sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Stefanie Förster

Bali : 14.02. Bali

Mit dem frühen Aufstehen wird es heute wieder nichts. Heute Nacht hat mich eine Mücke geärgert.
Mein Mosquitonetz kann ich ja aufgrund der Deckenhöhe nicht anbringen.Trotz der allabendlichen Mückenjagd und allzeit geschlossener Türen, habe ich schon einige Stiche. Das ist doof wegen der Malariagefahr hier.
Ich habe das Gefühl, dass die Viecher vor meinen Türen warten, um möglichst zahlreich hereinzuströmen, sobald ich sie öffne. Ein wenig wie in China, wenn die U-Bahn kommt...
Heute höre ich schon vom Bett aus den Regen und das Donnern. Als ich auf meiner Toilette sitze, fängt es dann richtig an zu regnen und ich bekomme eine schöne Dusche. Mist Regentag, schnell wieder rein.
Beim Frühstück wünscht Jon mir einen schönen Valentinstag, stimmt der ist ja heute. Ich vertrödele ein bisschen die Zeit über meinem Frühstück und überlege, was ich jetzt mit mir anfangen soll. Mal an den Strand gehen und nach den Wellen gucken, um eventuell zu surfen? Trotz Regen mit dem Scooter los? Da es auch blitzt, ist beides keine gute Option. Ullrich, der sich hier mit dem Wetter auskennt, prognostiziert ein baldiges Ende. Hoffentlich behält er Recht. Ich gehe erstmal joggen, das ist im Regen bestimmt sehr angenehm. Bis ich mich dafür fertig gemacht habe, hat es tatsächlich schon aufgehört.

Am Strand treffe ich Arri. Der meint, die Wellen sind gut heute. Soll ich jetzt surfen oder erst Joggen? "Its up to you", wie ich dieses Kleinmädchengehabe leiden kann, ich frage, um einen Rat zu bekommen. Geh erst laufen, später surfst Du, sagt er. Prima, das ist doch mal ne Ansage.
Ich laufe los. Es wird immer wärmer, die Hitze steigt regelrecht aus dem Wasser auf. Ich finde zwei große Schneckenmuscheln, die ich erst auf Bewohner checke, bevor ich sie mitnehme. (Ist mir schon öfter passiert, dass ich plötzlich nen Krebs in der Tasche hatte, ich bringe die dann immer dahin zurück, wo ich sie gefunden habe, um sie nicht womöglich von ihrer Familie zu trennen. "wo warst Du schon wieder die ganze Nacht" fragt Mamakrebs Papakrebs. "das glaubst Du mir eh nicht")
Nach fast zwei Stunden bin ich wieder am Surfpoint. Lege die wasserdichte Hülle mit meinem Ipod und Geld ab und will erstmal ins Wasser. Gerade sitzt hier unter den Sonnenschirmen eine nette Gruppe Australier, zwei Männer und eine Frau, die mich einladen, mich zu ihnen zu setzen.
Das mache ich auch, nach einem kurzen Sprung in die Wellen. Die drei sind ganz gut drauf, sie sind hier im Urlaub. Ich soll sie doch einfach mal im Hard Rock Cafe besuchen. Für die Australier ist Bali quasi Mallorca, nur einen kurzen Flug entfernt, billig und gut zum Party machen. Tolles Wetter und super Strände haben die Aussis ja selbst genug.

Nach einer Weile bekomme ich Lust zu surfen, obwohl es ja eigentlich nicht meine Zeit ist, aber soviel ist heute nicht los. Vielleicht wegen dem Wetter. Ich will heute selbst mal versuchen, eine Welle zu erwischen. Ich lasse mir ein Brett geben, Arri gluckt wieder und zeigt mir genau die Stelle, die er für mich für geeignet hält. Ich verabschiede mich von den Australiern und ab geht's in die Wellen.
Heute habe ich es echt schwer rauskommen. Ich kämpfe mich Welle um Welle durch die Brandung. Da ich noch nicht gut paddele und auch keine Technik habe, um mit den brechenden Wellen klarkommen, wirft mich jede ankommende Welle zurück. Manchmal scheint es ewig zu dauern, bis ich durch die Brandung bin, wo die Wucht der Wellen am stärksten ist. Bin ich dann mal draussen, versuche ich eine Welle zu surfen, was meist nicht klappt und die Schinderei geht von vorne los.
Ausser mir sind irgendwie nur Männer hier und fast nur locals, mal davon abgesehen, dass hier keiner sonst mit einem Anfänger softshell Board rumdümpelt. Manche beäugen mich misstrauisch, andere lächeln mir aufmunternd zu. Zwei dunkelhäutige Männer mit Rastalocken machen mir Komplimente, wie gut ich surfe. Blind oder bekifft? Oder einfach nur sehr nett?
So langsam werde ich tatsächlich müde. Ich kämpfe noch etwas, arbeite mich dabei aber schonmal in Richtung Surfbase den Strand entlang. Ich gebe das Brett zurück und frage nach der Uhrzeit. Schon nach drei. Eigentlich wollte ich heute mit dem Roller wenigstens bis Tanah Lot, aber dafür ist es jetzt zu spät. Dafür war es heute ein schön entspannter Sport-Tag.

Ich will zum Supermarkt, Wasser und Obst besorgen. Ich vermisse die Händler mit Obst, die es in Asien eigentlich überall gab. Ausserdem muss ich schon wieder Geld abheben und wegen einer SD Karte fragen, wollte ich auch. 32 oder 64 GB wären fein. Die Cam kommt mit, denn heute habe ich noch gar keine Fotos für den Blog. Das Hotel wollte ich ohnehin noch fotografieren. Dann wandere ich herum und versuche Bali bzw. Kuta einzufangen. Den chaotischen Straßenverkehr, die Tempel und Altäre und allgegenwärtigen Bastkörbchen, die 100.000 Shops und die Menschen, die so sehr auf den Tourismus eingestellt und angewiesen sind.
Große SD Karten scheint es nicht zu geben. Als ich nach 64 Gigabyte frage, ernte ich nur einen irritierten Blick und die Antwort 16 Gigabyte. Teuer sind sie ebenfalls. Da bleibt mir nur, auf Australien zu hoffen.
Ich entdecke einen Supermarkt im Riesenkaufhaus Matahari mit Obst und Sodawasser und gehe zum altbewährten Geldautomaten. In den letzten Tagen habe ich mehrere Millionen abgehoben und auf den Kopf gehauen.

Über den Teich vor der Rezeption führt eine Brücke

Über den Teich vor der Rezeption führt eine Brücke

Der Teich wird von Steindrachen eingerahmt, was mich natürlich sehr anspricht

Der Teich wird von Steindrachen eingerahmt, was mich natürlich sehr anspricht

Hier gibt es jede Menge Katzen

Hier gibt es jede Menge Katzen

Einer davon ist meiner

Einer davon ist meiner

Leider nicht meine Tür, sondern die gegenüber

Leider nicht meine Tür, sondern die gegenüber

Meine ist aber auch schön

Meine ist aber auch schön

Straßenverkehr on der Einbahnstraße auf der einen Seite der Gasse vor dem Hotel

Straßenverkehr on der Einbahnstraße auf der einen Seite der Gasse vor dem Hotel

Bastschälchen auf der Straße vor einem Tempel

Bastschälchen auf der Straße vor einem Tempel

Auch das ist Bali

Auch das ist Bali

Das ebenso

Das ebenso

Ebenso wie das

Ebenso wie das

Und das... Mutig, wer sich hier reintraut

Und das... Mutig, wer sich hier reintraut

Am Ende der Gasse, ein Altar

Am Ende der Gasse, ein Altar

Roller parken am Strand, dahinter ein Tempel und Hotels

Roller parken am Strand, dahinter ein Tempel und Hotels

Fischerboote

Fischerboote

Auch hier hat der Tsunami Spuren und Angst hinterlassen

Auch hier hat der Tsunami Spuren und Angst hinterlassen

Shop mit vorgelagertem Altar,  ob der Miete dann wohl höher ist?

