Let's ROCK the world - Eine Kletterweltreise
Nepal: Manaslu 1 und Tsum-Valley
Das letzte Kapitel unserer Abenteuerreise ist schon angebrochhen, aber kein Grund zum heulen, denn das Finale ist GRANDIOS!
Es reicht schon ein Wort um das Herz eines jeden Bergverrückten höher schlagen zu lassen: Himalaya.
Unser Stück vom Kuchen heißt "Manaslu-Circuit, Tsum-Valley mit Ganesh Himal". Noch nie gehört? Wir vorher auch nicht! Es bedurfte einiger Recherche, diesen dreiwöchigen Zelttrek aus diversen Internetforen herauszupicken. Die Seite www.trekkingforum.com ist übrigens sehr empfehlenswert.
Kleiner Wermutstropfen: die Manaslu Conservation Area und das Tsum sind "Restricted Areas", man muss einen Bergführer mitnehmen der zuvor in einem Behördenmarathon teure Genehmigungen für uns Ausländer organisiert.
Gut gelaunt nach unserem kurzen Thailand-Intermezzo landeten wir in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals.
Zum Auftakt ist unser Laptop im Airporttaxi "verschwunden", aber der Hotelmanager konnte ihn aufspüren und der Fahrer wurde gefeuert. Aufregend ging es weiter, denn vor unserem Trekkingstart mussten noch 1 Million Dinge besorgt werden, vom Steigeisen bis zum Teebeutel.
Sylvie sortiert die Fertignahrung für ca. 2 Wochen, der Rest wird unterwegs dazu gekauft.
Dann war es endlich so weit: wir trafen unsere Begleiter Bachan und seinen Kompagnon Barkas und nahmen in aller Früh den Chickenbus nach Arughat Endhaltestelle, dem Ausgangspunkt des Treks (600m über dem Meeresspiegel).
Aus Platzmangel im Bus haben wir ein Kind bekommen! Und schlossen Wetten ab, ob das Eis seinen Bestimmungsort findet oder auf Sylvies Hose landet
Und da schwante es uns schon. Bachan versicherte sich mehrmals, dass wir wirklich nach Arkhet Bazar (2h) wandern wollen, es fährt doch ein Jeep. Ähm, wir sind doch zum wandern hier?!
Tatsächlich haben wir die 2 stündige Wanderung heil überstanden und campierten leider mitten im Dorf.
Das zog jede Menge Schaulustige an, bettelnde Kinder ("Give me money! Give me chocolate!") und Hunde. Und während uns ca. 30 Augenpaare beim Kochen und Essen anstarrten, machte sich unser Topfdeckel davon. Habt Spaß damit, Kiddies!
Daraufhin wollten wir nicht mehr in Dörfern schlafen. Aber unsere Jungs schon, denn da gibt es Teehäuser und Dal Bat. Es handelt sich um das Nationalgericht der Nepalis, bestehend aus Reis, Kartoffeln, Linsensuppe und ggf. Gemüse oder Yakfleisch und sollte zwei mal täglich verabreicht werden.
Ohne Dal Bat geht nix, und wenn man es gleich mit der Hand rein schaufelt passt mehr rein! Wir sind total beeindruckt, was unsere Männer verdrücken können.
Die folgenden Tage wanderten wir bis zum Abzweig ins Tsum Valley moderat bergauf und bekamen unterwegs einiges zu sehen:
Platz eins: der laufende Schrank.
Wir staunen, was die Nepalis so durch die Bergwelt schleppen. Ein Porter trägt nicht selten mehr als sein eigenes Körpergewicht auf dem Rücken umher, barfuss oder in Flip Flops!
Platz 2: Nepal such den Superstar.
Ein betrunkener Teehausbesucher unterhält uns singend und tanzend, die Einheimischen feuern kräftig an.
Unterwegs erfahren wir von Bachan allerlei über die nepalisische Geschichte und Religionen. Nicht weniger als 103 Kasten und unzählige religiöse Glaubensrichtungen kennt man hier, dominierend natürlich Hinduismus und Buddhismus.
