In 360 Tagen um die Welt
Thailand: Chiang Rai
3.-6.4.2007
Auf der Fahrt von Chiang Mai nach Chiang Rai lag Markus' Vater wegen Uebelkeit und Verdauungsproblemen, die ihn die naechsten Tage beschaeftigen sollte, flach. Trotzdem nutzten wir die Fahrt um ein Dorf mit verschiedenen Staemmen zu besuchen. Wie sich herausstellte handelte es sich dabei um ein rein kommerzielles Projekt. Um den Touristen moeglichst einfach verschiedene Staemme zu praesentieren und ihnen das Geld aus der Tasche ziehen zu koennen, hatte man vor einingen Jahren etwa 10 Kilometer noerdlich von Chiang Rai insgesamt 5 Staemme angesiedelt. Die grosse Attraktion stellen dabei die Langhals Fraeuen dar. Die Karen - sie nennen sich selbst Padaung - stammen urspruenglich aus Myanmar. Fuer ihre Anwesenheit in Thailand gibt es verschiedene Erklaerungen. Die einen sprechen von Fluechtlingen, die anderen davon, dass ein geschaeftstuechtiger Thai sie als Fotobjekte fuer Touristen uebersiedeln liess. Ebenso gehen die Erklaerungen darueber auseinander, weshalb die Frauen bis zu 8 kg schwere Metallspiralen um den Hals tragen. War es wirklich urspruenglich ein Schutz gegen Tigerbisse oder doch nur eine Form von Schmuck?
In diesem Schaudorf leben auch noch Lisu, Akha und Whan. Es ist sicherlich lohnender diese Voelker in ihren urspruenglichen Doerfern zu besuchen. Andererseits wird der Besucheransturm in genau diesen durch das Projekt etwas geringer gehalten, was sicher nicht schaden kann! Insgesamt machte das Ganze jedenfalls keinen wirklich guten Eindruck. Die Bewohner stellten sich bereitwillig vor die Kameras, tanzten und sangen quasi auf Befehl und baten trotz erheblicher Eintrittsgebuehren um weitere Donations.
Nicht alle profitieren vom Tourismus: nur wenige Meter weiter muss der kleine Bub den Tag auf den Zementsaecken an der Baustelle verbringen, auf der seine Mutter fuer wenige Baht schuftet.
Auch den Besuch des Goldenen Dreiecks absolvierten wir waehrend unseres Transfers. Und hier ging es uns aehnlich: der Besuch war eher enttaeuschend. Die Landschaft am Zusammenfluss der beiden Grenzfluesse ist zwar recht schoen, aber die vielen Souvenierstaende und Keiler fuer Bootsfahrten auf dem Mekong lassen einfach die extreme Vermarktung dieses Platzes hervortreten.
Das Goldene Dreieck: im Vordergrund Thailand, die Sandbank befindet sich in Myanmar und rechts, am orthographisch linken Ufer des Mekong, liegt Laos.
Dazu kam noch ein anderer negativer Punkt, der uns die drei Tage in Chiang Rai verfolgte. Die Bergstaemme dies- und jenseits der Grenze zu Myanmar hatten mit dem Abbrennen der abgeernteten Felder begonnen. Durch die so entstandenen Aerosole war der Dunst erheblich und die Landschaft in fahles Licht getaucht. Bei unserem Ausflug nach Mae Salong konnten wir die kahlen Haenge mit eigenen Augen sehen.
Das Abbrennen der Felder und die Brandrodung der Bergstaemme sorgt ueber Wochen fuer truebes Wetter.
Bis vor einigen Jahren wurden auch auf thailaendischer Seite die Berghaenge mit Mohn zur Opiumherstellung bepflanzt. Nunmehr geht das Militaer recht rigoros dagegen vor. Als Alternative wurde mit der Auspflanzung von Tee und Kaffee begonnen. Heute kann man in Mae Salong in verschiedenen Teehaeusern den aromatischen Hochlandtee verkosten.
In den Bergen liess die Mutter von Koenig Bhumipol bei Doi Tung einen schoenen botanischen Garten anlegen.
Chiang Rai liegt am Mae Kok Fluss. Frueher stellte er die wichtigste Verkehrsverbindung ins Umland dar. Heute ist er fuer die Fischerei, Schottergewinnung und als Freizeitvergnuegen von Bedeutung.
Fahrer samt Wachmann relaxen im Tuk Tuk, dem wichtigsten oeffentlichen Nahverkehrsmittel in Chiang Rai.
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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