sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?
Bali : 15.02. Bali
Heute stehe ich erst gegen 8.00 auf, es wird irgendwie immer später. Dass es schon wieder regnet, hat mir auch nicht gerade aus dem Bett geholfen. Bis ich angezogen bin, hat es aber schon wieder aufgehört.
Ab zum Frühstück, ich esse das Übliche, ein frisches Omelette, dann einen Pancake und etwas Obst. Dann marschiere ich zum Strand und zu "meinem" Surfspot. Arri muss erst frühstücken und dann verdauen, er braucht noch eine Stunde. Made, der Chef des Spots erzählt von gestern abend, er hat mit den Australiern etwas getrunken, wo ich war? Im Bett.
Gegen 10.30 gehen wir raus. Heute sind die Wellen gut und ich erwische mehrere, oft stehe ich zu spät auf oder falle rein, aber ein paar erwische ich auch. Selber paddeln darf ich auch, aber ich bin meist zu langsam. Gegen 12.00 ist Schluss.
Zurück ins Hotel und ab auf den Roller. Heute steht der Pura Kehen nahe Bangli auf dem Plan. Auf dem Weg müsste ich an den zwei letzten Tempeln aus der Ubud-Liste vorbeikommen. Mindestens 1.5 Stunden brauche ich nach Bangli. Um überhaupt irgendwann nochmal anzukommen, muss ich es heute dann nochmal mit der "Horrorstrasse" von meinem ersten Ausflug versuchen. Meine Hoffnung, dass es diesmal deutlich besser läuft, bestätigt sich. Es war nur am ersten Tag alles ein bisschen viel. Reibungslos nehme ich, wenn auch deutlich langsamer als andere Verkehrsteilnehmer, Fahrräder und Verkaufswagen mal ausgenommen, den U-Turn und die Abbiegung nach links, wenn ich da auch eine zu früh nehme und nochmal wenden muss. Dann brause ich auf der recht großen Jl Prof.Dr. Ida Bagus Mantra an der Küste entlang und freue mich tatsächlich darüber, hier richtig schnell (ich brachte es laut Tacho immerhin auf 50-60km/h!) fahren zu können. Auf Höhe Gianyar biege ich ins Innland ab.
Die Strecke ist teilweise wunderschön, die Straße führt durch Reisfelder und Dschungel.
Da ich eine Nebenstraße fahre, stoße ich zufällig auf den ersten der zwei Tempel, die noch auf der Ubud und Umgebung Liste stehen, den Pura Dalem Panunggekan. Naja, wenn ich jetzt schon hier bin. Ich parke den Roller und fotografiere den Tempel von aussen.
Da es nicht sehr touristisch aussieht, bin ich mir nicht sicher, ob man ihn betreten darf? Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sitzen zwei Männer unter einem Baum. Ich frage mit Gesten, ob ich den Tempel betreten darf? Wenn ich mir einen Sarong umbinde? Sie stehen auf und kommen mit mir in den Tempel. Oh, ok.
Ich fotografiere und sie deuten ab und zu auf Dinge, die ich auch fotografieren sollte. Im Tempel sind noch 2 Männer und eine weitere Frau, die mir zulächelt, woraufhin ich mich gleich wohler fühle.
Terima Kasih, Terima Kasih Danke, Danke sage ich zum Abschied.
Der andere Tempel Pura Dalem Cungkub muss dann auch in der Nähe sein. Ja, ich finde ihn in einer weiteren Seitenstraße, nicht ganz da, wo die Karte ihn vermuten lässt. Hier bin ich ganz allein. Ich steige mit Sarong um die Hüfte die Treppe hoch und schiebe ich das Tor auf. Ein wenig verstohlen betrete ich das Tempelgelände.
Nach ein paar Fotos gehe ich zurück und treffe dabei auf 2 Jungs, die Ball spielen und mir freundlich 'Hallo' sagen. Wirklich verboten kann es ja dann nicht sein.
Draussen als ich auf meinem Roller sitze, kommt ein weitere kleiner Junge vorbei, der Holz trägt. Er bleibt stehen und sagt "Hello " und fragt "whats your name". Für mehr reichen seine Englisch Kenntnisse wohl noch nicht. Ich bin ganz begeistert von seiner Kontaktfreudigkeit und Bestreben, sein Schulenglisch anzuwenden. Nachdem er etwas weiter weg ist, brüllt er mehrmals "you" "you" "you". Ich gucke von meiner Karte hoch. "Jiggy jig" Mein Lächeln verschwindet schlagartig. Ich habe ja einen bösen Verdacht, was dieses Jiggy jig" heißt. Ich muss unbedingt Tina und Ullrich mal danach fragen.