Da wir unterwegs immer wieder um Donations für Pfadausbau usw. gebeten werden, fragen wir uns (und ihn) wohin die hunderte USD für unsere Genehmigung fließen? Government, Police,...na super. Buddhistische Klöster leben hauptsächlich von ausländischen Spenden.
Ebenfalls erfahren wir, dass das Tsum Valley auf Grund der Wünsche der Bevölkerung zutrittsbeschränkt ist. Nachdem 1991 die ersten Ausländer kamen, schrieben die Dörfer Petitionen in die Hauptstadt, man möge bitte keine Ausländer mehr herein lassen, die ihren einfachen Lebensstil beglotzen.
Aber wir gehören zu den paar Geduldeten und sind neugierig auf das Leben am Rande zu Tibet.
..und Schafe und Esel, mit denen wir um den schmalen Pfad konkurrieren
Viele liessen sich gerne fotographieren, weil sie scheinbar keine Fotos von sich haben, andere ganz und gar nicht.
Ganz so "remote" ist es nicht mehr, der Globalisierung sei Dank kann man auch hier Coca Cola, Bier und Snickers erwerben. Wir beschränken uns doch lieber aud Kartoffeln, Nudeln und Reis, da die Müllabfuhr so aussieht:
Abfalljeder Art wird einfach im nächsten Gebüsch entsorgt
Wir entscheiden uns für einen kleinen Abstecher über Ripchet und betreten unerforschtes Gebiet, auch für unseren Guide.
Dort sahen wir das erste Mal auf unserer Reise wirklich arme Menschen. Schwarz vor Dreck von Kopf bis Fuß. Als Ausländer war man eine Sensation.
Einer bat um ein Pflaster für einen gespaltenen Daumen, Tage oder Wochen alte Verletzung. Andere hatten es auf unsere Campingausrüstung abgesehen, und eine Heiratswilliger auf Manu!
Er deutete in sein kohlrabenschwarzes Gesicht, dann auf Manu, und rieb sich die Wangen. Manu lächelt freundlich und nickt, ohne blassen Schimmer was das zu bedeuten hat. Am nächsten Morgen erzählt uns Bachan, das besagter Junggeselle abends frisch gewaschen gewartet hätte: ein Zeichen, das er bereit zur Hochzeit ist. Wir sahen zu, dass wir Land gewinnen...
Durch ein malerische Landschaft nähern wir uns nach einer Woche wandern langsam Mu Gompa , dem Ende des Tsum-Valleys, ca.3800m hoch.
Rastplatz im Nirgendwo: hier wurden uns "Tibetischer Tee" angeboten...
...danach mussten wir uns gegenseitig stützen
Stupa Richtung Nile
Voller Eindrücke gehen wir zurück bis Domje, wo wir auf dem Hinweg einen paradiesischen Zeltplatz ausgemacht haben.
Unsere Begleiter schlafen wieder mal im Teehaus wegen "dirty water" im glasklaren Fluss und "heavy rain" (der normale Regenschauer am abend). Aha.
Unseren Porter (die Bezeichnung Sherpa ist übrigens falsch, es handelt sich um einen Familienname, keinen Berufsstand) ließen wir mit dem Gepäck zurück und machten uns an den 1000m Aufstieg nach Gompa Ludang, den Aussichtspunkt auf den Gamesh Himal.
Der Gamesh ist ein Gipfel mit 7 Spitzen und dank des hervorragenden Wetters hatten wir den schönsten Blick des ganzen Treks!
Ganesh-Himal sammt Kloster mit buddhistischen Gebetsflaggen
Hier wird noch über dem Holzofen von echten Nonnen gekocht
Im Tsum haben wir nur 2 andere Touristengruppen entdeckt, eine waren Ärzte in Mission aus Österreich, mit denen wir uns angefreundet haben und die wir später noch in Pokhara und Kathmandu wieder trafen.
Die Hälfte unserer Trekkingzeit ist schon um, aber jetzt geht es erst richtig los!
Folgt uns auf 5200m (!) into thin air...
Aufbruch: | 22.03.2011 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 15.04.2012 |
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