links und rechts haengen kleine Gletscher auf den steilen Bergen,...
... deren Schmelzwasser in tosenden Faellen der Gravitation gehorcht.
Kurz vor dem Ziel liegt der Homer Tunnel, der in gehoerigem Gefaelle die Ruckwand des Milford Sounds durchstoesst. An seinem Portal lebt eine kleine Kolonie von Keas.
Der Kea ist der einzige Hochgebirgspapagei der Welt.
Der Begriff Sound wir in dieser Ecke Neuseelands eigentlich falsch verwendet. Sounds sind fluviatil geschaffene
Taeler, die erst durch ihr Absinken in der Folge von Meerwasser geflutet wurden. Ein gutes Beispiel dafuer sind die Marlborough Sounds im Norden der Suedinsel. Beim Milford und Doubtful sowie allen anderen Sounds im Suedwesten handelt es sich aus morphologischer Sicht um glaciale Ueberformung. Richtig ist dagegen die Regionsbezeichnung Fjordland!
Dem staunenden Besucher praesentiert sich als erstes der Mitre Peak, benannt wegen seiner einer Bischofsmuetze aehnlichen Form.
Umgeben wird der Milford Sound von teilweise senkrecht ueber mehrere hundert Meter abfallende Felswaende, die von den Gletschern und dem Material der Seitenmoraenen glatt geschliffen wurden.
Felswand mit typischem Gletscherschliff.
Die unglaubliche durchschnittliche Jahresniederschlagssumme von 7000 mm (es wurden auch schon 9000 mm gemessen!) lassen unzaehlige Wasserfaelle entstehen, deren Schuettung stark von den Niederschlaegen der vergangenen Tage abhaengt.
Einige der Wasserfaelle sind ...
... mehrere hundert Meter hoch!
Durch den vielen Regen befindet sich im Wasser an der Oberflaeche eine mehrere Meter dicke Schicht an Suesswasser. Der schmale Eingang zu den Sounds haelt die Duenung der Tasmann See ab und verhindert so die Durchmischung. Als Folge davon leben hier sowohl Suess- als auch Salzwasserfische.
Wie schoen muss es hier erst bei Sonnenschein sein!
Am folgenden Tag fuhren wor morgens nach Manapouri. Der diesmal strahelnde Sonnenschein liess uns spontan eine Tour in den Doubtful Sound buchen, obwohl die dafuer faelligen 120,- EUR pP schon recht happig waren. Zunaechst gings per Boot ueber den malerischen Lake Manapoeri und anschliessend per Bus ueber den Wilmot Pass.
Am beschaulichen Lake Manapoeri.
Blick vom Wilmot Pass auf den Doubtful Sound.
Die folgenden drei Stunden befuhren wir den pitoresken Doubtful Sound. Er unterscheidet sich vom Milford Sound durch seine zahlreichen Seitenarme, die dichte Bewaldung der niedrigeren Berge und die zahlreichen Inseln.
Inseln und Halbinseln praegen das Erscheinungsbild des Doubtful Sound.
Blick in einen der Seitenarme.
Eines der zahlreichen Trogtaeler, die von kleineren Gletschern geschaffen wurden.
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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