Let's ROCK the world - Eine Kletterweltreise
Australien: Kings Canyon & Coober Pedy
25.09.2011 bis 28.09.2011
Liebe Nichtkletterer: wir erleben auch am Boden Abenteuer, von denen wir Euch gern berichten wollen.
Sylvie's Mutti soll ja zuhause auch was zu erzählen haben.
Es begann wie immer: Zeltplatzsuche zu Anbruch der Dunkelheit, Weinchen zum Sonnenuntergang und früh morgens Wanderschuhe an und los. Unsere Kings Canyon Bewanderung lief wie am Schnürchen, schöner Rundweg mit toller Aussicht und ordentlichem Auf- und Abstieg.
Im Kamin kann man nicht fallen (alte Sachsenweisheit)
Sylvie prüft die Abriebfestigkeit der des Felsvorsprungs, Mutti bekam fast 'nen Herzinfarkt...
Nichtsahnend machten wir uns auf dem Weg aus dem Nationalpark, nach paar Kilometern war überraschend Schluss!
Vollsperrung der einzigen Zufahrtsstraße, keiner kam mehr aus dem Kings Canyon
Was war geschehen?
Polizei und Feuerwehr hielten sporadisch an um scheibchenweise Informationen rauszurücken: ein Buschfauer sei ausgebrochen, möglicherweise war eines der vielen beabsichtigt entfachten Feuer außer Kontrolle geraten (es gab heftige Stürme). Ein Trucker war bereits in einem Feuerball gefangen, der über die Straße rollte, aber wohl unverletzt entkommen.
Niemand könne voraussagen, wann die Straße wieder passierbar sei...kann 2h oder 1 Woche dauern!
Mit uns warteten noch sehr viele andere Camper. Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid, so luden wir uns gegenseitig zu Speis und Trank ein.
Nach ungefähr 20h warten ohne Aussicht auf Besserung kam uns aus dem Sperrgebiet eine Kolonne Autos entgegen. Die Jungs haben einfach die "Road closed" Signs "übersehen" und den ganzen Weg in den Canyon gefahren - ohne dass sie durch Feuer oder Polizei aufgehalten wurden.
Ihr ahnt es schon: ruckzuck hatten wir auch eine Kolonne zusammen um es ihnen gleich zu tun. Angeführt von einem französischen Pärchen schafften wir es rund 60 Meilen zu entkommen, dann wurden wir hollywoodreif mit Blaulicht eingefangen und zur Umkehr gezwungen! Unsere Franzosen waren ganz clever: "je ne parle pas anglais"
Glücklicherweise wurde uns die 2000 Dollar Strafe erlassen, die eigentlich auf diese Aktion gestanden hätten. Wir hatten den Eindruck, dass der Officer die Verfolgungsjagd als nette Abwechslung empfunden hat.
Also hieß es wieder brav anstellen und warten.
Alle, auch die Feuerwehr, warteten auf die Pressekonferenz...
Geh'n oder bleiben? Spannung wie zur Maueröffnung '89
Gefolgt von Jubel und hupenden Autokolonnen. Nur diesmal waren es Motorhomes statt Trabis!
2 Stunden nach unserem Fluchtversuch wurde die Straße endlich geöffnet; das Feuer hatte sich nach Norden verzogen. Jetzt wollten wir auch wirklich nur noch auf den Stuart Highway und raus aus dem Outback.
Unsere letzte Station im Hinterland sollte Coober Pedy sein (Wikipedia: "englische Schreibweise des Aboriginal-Begriffs "kupa piti " - was so viel heißt wie "weißer Mann im Loch".)
Tausende Sandhaufen vor der Stadt kündigten schon die nahende Ankunft in der Minenstadt an, 90% der Opale weltweit werden dort abgebaut. Ihr braucht gar nicht hoffen, wir haben keine Edelsteine ausgegraben. Weihnachten gibt es also wieder nur etwas selbst gebasteltes
Ein Großteil der Stadt ist unterirdisch, wegen des extremen Klimas in der Gegend. Es gibt Höhlenkirchen, -hotels, -kino usw.
Manu hält eine Spontanpredigt in einer unterirdischen Kirche
Meet the locals! Einige warteten schon morgens auf die Öffnung des Liquorstores.
So gut hat es uns jetzt untertage doch nicht gefallen, also nix wie zurück in die Zivilisation Richtung Südküste. Unser Mund wurde von dem ganzen Sand schon ganz trocken, also schnell ins Weinvalley, den Rachen befeuchten.
Aufbruch: | 22.03.2011 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 15.04.2012 |
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