In 360 Tagen um die Welt
Neuseeland: Zentrum Nordinsel
9.-16.12.2006
Nachdem wir die Halbinseln des Nordens mit ihren herrlichen Straenden erkundet hatten, machten wir uns auf in das Herz der Nordinsel. Bereits an der Stadteinfahrt von Rotorua ist der Gestank schlimmer als in St. Poelten! Hier allerdings ruehrt er von den unzaehligen heissen Quellen, die teilweise mitten in der Stadt an die Oberflaeche treten. So gibt es in oeffentlichen Parkanlagen eine Reihe von eingezaeunten Schlammloechern und Hot Springs. Das hat zur Folge, dass es selbst am Campingplatz drei Pools mit Thermalwasser gab und die Heizung, die wir trotz anbrechenden Sommers gut gebrauchen konnten, richtig heiss wurde.
Mitten im Park dampft und ...
... blubbert es gewaltig.
Dass Rotorua schon frueh von den Englaendern besiedelt wurde, laesst sich gut an der Architektur des Badehauses erkennen.
Vor dem alten Badehaus wird Rasenbowling und Crocket gespielt.
Besonders heftig sind die vulkanischen Erscheinungen am Stadtrand zu beobachten. Wir besuchten an zwei Halbtagen "Whakarewarewa". Neben einer Reihe von Mudholes sind die Geysiere "Pohuto" und "Prince of Wales' Feathers" die eigentliche Attraktion. Ersterer speiht sein kochend heisses Wasser jede Stunde fuer einige Minuten bis zu 20 m in die Luft, zweiterer ist deutlich kleiner, dafuer aber beinahe staendig aktiv.
Die beiden Geysire in Aktion.
Am Fuss der Geysire lagern sich farbenpraechtig diverse Mineralien ab.
Nur etwa 100 m entfernt lebt eine Maorigemeinde mit und von den vulkanischen Erscheinungen. Die Szenerie ist richtig bizarr: zwischen Haeusern und Grabsteinen steigen dichte Dampfschwaden auf, im ganzen Dorf verteilt liegen ueber Loechern im Boden Holzkisten, in denen Essen ueber Dampf gegart wird.
Wegen der vulkanischen Ativitaeten koennen die Toten nur oberirdisch bestattet werden.
Dampfgaren in Rotorua.
Im Zentrum des Dorfes befindet sich ein natuerliches Becken mit siedend heissem Wasser, das zum Kochen genutzt wird. Keines der Haeuser hat daher fliessendes Warmwasser. Bei Bedarf wird es einfach im Kuebel geholt.
Das Heisswasserbecken wird vom ganzen Dorf zum Kochen benutzt.
Die Kinder erfreuen sich am taeglichen Gratisthermalbad.
In Shows wird den Touristen der Tanz der Maoris naeher gebracht.
Die Schnitzkunst wird von den Maoris seit Generationen weitergegeben.
Die heissen Quellen werden auch in einer Reihe von Thermen verwertet. Wir goennten uns einen Nachmittag im "Polynesian Spa". Dort sind mehrere Becken mit bis zu 42 Grad heissem Wasser unmittelbar am Ufer des Lake Rotorua angelegt. Es waren einige erholsame Stunden vor traumhafter Kulisse.
Nach so viel Vulkanismus und Maorikultur - Rotorua ist Kernland der Maoris - fuhren wir an die Westkueste nach Raglan. Der Ort liegt wunderschoen an einem Meeresarm und wird von Wind-, Kite- und Wellensurfern frequentiert. Da leider kein Leihmaterial angeboten wurde, mussten wir uns mit Zusehen und einem ausgedehnten Strandspaziergang zufrieden geben. Ausserdem kamen wir nach langer Zeit wieder einmal zum Joggen.
Surfer bei Raglan.
Tags darauf fuhren wir ueber die extrem kurvenreiche unasphaltierte Kuestenstrasse zu den "Bridal Veil Falls".
70 m stuerzt das Wasser in den "Bridal Veil Falls" zu Tale.
Anschliessend gings weiter ins Landesinnere nach Waitomo. Die Landschaft besteht hier aus wasserloeslichem Kalkstein. Entsprechende Karsterscheinungen sind die Folge. Diese treten allerdings in einer Intensitaet auf, wie wir sie in Oesterreich nicht kennen. An der Oberflaeche kaum erahnbar, befinden sich darunter wahre Labyrinthe an Hoehlensystemen. Baeche verschwinden scheinbar spurlos im Felsen und treten kilometerweit entfernt wieder ans Tageslicht. Zudem werden die Hoehlen von Millionen Gluehwuermchen bevoelkert, die sensationelle Eindruecke vermitteln. Die Hoehlen werden naemlich perfekt vermarktet. Wir entschieden uns fuer eine 3,5 stuendige Black Water Raftingtour. Dabei stiegen wir, gehuellt in dicke Neoprenanzuege und mit Helm samt Lampe ausgeruestet in eines der Labyrinthe ein. Wir wanderten im huefttiefen Wasser, sprangen ueber Wasserfaelle in die Tiefe und trieben in Autoschlaeuchen sitzend im 10 Grad kalten Wasser mit staunendem Blick auf die an der Hoehlendecke haengenden Gluehwuermchen dahin. Diese Tour war ein kaltes, aber aufregendes Erlebnis!
Kurz nach dem Passieren der bizarren Felsen verschwindet der Bach im Berg.
Im Zentrum des King Country liegt Taupo. Neben dem gleichnamigen See sind wohl die "Huka Falls" die wichtigste Sehenswuerdigkeit. Das Wasser des Waikat River schiesst zunaechst ueber knapp 100 m lange Stromschnellen um anschliessend in das 10 m tiefer gelegene Becken zu stuerzen. Das Beeindruckendste sind die gewaltigen Wirbel, die sich dort im Weisswasser bilden.
Tosend stuerzt der Waikat River ueber die "Huka Falls".
Wir beschlossen noch am spaeten Nachmittag bis zum Tongariro Nationalpark weiter zu fahren. Die Nacht verbrachten wir am Campsite in Whakapapa. Hier liegt auch das groesste Schigebiet der Nordinsel am 2797 m hohen Mt. Ruapehu. Dieser Vulkan liess bei seinen Ausbruechen 1995/96 die Wintersaison allerdings platzen.
Hinter bluehenden Ginsterstrauechern erheben sich der Mt. Ngauruhoe (li) und der schneebedeckte Mt. Ruapehu.
Am naechsten Morgen nahmen wir die Durchquerung des Nationalparkes in Angriff. Wir fuhren mit dem Shuttelbus zum Ausgangspunkt am Fuss des Mt. Ngauruhoe. Das Tongariro Crossing zaehlt zu Recht zu den schoensten Tagestouren der Nordinsel. Schliesslich kletterten wir innerhalb von 7 Stunden ueber erstarrte Lavafluesse, durchquerten einen Kraterboden, passierten eine aktive Geothermalzone und bestaunten smaragdgruene und blaue Seen. Nur der Gipfel des 2287 m hohen Mt. Ngauruhoe war die meiste Zeit in Wolken, weshalb wir auf das Erklimmen des Aschekegels verzichteten.
Mt. Ngauruhoe am Morgen mit Wolkenhaube.
Vor dem Mt. Ngauruhoe liegt ein gewaltiger Kraterboden.
Im Red Crater ist nach wie vor vulkanische Aktivitaet spuerbar.
Blick auf die Emerald Lakes.
Minerale geben dem Wasser seine intensive Farbe.
Schoen (kalt) wars!
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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