sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?
Neuseeland : 31.03. Paihia nach Auckland
Ich bin mit als erste wach, gehe ins Bad und packe meine Sachen. Bett abziehen, auschecken. Das Gepäck kann im Luggage Room verstaut werden und dann gehe ich zum Frühstück in der Bar, das wir zu unserem Aufenthalt einmal dazu bekommen haben. Toast, Marmelade und Crunchies mit Milch. Wehmütig denke ich an das Frühstücksbuffet in Bali zurück.
Ich treffe Jody, der mal wieder spottet, ob mich gestern Nacht etwas geärgert hätte? Er hat vom Bett gegenüber natürlich das meiste mitbekommen. Nicht etwas, jemand, antworte ich grummlig. Auch Mariella, die gestern völlig zerstört war, gesellt sich dazu. Was los war? Nichts, sage ich, es war ok am Ende. Ich will Paul nicht blossstellen.
Die meisten wollen heute nur abhängen, aber ich will schauen, ob ich nicht vielleicht den Weg zu den Wasserfällen schaffe.
Im Touristenbüro frage ich nach. Die eine Mitarbeiterin spricht sogar deutsch. Bis 1.00 wenn der Bus fährt, kann ich es nicht schaffen. Dennoch beschließe ich, einfach mal in die Richtung zu gehen. Der Spaziergang an sich ist doch bestimmt auch ganz schön, erst am Strand lang durch Pahia, an einem Park der Maoris vorbei, der allerdings 25$ Eintritt kostet, weswegen ich dort nicht rein will, und dann durch den Wald.
Ich wandere an der Küste entlang. Schön ist es hier, wenn auch viel kühler als in Australien, aber das habe ich mir ja gewünscht. Neben den weißen Möwen gibt es auch größere mit dunklen Federn und einem gelben Schnabel. Menschen liegen am Strand. Auf einer Bank sitzen drei Frauen in der Uniform eines Krankenhauses, ihr Krankenwagen parkt hinter ihnen an der Strasse. Good Morning sage ich und sie grüßen freundlich zurück.
Am nächsten Strandabschnitt liegen tausende angeschwemmte Muscheln in Haufen am Boden. Warum das wohl so ist? Ich mache ein Foto und komme, wie schon so oft, über die Kamera mit Leuten ins Gespräch. Diesmal eine Gruppe älterer Spaziergänger, mit denen ich sehr nett plaudere.
Über die kleine Brücke, die nach Paihia hineinführt und auf der jeweils nur ein Auto fahren kann, vorbei an einem weiteren Kiwi Warnschild, geht's weiter. Dahinter hört der Bürgersteig auf, aber man kann links in einem riesigen Park auf dem Gras laufen. Dann erreiche ich den Spazierweg zu den Wasserfällen, ein schmaler Pfad durch den Wald. Hier sehe ich als erstes die Vögel, die diese komischen affenartigen Laute von sich geben, über die ich mich schon die ganze Zeit gewundert habe. Schwarz weißes Gefieder und zwei rote Bällchen unter dem Schnabel am Hals. Wenn sie fliegen, machen sie ein plustriges Geräusch, wie Fasane das wohl auch machen.
Um 12.00 drehe ich um, um rechtzeitig wieder zurück am Hostel zu sein. Schade, ich wäre gern weiter gelaufen.
Auf dem Rückweg lasse ich meine Gedanken baumeln (ich weiß, dass man das so nicht sagt, aber das ist nunmal was passiert, wenn ich mich nicht fokussiere, sie baumeln wie Beine über einem Abgrund). Mein Kopf ist noch nicht in Neuseeland angekommen und auch mein Herz hängt noch irgendwo am Great Barrier Reef herum.
Auf dem Rückweg schaue ich noch bei der scheinbar sehr alten und architektonisch auffälligen Kirche an der Straße am Strand nahe dem Hostel vorbei.
Am Strand selbst treffe ich Mariella und ein paar der anderen und setze mich kurz dazu. Bevor der Bus zurück nach Auckland kommt, esse ich dann noch schnell meine restlichen Joghurts und komme dabei ins Gespräch mit einem deutschen Paar. Man trifft sie überall die Deutschen. Meist verweigere ich jedoch die deutsche Sprache und bleibe beim Englischen, selbst wenn sonst niemand anwesend ist, der die Sprache nicht versteht.
Es geht zurück nach Auckland, ich freue mich auf Internet und Geburtstagsgrüße. Der Busfahrer rät uns, unsere Reisepläne möglichst jetzt fix zu machen, denn die Busse könnten gerade über Ostern voll werden. Ich habe mittlerweile ins schlaue Kiwi Experience Buch geschaut und festgestellt, dass da plötzlich ein overnight stop mehr ist, als ich geplant hatte. Also frage ich den Fahrer als erstes danach. Ja, den Stop gibts schon ewig. Äh, als ich im Dezember geplant habe, gab's ihn noch nicht. Es stellt sich heraus, dass er nach einer monatelangen Pause wieder aufgenommen wurde. Die Besitzer waren verstorben, aber das Hotel hat jetzt neue Eigentümer. So oder so wirft es aber meinen Plan über den Haufen. Ich verziehe mich wieder auf meinen Platz und trage die Daten um, um den einen Tag wieder rauszuholen. Einen neuen Fahrplan gibt es auch seit dem ersten April, die Busse fahren nicht mehr jeden Tag, was das ganze auch nicht gerade leichter macht. Als ich mit dem Ergebnis nach vorne gehe, wirft der Fahrer, natürlich passiert das alles während der Fahrt, einen Blick auf meinen Plan und ist nicht zufrieden. In Franz Josef sollte ich zwei Tage bleiben, meint er. Ich bin nicht so der Gletscherfan und habe nicht vor, mehr als 300 $ für einen Besuch auf dem Gletscher auszugeben, aber es soll sich auch so lohnen. Letztendlich streichen wir eine Nacht in Rotorua, weil ich das Maoridorf dort auch an einem Tag besuchen kann. Gut, jetzt haben wir Auckland auch erreicht, dann muss ich morgen früh ins Kiwi Office, ich weiß ja jetzt, wo es ist und alle Busse buchen lassen.
In Auckland springen alle aus dem Bus und laufen zum Nomads. Ich kann mich kaum verabschieden und als ich David frage, was die Pläne für heute Abend sind, antwortet er nicht.
Nun, ich komme auch alleine zurecht und hoffe erstmal, mein neues Hostel ist besser als das alte. Das ist schonmal der Fall. An der Rezeption überschlagen sie sich zwar auch nicht vor Höflichkeit und das Zimmer ist am Ende eines verwinkelten Gangs, aber es stinkt nicht. Die Duschen und Toiletten sind zwar auch wieder unisex, was ab morgen für mich schwierig wird, aber es wird schon gehen.
Nachdem ich mich eingerichtet habe und wieder ein Bottom Bett belegen konnte, teste ich das Wifi. Nicht berauschend.
Das der Bibliothek ist out of order, durch die Glasscheibe sieht man Leute am Router arbeiten. Was jetzt? Da ich Hunger habe, wähle ich den einfachen Weg und kehre bei Burger King ein. Die haben Getränke Refill und ein überraschend gutes Internet, was mich die halbe Nacht dort hält, erst gegen 12.00 gehe ich zurück ins Hostel und schlafen. Morgen ist ein großer Tag.
Aufbruch: | 11.01.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2015 |
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