sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?
Singapur : 06.02. - 07.02. one night at airport Singapur
Die große Bahnstation Dhoby Ghant müsste eigentlich ganz in der Nähe sein, aber irgendwie bin ich verwirrt, drehe vorher um und laufe in die falsche Richtung. Also den Weg mit dem Elefantenbaby auf dem Rücken (wiegt mittlerweile 17 Kilo, wer hat es nur gefüttert?) wieder zurück.
Das Ticket zu kaufen, ist mit dem Touchscreen wieder gewohnt einfach. Einmal muss ich umsteigen. Ab hier gibt es wohl zwei Linien, 2 und 3, eine fährt zum Flughafen, eine nicht. Nur leider kommt immer nur Letztere. Eine Mitarbeiterin fragt mich, ob sie mir helfen kann und ich erkläre ihr mein Problem. Sie erklärt mir, dass ich mit der normalen Linie bis zum Gabelpunkt fahren und dort erneut in den Flughafenzubringer umsteigen muss. Ach so. Dann nehme ich den nächsten Zug. Ein Typ drängelt sich vor und nimmt mir den letzten Sitzplatz weg. Wo sind nur all die Gentleman hin? Ausgestorben?
Es ist eine wirklich lange Fahrt, ca. 15 Minuten und meine Beine sind doch so müde. Der Zug zum Flughafen ist zum Glück ziemlich leer.
Als ich ankomme, ist es etwa 20.00. Mein Flug ist noch nicht an der Tafel, er geht ja auch erst um 2.30. An welchem Counter checke ich denn jetzt ein? Auf meinem Ticket steht noch nicht einmal die Fluggesellschaft, nur STA.
Zum Glück habe ich gleich im Eingangsbereich des Flughafens kostenfreies WLAN. Die Fluggesellschaft ist Jetstar. Am CheckIn - Schalter hat die wenig freundliche Dame ernsthafte Probleme, mich einzuchecken, sie findet mich einfach nicht. Immer wieder fragt sie nach der Flugnummer, immer wieder sage und zeige ich sie ihr auf der Homepage des Airports. So langsam wird mir ja mulmig.
Ihr Kollege, der grad Feierabend gemacht hat, kommt dazu. Ich soll doch mal mein Reisebüro anrufen und dann wiederkommen. Äh, ich bin nicht sicher, ob ich die jetzt direkt erreiche, wie spät ist es nochmal grad in Deutschland? Ohnehin wissen STA und ich ja genau, mit welcher Flugnummer ich wann wohin fliege. Die Einzigen, die das nicht zu wissen scheinen, seid ihr hier am Jetstar Schalter. Der Kollege meldet sich nochmal an, sucht nach meinem Namen und findet mich sofort. Er winkt mich zu sich rüber.
Der Flieger geht um 3.45? Nein, um 2.30, sowohl laut Ticket als auch laut Schedule des Airports im Internet. Nein, der Flug mit der Flugnummer startet um 3.45. Hat er Verspätung? Nein, er ist um 3.45. Ich soll um 3.15 zum Boarding da sein. Aufgrund der offensichtlichen Inkompetenz frage ich erneut nach, denn ich will nicht in den falschen Flieger. Ist der Zeitpunkt verschoben worden? Und auf der Homepage des Airports noch nicht aktualisiert? Darauf geht er nicht ein. Meinetwegen, ich muss ja nicht alles verstehen, habe aber dennoch ein schlechtes Gefühl dabei, mein Gepäck einzuchecken und muss wieder an die kleine Frotzelei mit Sarah am Frankfurter Flughafen denken. (wenn die dann Dein Gepäck verlieren, ist es gut, wenn Dein Name und das Hotel auf dem Anhänger stehen...WENN?!?)
Ich bedanke mich für die Hilfe und bitte darum, mein Gepäck möglichst nicht zu verlieren, mehr kann ich eh nicht tun.
Noch ein Schluck aus meiner Wasserflasche und ab durch die Sicherheitskontrolle. Mein Wasser darf ich aber sogar mitnehmen. Um 22.10 bin ich in der Transfer Area am Terminal 1.
