sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?
Neuseeland : 28.03. Ankunft Auckland
Dank der Zeitverschiebung landet der Flieger morgens um drei in Auckland. Beim Überflug bekomme ich einen guten Eindruck davon, wie groß Auckland tatsächlich ist. Raus aus dem Flieger und erstmal zur Passkontrolle und Immigration. Hui, das geht flott. Ob ich Pfefferspray in Bali gebraucht habe, fragt mein Grenzbeamter. Du lieber Himmel, an Witze reissende Beamte bin ich nun wirklich nicht gewohnt.
Dann zum Gepäckband. Mein Rucksack ist schon da. Puh, zum Glück ist er auch diesmal mit mir angekommen.
Als nächstes geht's zum Zoll. Vier lange Schlangen, jeweils eine für unterschiedliche Staatsbürgerschaften. Ich reihe mich bei den Europäern ein. Die lange Schlange macht eine Kurve und dahinter ist sie noch länger. Ich habe das Geheimnis gelüftet, wieso mein Rucksack seltsamerweise schwerer zu werden scheint, er filtert Nahrung aus der Luft, denn ich könnte schwören, dass er auch jetzt grad wieder an Gewicht zunimmt. Überall hängt die Warnung, Lebensmittel entweder zu entsorgen oder zu deklarieren. Die Strafe für einen undeklarierten Apfel sind 400$.
In der Schlange neben mir hängen lauter riesige Kerle in gleichen Trainingsanzügen herum. Ich kann leider die Sportart bzw. den Teamnamen nicht entziffern. Figürlich tippe ich auf Football oder Rugby. Die müssen hier also auch anstehen.
Als ich endlich an der Reihe bin, mustert die Zollbeamtin mein Kärtchen. Was das Essen ist? Oreos. Die sind in Ordnung. Wassersportequipment? Ja, Schnorchel und Maske. In Ordnung. Schuhe, mit denen ich draussen rumgelaufen bin? Ja, die Turnschuhe, die ich trage. Auch in Ordnung. Zack, bin ich draussen.
Direkt vor dem Flughafen fährt der Nachtbus in die City. Ca. 45 Minuten dauert die Fahrt und ich nicke immer mal wieder ein. Die Busfahrerin ist eine ganz Liebe und hilft mir, die naheste Haltestelle zu meinen Hostel zu finden. Queenstreet. Die Straße ist voller Backpacker, die vor diversen Bars und Fressbuden rumhängen und die typische Geräuschkulisse aus Schreien, Johlen, Lachen, Kreischen liefern. Es regnet. Einfach hier die Straße rein und immer weiter laufen, sagt die Busfahrerin noch, dann bin ich allein.
Na gut, auf los geht's los. Los. Ein Obdachloser sagt mir, wie schön ich bin und dass er sich schlecht fühlt, weil ich die Stadt verlasse. Weitere Obdachlose, die unter einem Geldautomaten kampieren, grüßen höflich. Das Nomads ist zum Glück wirklich nicht weit.
Die Tür ist verschlossen, aber es gibt eine Klingel und gerade geht ohnehin jemand raus. Ich melde mich an der Rezeption. Ich habe erst für morgen ein Zimmer gebucht und vorab gefragt, ob ich irgendwo bleiben kann. Da hieß es im TV Raum gibt's Sofas. Jetzt geht das irgendwie nicht bzw. der Typ an der Rezeption meint, Du kannst doch nicht so lange da abhängen. Ich buch Dir ein Bett. Ich bekomme ein 8 Bett Dorm zum Preis des 10 Bett Dorm, was kein großer Discount ist, wenn man bedenkt, dass die Nacht schon halb rum ist. Aber ich hätte jetzt wirklich gern ein Bett. Oder einfach nur einen Platz, wo ich bleiben kann.
Also gut, ich bezahle beide Nächte und dann sagt er mir, dass ich aber morgen um 10.00 auschecken muss und erst um 2.00 wieder einchecken kann. Na toll, nichtmals ausschlafen kann ich für den Preis.
Im Fahrstuhl fragt mich ein Pärchen, ob ich denn auch meine Ohrenstöpsel dabei habe? Wieso ist es so laut? Nee, nee, nur falls einer schnarcht.
Der dritte Stock begrüßt mich mit einem intensiven Geruch nach alten Socken. Ich muss fast würgen, das wird ja eklig, hier zu schlafen. Ich betrete mein Zimmer, in dem natürlich schon alle schlafen. Das obere Bett gegenüber der Tür ist noch frei. Leider haben sie ihre Sachen so um die Betten verteilt, dass kein Platz bleibt, um durch das Zimmer zu gehen, geschweige denn, den Backpack irgendwo abzustellen. Ich lehne ihn ans Bett. Ich werde nicht nochmal ins Bad gehen, sondern mich nur schnell ausziehen und ab ins Bett. Das muss ich allerdings noch machen und es quietscht fürchterlich. Ich stecke das Laken so gut es geht im Licht meiner Taschenlampe fest, während ich auf den Sachen der anderen um mein Bett herumbalanciere. Dabei lässt es sich nicht vermeiden, dass das Bett quietscht. Irgendwann kommt ein "shhhh" von einem der Nachbarbetten. Ist nicht so, dass ich das mit Absicht mache... Dann klettere ich in mein Bett und schlafe trotz allem recht schnell ein.
