In 360 Tagen um die Welt
Vietnam: Hanoi
12.-25.4.2007 mit Unterbrechungen
Mit dem Flug nach Hanoi hatte das bequeme Reisen durch Thailand sein Ende und wir im kleinen Tung Trang Hotel ein nettes Travellerquartier (14 USD) gefunden. Das Haus liegt wenige Gehminuten vom Hoan Kiem-See entfernt in einer relativ ruhigen Seitengasse.
Ruhe ist tatsaechlich in der Hauptstadt Vietnams etwas Relatives. Bei ca. 3,1 Mio. Einwohnern duerften etwa 1,5 Mio. Mopeds in den Strassen der Stadt unterwegs sein. Diese sorgen fuer entsprechenden Laerm und Abgase. Das Ueberqueren einer Strasse erforderte zumindest in den ersten Tagen eine gewisse Ueberwindung. Da sich die meisten Familien nur ein Moped leisten koennen reisen haeufig 3-4 Personen gleichzeitig damit!
Bis in die spaete Nacht hinein sind die Strassen im Zentrum Hanois mit Mopeds und einer verschwindenden Anzahl von Bussen verstopft.
Zum Wohle der Zweiraeder gibt es an jeder Ecke einen bewachten Parkplatz: am Gehsteig selbstverstaendlich!
Die Stadt hat aber trotzdem eine reizvolle Atmosphaere. Im Zentrum liegt der Hoan Kiem-See. Im Umkreis von mehr als einem Kilometer gibt es nur ganz wenige Neubauten. Die meisten Haeuser haben 3-4 Geschosse und sind um die 100 Jahre alt. Viele von ihnen sind nur wenige Meter breit, dafuer aber bis zu 60 m tief. Das liegt daran, dass in frueheren Zeiten die Steuer nach der Breite der Fassade berechnet wurde!
Ein betraechtlicher Teil der Altstadt gilt als "Franzoesisches Viertel". Hier stehen noch schoene alte Villen, teils im Jugend- und Belle-Epoche-Stil, die gerade neu renoviert werden. Sie werden entweder an reiche Auslaender vermietet oder dienen als Botschaften. Der eindrucksvollste Bau aus dieser Zeit ist die Oper. Sie wurde als verkleinerte Ausfuehrung des pariser Opernhauses gestaltet.
Das gesamt Leben Hanois scheint sich auf den Strassen abzuspielen. Hier werden Mopeds repariert, Schuhe geflickt, Essen gekocht und Bier ausgeschenkt. Dementsprechend sind die Gehwege meist fuer Fussgaenger unpassierbar. In dieser Atmosphaere liegt aber auch der Reiz der Stadt. Richtige Sehenswuerdigkeiten sind eher Mangelware. Gelegentlich findet man kleine versteckte Pagoden. Die interessanteste ist wohl der Literaturpalast. Hier wurde 1050 die erste Universitaet Hanois gegruendet um die Lehren Konfuzius' zu verbreiten.
Nachmittags trinken die Maenner gerne das eine oder andere Bia Hoi: leichtes Fassbier, das Glas fuer 5,- Cent.
Einen voellig anderen Eindruck erhaelt man von der Stadt, wenn man sich im Morgengrauen an den See begibt. Dort wo bis spaet in die Nacht hunderttausende von Mopeds knattern sind die Menschen ploetzlich joggender Weise unterwegs. Am Strassenrand wird Krafttraining betrieben und aeltere Menschen halten sich in grosser Zahl am Ufer mit Thai Chi und aehnlichem fit.
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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