sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Stefanie Förster

Penang : 29.01. Penang

Heute klingelt der Wecker wirklich früh, denn wir müssen um 7.30 schon auschecken. Ooouutsch, weder Sophie, die erst spät heim gekommen ist, noch ich mögen aufstehen.
Schließlich quäle ich mich ins Bad und Sophie bleibt noch liegen. Ich dusche und packe mein Zeug. Pong klopft an unsere Tür, wir sind schon zu spät. Ich beeile mich und checke 10 Minuten später aus, mit der Nachricht von Sophie, dass sie noch etwas braucht.
Kaum haben die Ersten ihr Frühstück beendet, da mahnt Pong zum Aufbruch. Kommen wir zu spät an die malaysische Grenze, könnte es Schwierigkeiten geben. Überhaupt hat er uns gewarnt, der Grenzübertritt könnte schwierig werden, die Beamten wären nicht so nett.
5 Stunden mit zwei Pinkel- und einer Lunchpause sind wir bis zur Grenze unterwegs. Ich sitze ganz vorne und die Klimaanlage pustet mir genau auf die Stirn. Als wir zum Lunch anhalten geht's mir schon richtig schlecht und ich habe absolut keinen Appetit.

Es wird von gestern abend berichtet, die anderen haben reichlich Fotos und Videos von der armen Dena gemacht und füllen Lücken in ihrer Erinnerung. Aber sie erträgliches mit bewundernswerter Fassung.

Die Brücke vom Autofenster aus

Die Brücke vom Autofenster aus

An der Grenze läuft alles reibungslos und die Beamten sind auch sehr nett. Die nächsten Vans warten auf der anderen Seite schon auf uns. Jetzt setze ich mich weiter nach hinten.
Weitere 3 Stunden brauchen wir bis Penang. Wir dösen alle vor uns hin, aber die Fahrt über die riesenlange Brücke nach Penang bekommen wir alle mit. Gar nicht so klein die Stadt.
Früher brauchte man wohl nochmal bis zu 5 Stunden mit der Fähre. Hm, ist das vielleicht der Bootstrip laut Beschreibung "Ein malerischer Bootsausflug durch eine abgelegene Inselgruppe führt dich nach Penang." darauf hatte ich mich eigentlich gefreut. Ich hatte unseren Guide noch in Ao Nang, als er uns die Reise schilderte, darauf angesprochen, aber eine etwas seltsame Antwort bekommen. 'You can't go with boat to Penang.' Da Penang eine Insel ist, halte ich das für nicht ganz korrekt. So oder so sollte G Adventures aber vielleicht die Beschreibung der Tour aktualisieren, damits hinterher keine Enttäuschungen gibt.
In Penang bin ich auch etwas enttäuscht über das Hotel, ich hatte nach Krabi wieder auf einen etwas höheren Standard gehofft. Das Gegenteil ist der Fall, der Fahrstuhl ist extrem langsam, die Treppenhäuser, die ja Fluchtwege bei Feuer sind, sind komplett verbarrikadiert. Na denn.
Ich gehe mit Samira auf ein Zimmer. Ein Doppelbett und eine Möglichkeit, Wertsachen zu verschließen gibt es nicht. Naja gut, dass Beste daraus machen, kreative Verstecke suchen. Wir haben eine Stunde Pause, bis wir uns zum Essen wiedertreffen. Duschen, chillen, bloggen.

Pong erzählt etwas über die optionale Tour morgen. In Penang darf er nicht als Guide arbeiten, weswegen wir einen einheimischen Tourleiter brauchen. 50 Ringgit, also etwa 12.50 € soll die Tour kosten. Spart aber Zeit, da wir einen privaten Transport haben. Alle entscheiden sich dafür.
Wir gehen zu einem lokalen Foodcourt. Das Essen ist gut, aber nicht so gut, wie in Thailand. Auf dem Rückweg stoppen wir an einem Supermarkt. Felix und ich entdecken Sodawater. Draußen öffnen Felix und Simone ihre Flasche und stellen fest, dass es IceCreamFlavour Soda ist. Würgz
Ich drehe um und frage, ob ich meine unangetastete Flasche zurück geben und stattdessen normales Wasser kaufen kann. No. Na Danke.
Zähneknirschend kaufe ich eine Flasche normales Wasser. Das Icecream Soda schenke ich einem Taxifahrer, mit dem wir auf der Straße ins Gespräch kommen und der angibt, das Zeug zu mögen.