Shop mit vorgelagertem Altar, ob der Miete dann wohl höher ist?

Meine Lieblingsbank

Meine Lieblingsbank

Zurück im Zimmer ereilt mich ein kleiner Schwächeanfall, war wohl doch alles zuviel mit Joggen und surfen heute? Vermutlich zuviel Sonne. Ich lege mich hin, trinke ein Soda und esse ein paar der grad gekauften Krabben-Chips. Nach einer Weile geht's mir besser.
Ich suche mir heute ein neues Restaurant aus und esse Salat mit Beef auf Thai Art. Das leckerste Essen bislang. Das unterstützt meine Theorie, dass die Thailänder einfach am besten kochen.
Auf dem Rückweg kürze ich wie immer durch ein Seitengässchen eines Seitengässchens ab, was mich an einem der Gemeinschaftshäuser der Balinesen (die teilweise genauso schöne Tore haben, wie die Tempelanlagen) vorbei führt. Heute wird dort einer der traditionelle balinesische Tänzes geübt. Ich schaue eine Weile zu. Die Tänzerinnen, die sich anmutig zur Musik wiegen und bewegen, die links von der Bühne von jungen Männern auf der typischen Instrumentenkombi (Gamelan Orchester) gespielt wird, sind der Tradition entsprechend blutjung. Oft kann man abends sehen, wie sich grad jüngere Balinesen in diesen Gemeinschaftshäusern treffen, ihre Musik üben oder die übermannsgrossen prächtigen Puppen aus Pappmache basteln, die dann an den Festtagen durch die Straßen getragen werden und meist Dämonen darstellen. Bald ist Melasti und ich habe nun schon einige Figuren in den Geneinschaftshäusern gesehen und einmal eine, die auf einem Roller transportiert wurde. Leider ohne die Gelegenheit für ein Foto.
Zurück im Hotel setze ich mich an den Pool und schreibe, ich muss unbedingt mit dem Blog wieder aktuell werden.
Als ich zu müde werde, gehe ich auf mein Zimmer bzw. in meinen Bungalow. Das asiatische Paar zwei Bungalows weiter streitet sich lautstark, dass die Fetzen fliegen. Voller Voyeurismus gehe ich ins offene Bad und lausche eine Weile. Ich verstehe natürlich kein Wort, aber vor allem sie scheint immer wieder dieselben Sachen zu schreien, jeweils mehrmals hintereinander, während er sich auf kurze und vor allem leisere Antworten beschränkt. Manoman und ich dachte, Asiaten die seien zurückhaltend und harmoniebedürftig und würden höchstens mal von einer Uneinigkeit flüstern.

Zack hats mich umgehauen

Zack hats mich umgehauen

Kätzchen im Hotel

Kätzchen im Hotel

Strenger Blick auf die Tänzerinnen,  hinterher gab's Manöverkritik

Strenger Blick auf die Tänzerinnen, hinterher gab's Manöverkritik

© Stefanie Förster, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich habe nie von einer Weltreise geträumt. Schockierend, ich weiß. Überraschenderweise unternehme ich jetzt aber eine. Wie es dazu kam, wo ich lande und wie es da so ist, das berichte ich Euch hier... Wer mag, darf mitlesen. Mein Blog richtet sich vor allem an meine Familie und Freunde, sowie an Ex Kollegen. ...naja und natürlich an mich selbst: eine Weltreise ist ein tolles Abenteuer liebe Steffi! ...nur Mut und einfach mal machen, wird schon schiefgehen ;)
Details:
Aufbruch: 11.01.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.05.2015
Reiseziele: Sri Lanka
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Stefanie Förster berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Stefanie sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!