Dieses ist es, wie alle Haupttore, die nur für Zeremonien geöffnet werden, aber es gibt immer einen Seiteneingang
Sieht irgendwie vikingisch aus? Der Drache könnte jedenfalls auch Bugfigur auf einem Boot sein, finde ich
Auch den Pura Kesah finde ich ganz einfach. Hier wird schon an der Zufahrt der Eintritt in Höhe von 20.000 Rupieh kassiert. Ich fahre am Tempel vorbei und parke im Schatten vor den Shops. Wo ich natürlich gleich angesprochen werde. Danke schön, ich habe einen Sarong.
Der Pura Kesah ist etwas Besonderes. Für mich der Tempel, der mich am meisten angesprochen hat und wo ich eine starke Ausstrahlung gefühlt habe.
Der Tempel ist terrassenförmig angelegt. Die ersten Terrassen sind sehr steil, eher wie breite Treppenstufen und auf den letzten beiden Terrassen ist der eigentliche Tempel angelegt. Auf der obersten Ebene sind die Pagoden und Göttersitze, auf der Ebene darunter, der Banyanbaum und ein heiliger Stein.
Ich bin fast allein hier. Ganz oben setze ich mich kurz, esse einen Apfel und trinke etwas. Als die anderen Touristen die Anlage schon wieder verlassen haben, wandere ich immer noch auf der zweithöchsten Ebene, die für mich etwas ruhiges, seelenvolles hat, herum.
Als ich zurück zum Roller gehe, werde ich von der Frau, vor deren Shop ich ihn geparkt habe, genötigt, mir ihre Sachen anzuschauen. Ja, schön, nein kaufen will ich wirklich nichts. Ich will nur heim.
Ich sattle den treuen Roller und fahre in den Sonnenuntergang. Wer auch immer dieses Cowboy-Western-Stereotyp erfunden hat, hat zwar über die Symbolik, nicht jedoch über die praktische Anwendung nachgedacht. Die Sonne blendet enorm. Ich kann teilweise einfach gar nichts sehen. Das ist auf einem Pferd im Western vielleicht ja ok, auf einem Roller im balinesischen Straßenverkehr aber ziemlich beängstigend. Strenggenommen müsste ich anhalten und warten, bis die Sicht besser ist. Aber natürlich setzt sich mein Dickkopf durch. Die anderen fahren ja auch alle. Den Kopf in unterschiedlichen Winkeln neigend, wobei ich immer mal wieder den Helm gerade rücken muss, brause ich zurück nach Kuta. Zum Glück geht alles gut und ich komme heil an. Puh (so gesehen fahren eh alle, als trügen sie Augenbinden)
Heute esse ich in einem Restaurant, in dem Surfszenen auf eine große Leinwand projiziert werden. Ich bin fasziniert, komme fast nicht zum schreiben und bleibe länger sitzen. Das Essen ist auch großartig. Ich habe ein einheimisches Gericht mit Hähnchen, Tofu, Fischspiess mit Reis und Gemüse bestellt und es ist wirklich fantastisch, vor allem das Hähnchen. Da gehe ich morgen wieder hin.
Im Hotel sitze ich am Pool und blogge. Da kommt eine, vermutlich australische, Dame, sagt, sie muss sich abkühlen und hüpft mit Klamotten rein. Die Gruppe, zu der sie gehört, wohl drei Ehepaare, fiel mir schon öfter durch ihr sehr lautes, alkoholgeschwängertes Verhalten auf. Zwei weitere Damen folgen, in der Unterhaltung fällt überproportional oft das Wort "fuck". Mit einer der drei im Pool stehenden Damen unterhalte ich mich. Sie ist ganz nett, wenn auch sehr betrunken. Sie glaubt ebenfalls dass Jiggy jig eine sexuelle Handlung bezeichnet. Ich muss sagen, dass ich es dann nicht schön finde, wenn mir das auf der Straße hinterher gerufen wird. Das ist respektlos. Auch Arri hat es schon zu mir gesagt. Ziemlich grüblerisch gehe ich ins Bett.
Aufbruch: | 11.01.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2015 |
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur