sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Stefanie Förster

Neuseeland : 15.04. Franz Josef to Wanaka

Um 6.45 klingelt der Wecker, es ist so schön warm, dass ich wirklich keine Neigung verspüre, aufzustehen. Ich stelle den Wecker 15 Minuten weiter, dann stehe ich auf. Auch Tom stolpert schon durchs Zimmer. Er und Erik haben heute morgen ihren Termin für den Helikopterflug zum Gletscher.
Der Weg zum Bad den Korridor runter ist eine Tortur und im Bad, das genauso kalt ist, wirds nicht besser. Schnell ziehe ich mich an. Tom liegt mittlerweile wieder im Bett. Dann erstmal frühstücken und ein Sandwich machen. Leider kann ich nicht lange mit Tee und der Hauskatze auf dem Schoß sitzen bleiben. Ich putze meine Zähne und packe.
Seltsam der Bus ist noch gar nicht da, da hätte ich ja doch 10 Minuten länger schlafen können. Tom ist mittlerweile wieder wach und versucht, auch Erik wach zu bekommen. Wir unterhalten uns etwas, dann ist der Bus da und ich lade mein Gepäck ein und checke aus. Andrea begrüßt mich freundlich, schön Dich wieder zu sehen. Ich renne noch schnell, Tom auf Wiedersehen sagen, dann suche ich mir einen Platz.
Der Bus ist etwas mehr als hab voll und ich bekomme eine ZweierReihe für mich. Zum Glück, denn wir fahren heute fast den ganzen Tag. Die Leute, die ich vom Anfang der Tour kenne, sitzen hinten, die meisten haben mich kaum begrüß. Lieber würde ich mit meinen überschwänglichen Schwedenmädels oder Amanda reisen, aber die wollen noch ein paar Tage bleiben, was ich gut verstehen kann. Würde ich auch mit genug Zeit.

Tschüss Franz Josef

Tschüss Franz Josef

Wir halten zum ersten Mal auf einem kleinen Parkplatz für ein paar schöne Fotos von den Bergen, vor allem Mount Cook ist wirklich beeindruckend. Es ist kalt, aber sonnig, ein wunderschöner Herbsttag. Im Bus ist es leider ziemlich frostig, da Andrea die Klima laufen lassen muss, um die Frontscheibe klar zu halten.

Unser nächster Stop ist der Lake Matheson, in dem sich die Berge wunderschön spiegeln, weshalb er auch Spiegelsee genannt wird. Andrea empfiehlt den längeren Rundweg, der etwa eineinhalb Stunden dauert und wirklich schöne Blicke auf den See enthält. Ich gehe alleine, in meinem eigenen Tempo und genieße die frische Luft und die Stille, vorausgesetzt ich bin weit genug von der Hauptgruppe entfernt, um sie nicht zu hören.

Huhu

Huhu

Ein dampfender See

Ein dampfender See

Ich warte nur noch auf die Elfen...

Ich warte nur noch auf die Elfen...

Aber er spiegelt auch

Aber er spiegelt auch

Prisma

Prisma

Ja, ich weiß,  daß das immer wieder dieselben Berge und derselbe See sind...

Ja, ich weiß, daß das immer wieder dieselben Berge und derselbe See sind...

So siehts auf der anderen Seite aus...

So siehts auf der anderen Seite aus...

Da die Gruppe gestern aufgrund der Windverhältnisse nicht auf den Gletscher fliegen konnte, was wohl einige sehr enttäuscht hat, bringt uns Andrea nochmal so nah ran, wie es geht. Ein Stop, der wohl normalerweise nicht auf der Route liegt.
Ich finde vor allem den See, an dem die Straße entlang führt, und an dem wir zurück zum Bus laufen, faszinierend. Die Farben sind unglaublich, das Wasser ist von einem tiefen Blau mit grünen Algen in ihm.

Da hinten in der Mitte der Gletscher,  da war ich gestern näher dran

Da hinten in der Mitte der Gletscher, da war ich gestern näher dran

Da bin ich nicht runtergeklettert

Da bin ich nicht runtergeklettert

Die Farben des Sees waren unglaublich

Die Farben des Sees waren unglaublich

Dann geht es ein letztes Mal an den Strand, bevor wir die Tasman Sea verlassen und uns auf den Weg zur anderen Seite der Insel machen. Andrea rät uns, nach Greenstone und einem anderen blauen Edelstein Ausschau zu halten, denn man kann sie hier wohl finden. Also suchen alle fleißig zwischen den Steinen am Strand.
Ich finde auch den Strand selbst wunderschön, auch wenn er nicht zum Baden einlädt. Ich könnte stundenlang hier entlang laufen und die Wellen beobachten, um dann glücklich und durchgefroren am besten zurück zu einem schönen Kaminfeuer zu kommen.
Ich habe jede Menge schöne Steine, aber keine Edelsteine gefunden. Andrea hat als Einzige einen kleinen Greenstone gefunden, vermutlich weil sie geübter ist und weiß, wonach sie Ausschau halten muss. Sie schenkt ihn mir, denn Greenstone muss einem gegeben werden. Man kann oder sollte ihn nicht selbst kaufen, so wie viele das hier tun.