Alle verziehen sich auf die Zimmer. Samira und ich daddeln im Internet rum, da habe ich plötzlich einen Käfer im Bett. Ich mache ihn reflexhaft platt. Samira ekelt sich, aber ich beruhige sie. Den haben wir bestimmt von draußen mit reingeschleppt.
Kurz danach krabbelt auch einer bei Samira. Den mache ich auch platt. Bedbugs? Käfer Nr. 2 hatte jedenfalls Blut in sich. Aber Eier unter der Matratze oder so habe ich nicht gesehen. Wir springen auf und kontrollieren das Bett aufs genaueste bzw. ich, Samira hat einen Ekelanfall, der sich verstärkt, als ich einen Käfer in ihrem Kopfkissen finde. Ich beruhige sie und mich, das sind bestimmt keine Bugs, die sind doch viel kleiner, oder? Wir sprühen uns und das Bett großflächig mit dem Moskitoabwehrspray ein. Vielleicht hilft das? Es hilft nichts, 5-6 tote Käfer weiter haben wir das Bett von der Wand gerückt und vermuten, dass sie aus einer ungenutzten Dose dahinter kommen.
OK, hier schlafen wir nicht! sage ich. Los Samira, zieh Dich an. Wir gehen zusammen zur Rezeption.

We have bed bugs in our room, berichte ich und rechne mit Unglauben oder Erschrecken. Mitnichten, hinter der Rezeption erscheint ein Mann mit Sprühdose in der Hand und fragt uns allen Ernstes "shall I spray a little bit more?" das schlägt doch dem Fass den Boden aus, sperren die uns in ein Zimmer, von dem sie wissen, dass es BedBugs beherbergt. Und schämen sich nicht einmal. Mir platzt der Kragen. You should burn the bed, antworte ich und verlange die Zimmernummer von Pong. Sie werden uns ein anderes Zimmer zeigen, bieten die beiden Herren da an, im 5. Stock. OK, sicherlich tot bei Feuer (da keine Fluchtwege), aber vielleicht bugfree...? Wir schauen es uns an. Als erstes ziehen wir natürlich das Bett von der Wand und was kommt da zum Vorschein? Genau, ein weiteres Käferchen und wo eins ist...aufgeregt zeigen wir es dem missmutigdreinblickenden Herrn. Er gibt deutlich zu erkennen, dass er genervt von uns ist. Sind Bedbugs in Hotels in Malaysia normal? Das glaube ich nicht. Mir platzt jetzt der Kragen. Er will uns ein anderes Zimmer zeigen. No, you have obviously bed bugs in all your rooms. Where stays our guide, I really want to talk to him. Entweder kann er kein Englisch oder gibt es vor. Will uns nur immer noch ein Zimmer zeigen. Ich marschiere zurück zum Fahrstuhl, Samira im Schlepptau und wir fahren zur Rezeption. Unterwegs massakriert er uns mit seinen Blicken und eilt dann wild redend voraus zur Rezeption.

Der Rezeptionist fragt vorwurfsvoll, wieso wir uns kein weiteres Zimmer anschauen bzw. was wir gegen das gezeigte haben. Das gibts doch nicht. That is disgusting where is our Guide? Auch im 5. Stock. Also klopfen wir gegen 2.00 nachts an die Tür unseres guides. Wir erklären ihm unser Problem, auch hier hätte ich eine andere Reaktion erwartet. Pong fragt, was wir vorschlagen. Samira antwortet ihm, dass er der Guide ist und wir zu ihm gekommen sind, damit er die Frage beantwortet. Ich möchte eigentlich nicht hier schlafen. Ich bin mit den Nerven am Ende und finde das eine totale Zumutung. Aber um diese Uhrzeit bekommt ihr kein anderes Hotel sagt er. Er bietet uns zur Not sein Zimmer an. Er hat keine bugs. Warum schlafen alle anderen, nur ihr nicht, fragt er. Nunja, weil die keine bugs haben oder es nicht gemerkt haben? Die Frage finden wir aber schon sehr unterstellend. Wir bitten ihn, mitzukommen und sich die Tierchen selbst anzuschauen,wenn er uns hier schon Hysterie unterstellt. In unserem Zimmer krabbeln schon wieder mehrere bugs an der Wand. Ja, dann müsst ihr umziehen. Es bleibt uns nichts übrig, wir lassen uns das dritte Zimmer zeigen. Das scheint bugfree, wir ziehen also um. GottseiDank habe ich meinen Seidenschlafsack dabei. Samira schläft unter einem Handtuch. Wir lassen das Licht komplett brennen, wir wollen sehen, was auf uns zukrabbelt.

© Stefanie Förster, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich habe nie von einer Weltreise geträumt. Schockierend, ich weiß. Überraschenderweise unternehme ich jetzt aber eine. Wie es dazu kam, wo ich lande und wie es da so ist, das berichte ich Euch hier... Wer mag, darf mitlesen. Mein Blog richtet sich vor allem an meine Familie und Freunde, sowie an Ex Kollegen. ...naja und natürlich an mich selbst: eine Weltreise ist ein tolles Abenteuer liebe Steffi! ...nur Mut und einfach mal machen, wird schon schiefgehen ;)
Details:
Aufbruch: 11.01.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.05.2015
Reiseziele: Sri Lanka
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Stefanie Förster berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Stefanie sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!