Let's ROCK the world - Eine Kletterweltreise
Nepal: Manaslu Finale
Nach dem Tsum Valley sind wir zurück auf dem Manaslu-Circuit auf 1800m.
In wenigen Tagen überqueren wir den höchsten Punkt; den Larkya La mit 5200m.
Die Gebetsmühlen drehen kann auch nie schaden.
Doch dann hätte Manu beinahe schlapp gemacht! Am Tag 11 schafft sie es kaum noch bis zur Mittagspause, Energiedefizit trotz 3 riesen Mahlzeiten täglich und massig Schoki, die Hose rutscht. Ab jetzt muß noch mehr Süßes gefuttert werden (am Ende des Treks waren es 4,5 Kilo ), Sylvie sagt: Bier nährt auch.
Da kommt uns eine Geschäftsidee: die Nepali-Diät! Dal Bat & Himalaya = Abnehmgarantie.
In Lho sind die Strapatzen vergessen, denn hier reißt die Wolkendecke auf und gibt einen herrlichen Blick auf den Manaslu, den 8. Höchsten Berg der Erde frei!
Ab da wird es langsam kalt, wir haben die Schneefallgrenze erreicht. Ein echter Belastungstest für unser Dreijahreszeitenzelt. Aber wir geben nicht auf und bleiben bei Regen, Schnee und Sturm störrisch in unserem Zelt sitzen, Sylvie köchelt in der Apside...denn Teehaus ist was für Waschlappen
Morgendliches "Aus-dem-Zelt-schaufeln"
In Samagon bleiben wir einen Tag und machen Ausflüge zu einem See und dem Manaslu-Basecamp.
Nix Photoshop, sieht wirklich so aus!
Eisblockbouldern, eine neue Klettersportart?
Basecamp- das klingt schon nach großem Bergsteigerabenteuer! Also morgens um vier widerwillig aus dem Schlafsack geschält und los.
Nach einer halben Stunde stellte unser Guide fest, dass er den Weg nicht kennt, war vollkommen unvorbereitet. Fußspuren gab es Dank Neuschnee nicht und die Karte half auch nicht. Glaubt uns, Ihr hättet nicht seiner Stelle sein wollen, als Manu explodierte!
Dank einer französischen Gruppe hinter uns fanden wir doch noch den Weg hinauf, konnten aber nicht ganz zum Basecamp wegen Lawinengefahr. Aus sicherer Entfernung sahen wir ein Stück Gletscher ins Tal stürzen, was für ein Spektakel!
Die nächsten 2 Tagesetappen liefen wir gleich in einer, weil wir schon so gut akklimatisiert waren. Die letzten Meter bis Darmasala (4400m), der letzten Bleibe vor dem Pass, fielen schon etwas schwer.
Nachts sind hier bis -16°C mit Schneesturm zu erwarten, da gehen wir doch lieber rein. Aber drinne war voll! Also wurde ein Frauen-Schlafsaal im Viehstall errichtet, wir schliefen für den Schnäppchenpreis von 6€ die Nacht neben einem Haufen Yakmist. Mein schönstes Ferienerlebnis.
Wir trugen alles, was wir besaßen am Körper plus Schlafsack plus Decke...und es reichte gerade so.
Aber wir hatten andere Sorgen als Geruchsbelästigung, nämlich genug Nahrung und Flüssigkeit zuzuführen, um den nächsten Tag durchzustehen. Nach dieser All you can eat-Performance überlegt Manu, Sylvie zum Wettkampfessen anzumelden!
Im Morgengrauen um 5Uhr ging es los, eine Reihe vermummter Wanderer schlängelt sich auf dem Weg zum Pass. Das Wasser in unseren Flaschen ist gefroren, wir können kaum etwas trinken.
Dann beschert uns der Sonnenaufgang unbeschreibliche Bilder, die glatt unsere gefrorenen Hände, Füße und Nasen vergessen lassen.
langsam wurde es heller
und auch die Lampe konnte bald aus!
Bergleuchten in allen Farben
Sonnenaufgang
traumhafte Kulissen Richtung Larkya Pass
kurz vor dem Ziel, die Sonne schien, trotzdem wars saukalt!
Vor lauter Übermut steigen wir etwas zu schnell auf, am Pass treffen wir eine Gruppe, die 2h vor uns los ist. Einerseits packt uns pure Euphorie bei dem unbeschreiblichen Anblick der Kulisse, andererseits hämmert das Blut in unserem Kopf, die Konzentration sinkt, die Beine wollen nicht mehr laufen. Die Quittung für den Aufstiegsspurt.
Oben! 5200m selbst hoch gestapft
Das Siegerfoto
Der Abstieg war nicht weniger beschwerlich, in hüfthohem Schnee fallen wir an dem steilen Berghang ständig auf den Hintern.
10 Stunden später erreichen wir jubelnd Bimthang auf der anderen Seite.
Manaslu-Rückseite
Abstieg Richtung Tilje
Da guckt der Langur nicht schlecht
Ab jetzt geht es nur noch bergab. Innerhalb eines Tages schaffen wir es nach Daraphani (ca. 2000m), der Kreuzung Manaslu- und Annapurna-Trail. Und hier gibt es sogar eine heiße Dusche und eine Flasche spanischen Tempranillo! Es gibt einen Gott.
Flussabwärts durch keine Dörfchen laufen wir ein Stück des Annapurna-Circuit dem Ende entgegen.
Ein letzter Anstieg entlang der Reis- und Weizenfelder.
Ab jetzt lassen wir den Trek gebührend ausklingen und spazieren bis Bulbhule, wo wir den local Bus nach Bezi Bazar / Pokhara nehmen. Und nein, wir wollen nicht mit dem Jeep abkürzen. Echt nicht.
Aufbruch: | 22.03.2011 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 15.04.2012 |
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