Zwischen den Terminals verkehren Hochbahnen, also ist der Plan, alle drei Terminals in Ruhe anzuschauen und dann am Terminal 1 in einer der Rest Areas eine Liege zu suchen.
Die erste Enttäuschung erlebe ich schon im Terminal 1. Der Kakteengarten ist in Wirklichkeit ein Raucherbereich. Die Fernsehinseln sind ganz lustig, aber auf asiatischen Zeichentrick habe ich jetzt keine Lust. Zur Not könnte man hier aber ne Weile abhängen.
Mit dem Skytrain fahre ich zu den anderen Terminals. Den Koiteich gibts wirklich und der butterfly garden ist bei Tag bestimmt ganz nett. Es ist allerdings dunkel und da schlafen die Viecher natürlich. Die meisten anderen Gärten entpuppen sich ebenfalls als Raucherreservate. Die Massagesitze sind alle besetzt. Gegen 00.15 kann ich günstig Chips und Schokolade kaufen, um meine Laune zu heben.
Um viertel vor 1.00 bin ich auch mit den anderen Terminals komplett durch und mache mich, etwas enttäuscht und langsam müde, auf den Rückweg zur Rest Area in Terminal 1. Um 1.00 habe ich eine Liege, nur leider ist es schweinekalt. Ich mummele mich ein, so gut es geht. Skihosen wären jetzt nicht schlecht. Ich stelle den Wecker auf 3.00.Nachdem der Flug erst auf der Tafel mit der ursprünglichen Abflugzeit 2.30 auftauchte, steht er jetzt für 3.45, wie schon am CheckIn angekündigt, auf dem Plan. Nachdem ich noch ein bisschen geschrieben und Chips gefuttert habe, döse ich ein.
Um drei klingelt der Wecker und ich packe meine 7 Sachen zusammen. Erholsam war das nicht, ich hoffe, ich werde nicht krank. Ich muss noch schnell aufs Klo, mein Flug wird schon mit dem Status "Boarding " angezeigt. Gut, kein Warten.
Als ich aus der Toilette komme, hat der Status auf "last call " gewechselt. Was? Es ist doch erst 3.10. Scheiße. Ich renne durch das Terminal zu meinem Gate, das natürlich das ganz hinten ist. Wenn ich ausgerechnet nach 5 Stunden Warten am Flughafen meinen Flug verpasse, wäre das irgendwie ganz schön ironisch. Und ich finds jetzt grad nicht witzig. Da ich ohnehin ständig Ängste habe, Busse, Züge oder *gottbewahre* Flüge zu verpassen, bin ich jetzt in heller Panik.
Ich keuche schon aus dem 'letzten Loch', stelle mir vor, wie ich ins Flugzeug komme, in dem schon alle sitzen und auf mich warten oder schlimmer an ein leeres Gate und laufe trotz akuter Atemnot immer weiter. Das rot geschriebene "last call" auf jeder Anzeigentafel beschleunigt meine Schritte wieder, wenn ich mal in Trott gefallen bin.
Am Terminal Erleichterung, es stehen noch jede Menge Leute herum und auch eine Schlange an der Sicherheitskontrolle. Das Rennen war also völlig unnötig. Puh, erstmal atmen. Wenn ich nur könnte, ich komme aus dem Husten nicht mehr raus. Vermutlich durch das Rennen in der Klimaanlagenluft ist meine Lunge so gereizt, dass ich die nächsten 5 Minuten krampfhaft huste, dass es mich schüttelt. Gerade jetzt muss ich natürlich auch mein Wasser an der Sicherheitskontrolle abgeben.
Im Flieger sitze ich zwischen zwei Typen, die beide nicht mit mir reden, also schlafe ich noch etwas. Die Crew besteht aus offensichtlich mindestens metrosexuellen Männern. Die Zivilisation hat mich wieder, denke ich.
Aufbruch: | 11.01.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2015 |
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