sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?
Bali : 08.02. Bali
Erste Nacht unter der Klimaanlage, die sich irgendwie nicht steuern lässt, gut dass auf dem Bett zwei Laken mit einer Wolldecke dazwischen eine passable Decke ergeben. Das Ganze ist am unteren Ende und den Seiten des Bettes ausserdem fest unter die Matratze gestopft, kuschelig.
Erst als ein paar Tage später meine Tür repariert wird (und sich danach nicht mehr richtig schließt), wird auf meine Nachfrage die Fernbedienung getauscht und ich kann das Ding zwar danach immer noch nicht steuern, aber schalte es Nachts dann aus.
Ich schlafe bis kurz nach 10.00 und bin erst um Viertel vor 11.00 beim Frühstücksbuffet.
Dann mache ich mich auf zur nächsten Bank, deren Lage mir die Langzeitresidenten netterweise beschrieben haben. Wenn die Karte da stecken bleibt, habe ich zumindest eine Chance sie wiederzubekommen. Ich weiß zwar nicht wozu, aber naja.
Die Geheimzahl der anderen Kreditkarte habe ich intelligenterweise zuhause vergessen. Soviel zum Notfallplan. Mit der Maestro Karte bekommt man ja nirgendwo mehr Geld. Hoffentlich funktioniert die Karte also trotz Knick.
Ich bin fasziniert von den Tempeln und Altären überall in Bali. Jedes Haus hat einen Haustempel oder Altar, manchmal kann man sie von der Straße aus sehen oder sie stehen zwischen den Häusern. Ich komme an einer Straßenkreuzung vorbei, in deren Mitte ein Altar steht, an dem eine junge Frau in bunt gewickelter Kleidung grade die kleinen Bastschälchen mit Reis, Blüten und Räucherstäbchen meist gekrönt durch eine besondere Opfergabe (z.B. ein Keks, ein eingewickeltes Bonbon oder auch mal eine Zigarette) platziert. Dabei wird eine kleine Zeremonie vollführt, bei der Wasser von den Blüten auf das Tablett oder das Schälchen gespritzt und das Räucherstäbchen darüber geschwenkt wird. Auch auf den Straßen und vor den Hauseingängen liegen diese Schälchen herum. Ob jung oder alt, jeder tut es.
Ich beobachte später auch den hartgesottenen, tätowierten Chef meines Surfpoints bei dieser anrührend Zeremonie vor seinem Platz am Strand.
Bali, Insel der Götter, mein Stossgebet geht in die Richtung desjenigen, der Leute, die sich auf ihre Kreditkarten setzen, begünstigt und wird erhört. Problemlos gleitet die blaue Karte in den Schlitz. Ich hebe gleich mal 1.000.000 Rupieh ab, wer weiß, wie lange ich damit auskommen muss. Zweimal muss ich die Zahl tippen, beim ersten Mal verwirren mich all die Nullen. Das Geld kommt und auch die Karte kommt wieder aus dem Schlitz.
Erleichtert, sehr erleichtert kehre ich zum Hotel zurück und deponiere Geld und Reisepass an der Lobby in einem kleinen Tresorfach, zu dem ich einen Schlüssel bekomme und dessen zweites Schloss nur mit dem Masterkey der Lobby geöffnet werden kann.
Dann vergammel ich den ganzen Tag am Pool. Aktualisiere mein Tagebuch, das arg im Rückstand ist und versuche auch ein bisschen zu bloggen. Aber das Internet im Hotel ist leider meist zu langsam um Bilder hochzuladen. Das Journal ist ohnehin wichtiger, ich vergesse sonst soviel von dem, was passiert ist.
Der Stift meiner Mutter, treuer Blogbegleiter, hat heute den Geist aufgegeben. Da ich es nicht übers Herz bringe, ihn hier zu lassen, kommt er in die "Krambox ". Mama bekommt ihn dann als weltgereisten Stift wieder...ne neue Miene findet sich bestimmt
Abends gehe ich wieder an den Strand und lande im selben Foodcourt. Das Hähnchen hier schmeckt aber nicht soooo toll. Morgen suche ich mir was Neues, überhaupt muss morgen mal Schluss sein mit dem Faulenzen. Surfstunden und ein Scooter (Roller) organisieren sich schließlich nicht von selbst. Ich hole mir ein Bier im Supermarkt und setze mich nochmal an den Strand. Als mir die Annäherungsversuche der Beachboys zu bunt werden, gehe ich ins Hotel.
Ich sitze noch am Pool auf einer der Liegen und quatsche mit Ullrich und einem der anderen Langzeitresidenten. Wird es dunkel, kommen die Ratten. Durch den Reis in den zahlreichen Opferschachteln sind sie gut ernährt. Sie laufen ohne Scheu unter den Liegen hindurch, auf denen wir sitzen. Ich ziehe vorsichtshalber meine Füße hoch. Ullrich lacht darüber nur. Auf den Altären finden sie ein Festmal. Eigentlich süß, wie sie da sitzen. Change versuche noch ein gutes Foto von einer der Ratten in den Opfergaben zu bekommen, wenn es ans Fotografieren geht, sind sie plötzlich schüchtern, und gehe dann ins Bett.
Aufbruch: | 11.01.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2015 |
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