Zurück im Bus werde ich schon wieder schläfrig. Wir halten auf dem Weg zum Pass nochmal kurz für einen letzten Ausblick auf die Berge. Dazu müssen wir nur schnell über die Straße, um ein Foto zu machen, in dem kein Asphalt oder Autos sind, dann sieht es aus, wie eine Szene aus einem Herr der Ringe Film.

Der grüne Kiwi Bus

Der grüne Kiwi Bus

Wir haben den Nationalpark fast erreicht und halten für einen Blick auf die Thunder Creek Falls. Nachdem ich in Australien unter diversen Wasserfällen geschwommen bin, bin ich nicht mehr so schnell zu begeistern. Er ist definitiv schön, aber gestern auf unserer Wanderung haben wir einige wirklich aufregende gesehen.

Auf dem Haast Pass fahren wir durch die Southern Alpen Neuseelands im Mount Aspiring Nationalpark. Innerhalb von einer Stunde wird sich die Landschaft völlig verändern. Momentan sehen wir noch Wälder an beiden Straßenseiten. Andrea erzählt uns vom letzten Erdrutsch 2011, der den Pass unbenutzbar gemacht hat und von einem kanadischen Pärchen, das die Warnzeichen und die Sperre ignorierte und deren Auto von Massen von Erde verschüttet wurde. Ein Zeichen an der Seite der Straße erinnert an diesen Todesfall.
Auf der anderen Seite sind die Hügelkämme unbewaldet, hier ist es zu trocken. Bald halten wir für einen erster Blick auf den riesigen See Lake Hawea von einem Lookout an der Straße, die zwischen den beiden Seen Lake Hawea und Lake Wanaka entlang führt.

...und dann für einen zweiten Blick an einem zweiten Lookout...

In Wanaka angekommen, stehen alle an der Rezeption, um eingecheckt zu werden, definitiv eins der Dinge, die ich an Kiwi Experience hasse. Ich komme in ein Zimmer mit Simon und Andre, den beiden Deutschen und Katharina und Baley, die ich alle schon vom ersten Teil der Tour kenne. Ausserdem ist noch ein dritter Deutscher im Zimmer, da sie alle nicht wirklich mit mir reden, weiß ich seinen Namennach wie vor nicht. Nur Katharina und Baley sind höflich genug, ein paar Worte mit mir zu wechseln. Da ich Premium Internet für 6 Dollar gekauft habe, macht es mir nicht so viel aus.

Ich laufe durch die Stadt zum See für ein paar Fotos und gehe dann einkaufen. Neben dem typischen Steak kaufe ich zwei Dosensuppen, die sind nicht so teuer und bei dem Wetter genau das Richtige.
Beim kochen, unterhalte ich mich nett mit einem Tschechen. Er gibt mir Öl und hilft mir beim Gasherd und ich gebe ihm eine meiner Tomaten zur Deko für seine Kartoffelschniz Puffer.

Dann sitze ich eine Weile auf meinem Bett und blogge, meine Mitbewohner gehen irgendwo etwas trinken. Da der eine Deutsche die Angewohnheit hat, seine Musik auf seinem Handy laut laufen zu lassen, bin ich ganz froh drum.
Leider wird das Internet irgendwie schlechter und so muss ich nochmal aus meinem gemütlichen Bett aufstehen und mich anziehen. Ich gehe an die Rezeption, wo es besser, aber auch viel kälter ist. Der Tscheche ist auch da. Gegen 11.00, die Rezeption hat schon geschlossen, wird mir zu kalt.
Ich wünsche dem Tschechen eine Gute Nacht und er bedankt sich doch glatt nochmal für die Tomate. Im Zimmer schlafen alle schon, ich schreibe noch etwas Journal bei meinem kleinen Licht, dann schlafe ich auch.

© Stefanie Förster, 2015
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Neuseeland 15.04. Franz Josef to Wanaka
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich habe nie von einer Weltreise geträumt. Schockierend, ich weiß. Überraschenderweise unternehme ich jetzt aber eine. Wie es dazu kam, wo ich lande und wie es da so ist, das berichte ich Euch hier... Wer mag, darf mitlesen. Mein Blog richtet sich vor allem an meine Familie und Freunde, sowie an Ex Kollegen. ...naja und natürlich an mich selbst: eine Weltreise ist ein tolles Abenteuer liebe Steffi! ...nur Mut und einfach mal machen, wird schon schiefgehen ;)
Details:
Aufbruch: 11.01.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.05.2015
Reiseziele: Sri Lanka
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Stefanie Förster berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Stefanie sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!