In 360 Tagen um die Welt
Argentinien: Buenos Aires
15.-19.11.2006
Wir hatten beschlossen, uns zum Abschluss unserer Suedamerikareise nicht nochmals 40 Stunden in einen Bus zu setzen, sondern einen Flug vorzuziehen. Nach mehreren Fehlversuchen bei Aerolinas Argentinas einen billigen Flug von El Calafate nach Buenos Aires zu bekommen, wurden wir schliesslich auf der website von LAN fuendig. Die endgueltige Buchung machte zwar noch einige Telefonate noetig, letztlich ergatterten wir die Tickets aber zum Stueckpreis von 73,- EUR. Und etwa gleich viel haette das Busticket gekostet!
Trotzdem lief das Ganze nicht so angenehm ab wie erwartet. Die Maschine kam aus Ushuaia und konnte dort wegen Schlechtwetters erst mit zweistuendiger Verspaetung starten. Das hatte zur Folge, dass wir erst nach 1:00 Uhr morgens bei unserem Hotel in Buenos Aires an die Tuere klopften. Zu allem Ueberdruss wusste der Nachtportier nichts von unserer Reservierung und hatte auch kein Zimmer frei! Also rein ins naechste Taxi, von einem Hotel zum naechsten, doch ueberall hiess es "todo ocupado"! Nach knapp zehn Fehlversuchen fand der Taxler ueber die Zentrale ein freies Bett in einem Hotel weit weg vom Zentrum und doppelt so teuer. Aber um beinahe 2:00 Uhr morgens waren wir froh ueberhaupt eines gefunden zu haben!
Am naechsten Morgen hatte uns Jimena dann ein billigeres Hotel, zwar auch weit vom Zentrum entfernt, aber neben der Subte, besorgt.
An den naechsten beiden Tage erledigten wir praktische Dinge wie Waesche in die Lavanderia zu bringen und einige Dinge einzukaufen. Ausserdem waren wir nochmals im Buero von British Airways so laestig, dass die nochmals 200,- EUR fuer das verspaetete Gepaeck bei der Anreise springen liessen.
Am letzten Tag fuhren wir nach La Boca. Dieses Viertel ist das aelteste der Stadt. Hier entstanden auch die ersten Hafenanlagen.
Als vor mehr als hundert Jahren eine Gelbfieberepidemie ausbrach, uebersiedelten die Reichen nach Recoleta. Zurueck blieben die Arbeiter.
Beruehmt ist das Stadtviertel einerseit wegen des hier beheimateten Fussballteams Boca Juniors, in dem auch Maradona gross wurde, und andererseits wegen der bunten Haeuser.
La Boca hat nicht gerade den besten Ruf, weshalb die Touristen gerade mal durch vier Strassen spazieren. Hier herrscht daher Kommerz pur. Ueberall gibt es Strassenverkaeufer, Musiker und Reataurants.
Und dann ist La Boca noch der Geburtsort des Tangos, der hier entsprechend vermarktet wird. An jeder Ecke steht ein Paar, dass sich fuer ein paar Pesos vor den Kameras in Pose wirft. Zahlreiche Lokale locken mit Tangoshows.
Den Touristen wird jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes das Geld aus der Tasche gezogen. Wir fielen zwar keinem Taschendieb zum Opfer, dafuer aber auf einen anderen miesen Trick herein. Beim Bezahlen des Mittagessens gab ich dem Kellner einen 100-Pesoschein. Kurz darauf kam er wieder und fragte nach Kleingeld, da er nicht wechseln koenne. Ich hatte tatsaechlich den Betrag exakt bei mir und bekam den Hunderter wieder zuruck. Als ich damit spaeter einkaufen wollte, wurde der Hunderter an der Kasse als Falschgeld zurueckgewiesen. Da ich keinen anderen einstecken hatte und dieser urspruenglich aus einem Bankomat kam, ist anzunehmen, dass er mir vom Kellner untergeschoben wurde. Nur gut, dass ich ihn am Abend wieder los wurde...
Damit ging eine dreieinhalbmonatige Reise durch 4 Laender zu Ende. Wir konnten dabei sehr viele neue Erfahrungen machen. Probleme, die uns Europaeren bedeutend erscheinen, verlieren angesichts der Lebensumstaende betraechtlicher Teile der hiesigen Bevoelkerung voellig an Bedeutung. Die Armut ist zwar nicht erdrueckend, aber durchaus gegenwaertig. Wir haben aber auch grosse Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft erlebt. Dazu kamen beindruckende Landschaft, Flora und Fauna. Nicht zuletzt bleibt die Erfahrung, dass diese Laender mit rudimentaeren Spanischkenntnissen und einer Portion Geduld und Musse problemlos und kostenguenstig zu bereisen sind.
Wir kommen wieder!!!
Aufbruch: | 02.08.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 11.07.2007 |
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