Ich wache davon auf, dass die anderen aufstehen und ihre Sachen packen. Wie spät ist es? Ach erst 6, da kann ich ja noch 2 Stunden schlafen. Ach Moment, da war doch was mit Zeitverschiebung? Es ist drei Stunden später, also 9.00. Ich muss aufstehen. Ich mache mich fertig, viel wieder einzupacken habe ich ja nicht. Auschecken an der Rezeption. Das Mädel heute ist auch nicht viel freundlicher als der Typ gestern. Gepäck? Ja, kann ich next door abstellen, raus und dann rechts die Treppe runter in den Travelshop.
Der Typ dort antwortet nicht auf mein Hi, guckt noch nichtmals hoch. Der Luggage Room ist ohnehin jedem zugänglich. Ich stelle den großen und den kleinen Rucksack ab und mache mich mit meiner Tasche auf den Weg.
Ich will zum Park, laufe aber erstmal in die falsche Richtung. Dabei komme ich aber am zweiten Nomads (Fat Camel) vorbei und frage, ob ich mir die Zimmer mal anschauen kann? Vielleicht kann ich ja wechseln? Auf jeden Fall will ich ein anderes Hostel, wenn ich in ein paar Tagen zurück komme und drei Nächte bleibe. Nee, die Zimmer oder Bäder angucken, geht nicht. Und sie sind ohnehin "fully booked ". Na gut, dann suche ich mir nachher, wenn ich eine Bibliothek gefunden habe, ein anderes raus. Das angeblich freie Internet im Nomads habe ich nämlich auch noch nicht entdeckt.
Zurück auf die Straße. Ich passiere mein Hostel und hole mir rasch noch einen Pulli und Schal, denn es ist echt kalt. Dann komme ich am Queenstreet Backpackers vorbei, aus dem grad ein Pärchen rauskommt. Wie ist es denn da drin? "Nice"
Ich kaufe mir einen Muffin und einen Tee und suche weiter nach dem Albert Park. Einmal gehe ich noch fehl und verkleckere ziemlich viel Tee auf mir, dann bin ich im Park und suche mir eine nette Bank, um meinen Muffin zu essen und den Rest Tee zu trinken. Der Park ist wirklich nett, nebenan machen ein paar Asiaten Frühsport. Ich schlendere noch ein bisschen durch den Park, die Asiaten laufen jetzt zu lustiger Musik rund um einen Baum und schlenkern dazu mit ihren Armen in der Luft. Da bekommt man ja fast Lust mitzumachen.
Stattdessen gehe ich Richtung Universität, denn da haben sie garantiert eine Bibliothek. Haben sie auch, aber ohne Free Wifi, nur die ersten 30 Minuten. Das reicht aber, um die nächste Bibliothek mit Internet zu finden, die sogar näher am Hostel liegt. Also zurück durch den Park und die zweite Library finden. Dort sitze ich dann und blogge bzw. suche nach netteren Hostels. Tatsächlich scheint das Queenstreet Backpackers das Beste und ich buche es schließlich für die drei Nächte, die ich nach dem Trip in den Norden hier bleiben werde.
Um 4.00 schließt die Bibliothek und ich gehe zurück zum Nomads, um wieder einzuchecken. Ich bin wieder im geruchsintensiven dritten Stock und diesmal in einem größeren Zimmer. In dem ich sogar noch ein Bottom Bett bekomme.
Ich lege nur schnell meine Sachen ab, dann gehe ich schon wieder weiter, um noch die Toi o Tamaki, die Auckland Art Gallery zu besuchen. Da diese leider um 18.00 schließt, bleibt nicht ganz soviel Zeit. Aber der Eintritt ist hier immer frei, also lohnt sich auch ein kurzer Besuch.
Da ich keine Jeans dabei habe, beschließe ich, eine zu kaufen, denn mit meiner Cargohose ist mittlerweile wirklich kein Staat mehr zu machen. Eine schicke schwarze Jeans (40$=25€) und ein T-Shirt mit Ameisen (25$=16€), das ich zwar nicht brauche, aber haben will, später, bin ich glücklich und etwas mit dem "kühlen" Empfang, den Neuseeland mir bereitet hat, versöhnt.
Ich gehe zurück ins Hostel, dusche und ziehe gleich mal die wärmeren Sachen an. Sieht gut aus, jetzt hab ich auch die gleiche "Uniform" wie alle, schwarze Jeans, Flipflops und weißes fancy T-Shirt, ich bin von der Masse junger Backpacker äußerlich kaum noch zu unterscheiden.
Ich will nochmal an den Pier und mir dann ein Abendessen suchen. Die Rezeption gibt die Auskunft, dass es kein kostenfreies Internet gibt. Man sollte eben nicht immer alles glauben, was so auf Homepages steht.
Der Pier ist ziemlich unspektakulär und es werden gerade jede Menge Absperrungen für einen Triatlon, der morgen stattfinden wird, aufgebaut.
Mein Abendessen esse ich in einer Sportsbar neben den Hostels, es gibt einen sehr guten Burger und ein Bier für 12$, fair enough. Ausserdem haben sie richtig tolles Internet. Im Fernsehen läuft Football und Mensch, dass sind doch die Jungs vom Flughafen von heute morgen, die da spielen. Ich bleibe bis gegen 23.00 über meinem Bier hocken und gehe dann ins Hostel und ins Bett.
Aufbruch: | 11.01.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2015 |
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